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0892 - Facetten der Ewigkeit

Titel: 0892 - Facetten der Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
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Absichten aufklären würden."
    „So fremd sind uns diese Fremden gar nicht", erwiderte der Kommandantstellvertreter. „Es ist erwiesen, daß die Spitzhelme den gleichen Transitionsantrieb verwenden, wie ihn der Flugroboter besessen hat. Die Auswertung hat eine völlige Übereinstimmung ergeben."
    Osloff winkte ab.
    „Was soll diese Wortklauberei", sagte er müde. „Es bleiben Fremde, auch wenn wir von Imperium-Alpha die versprochenen Informationen erhalten."
    „Die Informationen sind da, Kapitän!" rief der Junge am Funkgerät.
    „Herein damit!"
    Osloff nahm vor dem hufeisenförmigen Steuerpult Platz. Er brauchte nicht lange zu warten, bis sich der Bildschirm vor ihm erhellte und die Sendung des Hyperkoms darauf überspielt wurde.
    Der Bildschirm zeigte einen Trickfilm über ein fremdartig aussehendes Wesen. Es war zwischen 1,60 und 1,65 Meter groß und fast ebenso breit. Der Körper erinnerte irgendwie an den einer Schildkröte ohne Rückenpanzer. Er hatte einen nierenförmi-gen Querschnitt und schien aus zwei durch ein knorpeliges Rückgrat zusammengehaltene Hälften zu bestehen, die sich zur Seite hin nach vorne bogen. An Stelle eines Kopfes besaß es einen höckerartigen Wulst mit einer Reihe von Sinnesorganen - am auffälligsten davon war ein Sprechorgan, das aus einem behaarten Ringmuskel mit einer Luftblase bestand. Der Körper war mit einer variablen Zahl von Neunecken bestückt, bei denen es sich um die „Kleidung" handelte.
    An Extremitäten hatte das Wesen, das als Loower bezeichnet wurde, sechs Stück: Zwei stämmige Beine, zwei gestutzt wirkende Flughäute, die durch ein Knochengerüst verstärkt waren, und zwei tentakelartige Auswüchse, die an der Knochenwurzel der Flughäute entsprangen und in feinnervigen Greif läppen endeten: an den Flügelenden befanden sich ebenfalls Greifwerkzeuge.
    Der Sprecher erklärte dazu, daß es sich um Phantombilder handelte, die nach den Angaben von drei nicht näher genannten Personen angefertigt worden waren, die mit den Loowern aus dem Universalroboter Saqueth-Kmh-Helk Kontakt gehabt hatten.
    Nachdem die Raumfahrer diese Informationen über sich hatten ergehen lassen, wurden die ersten Kommentare laut.
    „Sehen aus wie gefallene Engel, diese Loower", meinte einer.
    „Fliegen können sie bestimmt nicht mehr."
    „Was die Loower von uns wollen, hat man uns nicht gesagt", meinte Elliger Ficz enttäuscht.
    Jaime Osloff setzte zu einer Entgegnung an, als er glaubte, auf der Bildschirmgalerie in der Flotte der Spitzhelm-Schiffe eine Veränderung festzustellen. Im gleichen Moment gab die Ortungszentrale Alarm.
    „Ein einzelnes Raumschiff löst sich aus dem Verband!" wurde gemeldet. „Es nimmt Kurs ins Solsystem."
    „Meldung an Imperium-Alpha!" befahl Osloff.
    Er starrte gebannt auf die Bildschirme und wartete darauf, daß andere Schiffe dem Beispiel des einen folgen würden. Aber nichts dergleichen geschah.
    „Nein, das ist nicht der Beginn einer Offensive", sagte Osloff, an seiner Unterlippe kauend.
    „Mit einem einzelnen Schiff eröffnet man keine Offensive."
    „Warum gehst du immer von der Voraussetzung aus, daß die Loower uns feindlich gesinnt sind?" fragte Ficz.
    „Sie führen nichts Gutes im Schilde, das ist doch sonnenklar", erwiderte Osloff. „Die Loower wollen irgend etwas von uns, und die gewaltige Flotte im Hintergrund soll ihrem Begehren Nachdruck verleihen."
    „Wie auch immer, sie scheinen ein friedliches Übereinkommen zu bevorzugen", meinte Ficz.
    „Andernfalls hätten sie nicht ein einzelnes Schiff als Vorhut geschickt."
    „Mal abwarten, was man in Imperium-Alpha darüber denkt."
    Sie brauchten nicht lange darauf zu warten. Wenige Minuten später gab der Oberkommandierende der terranischen Verteidigungsflotte die Anordnung, daß man das Raumschiff der Loower passieren lassen solle.
    „Abwarten - das ist eine kluge Devise", sagte Osloff aufatmend. „Es hätte keinen Sinn, sich mit dieser Übermacht anzulegen."
    Kurz darauf traf die Meldung ein, daß das einzelne Loowerschiff auf der Hyperfrequenz der terranischen Flotte zu senden begann.
    In der Kommandozentrale von Imperium-Alpha herrschte erwartungsvolle Stille, als eine Botschaft der Loower angekündigt wurde.
    „An das Wächtervolk der Terra-ner", ertönte schließlich aus dem Lautsprecher eine wesenlose Automatenstimme. „Hier spricht der Türmer Hergo-Zovran, Oberkommandierender der loowerischen Flotte. Wir sind nicht in kriegerischer Absicht gekommen und möchten die Anwendung
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