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0892 - Facetten der Ewigkeit

Titel: 0892 - Facetten der Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
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Trümmerstück vollenden. Es sollte das größte und imposanteste der gesamten Neunturmanlage sein, und er wollte die terranische Delegation damit beeindrucken.
    „Energie aus!" kam von irgendwo das Kommando.
    Goran-Vran stellte völlig verstört fest, daß die Energiezufuhr gerade während des Verdichtungsprozesses unterbrochen wurde, und ihm war sofort klar, daß dies unweigerlich zu einer Katastrophe führen mußte. Bei der Schulung hatte man ihm beigebracht, daß bei der Herstellung einer Legierung ein einmal eingeleiteter Verdichtungsprozeß nicht unterbrochen werden durfte, weil man sonst die Kontrolle darüber verlor und ungeheure Kräfte entstanden, die sich frei entluden, wenn man nicht für verstärkte Schutzmaßnahmen sorgte.
    Und die Sicherheitsanlagen waren ebenfalls ohne Energie.
    Goran-Vran betätigte die Warnanlage, noch bevor die Grenze der Belastbarkeit erreicht war und sie sich automatisch einschaltete.
    Aber es war bereits zu spät. Es hatte sich ein Überdruck im Legierungskessel gebildet, der nun nach einem Ventil suchte. Goran-Vran sah, wie die Anzeige der Armaturen schnell in den Gefahrenbereich absank.
    Goran-Vran wollte fliehen, aber da kam es bereits zur Explosion. Zum erstenmal seit langer Zeit machte er wieder von seinem entelechischen Bewußtsein Gebrauch, und er dachte, daß er nun den Weg nach jenseits der Materiequellen auch ohne den Schlüssel gehen würde.
    Aber dies war ein Weg ohne Wiederkehr.
     
    7.
     
    Diesmal suchten Ronald Tekener und Jennifer Thyron den Kontakt mit den Loowern allein. Sie reisten ohne Anhang zum Mars, denn die Delegierten, die sie zur ersten Verhandlungsrunde begleitet hatten, waren noch immer mit der Auswertung der erhaltenen Daten beschäftigt. Die bisherigen Ergebnisse waren aber alles andere als aufschlußreich.
    Tekener steuerte die Space-Jet selbst, Jennifer nahm den Platz des Kopiloten ein.
    Ihr Auftrag war es, eine Erklärung für die Vorgänge auf dem Mars zu finden und die Loower zu einem Besuch zur Erde einzuladen. Nach den bisherigen Beobachtungen schienen die Loower auf dem vierten Planeten einen Stützpunkt zu bauen und sich darin häuslich niederlassen zu wollen.
    „Der Gedanke, daß wir uns das Sonnensystem für unbestimmte Zeit mit diesem rätselhaften Volk teilen sollen, gefällt mir gar nicht", meinte Ronald Tekener.
    „Tifflor behagt das ebensowenig, deshalb hat er uns zum Mars geschickt", erwiderte Jennifer.
    „Es ist paradox, daß wir die Loower auf einem unserer Planeten um Landeerlaubnis fragen müssen. Aber wir müssen versuchen, uns ihnen anzupassen."
    „Ich glaube nicht, daß es uns etwas bringt, wenn wir die Loower zu einem Besuch auf der Erde einladen", meinte Tekener. „Ich kann auf eine lange Erfahrung im Umgang mit Fremdwesen zurückblicken, aber bei den Loowern hat sie mir nichts genützt. Es ist, als würden wir uns immer weiter von ihnen entfernen, je näheren Kontakt wir mit ihnen haben."
    Tekener änderte den Kurs und ging mit der Space-Jet in einer engen Spirale über jener Stelle nieder, an der die Kegelraumer der Loower gelandet waren und in deren Mitte sie ihre Anlage bauten.
    „Vielleicht liegt Tifflor mit seiner Vermutung richtig, dann gibt uns die Anlage, die sie bauen, möglicherweise weitere Aufschlüsse über dieses rätselhafte Volk", sagte Jennifer.
    Sie rief sich in Erinnerung, was Ju-lian Tifflor ihnen mitgeteilt hatte, als er sie zu sich rufen ließ. Durch die Beobachtungen, die Fernerkunder beim Bau der loowerischen Marsanlagen gemacht hatten, hatte sich der Erste Terraner eines Berichts von Kershyll Vanne erinnert.
    Dieser stammte noch aus der Zeit, als der 7-D-Mann zusammen mit den Keloskern bei den Laren an der Verwirklichung des „4-Jahres-Planes" gearbeitet hatte. Dabei war er auf dem Planeten Houxel auf eine in Trümmer gegangenen Anlage aus neun Türmen gestoßen. Von dem Kelosker Sorgk hatte er erfahren, daß solche Neunturmanlagen überall im Universum zu finden waren. Sie wurden von einem Volk errichtet, das man nur unter dem Begriff „Trümmerleute" kannte, weil sie ihre Neunturmanlagen so bauten, als wiesen sie natürliche Verfallserscheinungen auf.
    Tifflor glaubte nun, daß auf dem Mars eine solche Trümmeranlage im Entstehen begriffen war, wie Kershyll Vanne sie auf Houxel entdeckt hatte. Tatsächlich gab es eine Reihe verblüffender Parallelen. So hatten die drei Gäa-Mutanten berichtet, daß sich die Loower selbst als Trümmerleute bezeichneten, und die auf dem Mars entstehende
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