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0890 - Stygias Plan

0890 - Stygias Plan

Titel: 0890 - Stygias Plan
Autoren: Volker Krämer
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Szenerie.
    Kälte ging von der Fremden aus… und plötzlich war sie in eine unwirkliche Helligkeit getaucht, die jedoch nur Sekunden anhielt. Als sie schwand, war die seltsame Kriegerin verschwunden, doch an ihrer Stelle stand Stygia, die Fürstin der Hölle!
    Die Kriegerinnen wichen vor ihrer Herrin zurück - nur Tigora blieb stolz vor Stygia stehen, aufrecht und siegesbewusst.
    Stygia warf den Kopf Eklas vor Tigoras Füße. »Nun, du hast den Wettstreit gewonnen. Du übernimmst den Platz Irigas. Glaube nur nicht, dieses Amt wird ein Zuckerschlecken für dich sein…« Die Fürstin unterbrach sich selbst, sah lange und intensiv in Tigoras Augen. »Nein, das glaubst du nicht, wie ich sehen kann. Ab sofort wirst du es sein, die mir Rechenschaft über die Taten deiner Amazonenschwestern abzulegen hat. Ich bin keine geduldige Herrin, wie du vielleicht schon bald feststellen wirst.«
    Tigora hielt Stygias Blick stand. Schwäche würde sie der Fürstin gegenüber ganz sicher nicht zeigen, auch wenn sie die vergangenen Stunden in jedem einzelnen Muskel ihres Körpers spürte.
    »Und nun werde ich dir zeigen, was ich als erste Tat von dir erwarte.«
    Zwischen Stygia und Tigora entstand ein Bild, das nur für die neue Anführerin gedacht war - die restlichen Amazonen konnten nur wabernde Nebelschwaden erkennen. Tigora sah und erkannte: Sie kannte diesen Ort, war selbst vor nicht zu langer Zeit dort gewesen. Und sie erkannte den Schemen, der dort umher schlich. Zu markant waren seine Körperumrisse, zu Furcht einflößend, als das sie ihn nicht sofort identifiziert hätte. Das Bild erlosch so plötzlich wie es entstanden war.
    Tigora blickte Stygia fest in die Augen. »Sollen wir ihn bekämpfen? Wir gehorchen, auch wenn es unser Tod sein wird…«
    Die Fürstin hob herrisch die Hand. »Ich ahne, was er vorhat. Wir - das heißt du und deine besten Kämpferinnen - werden Stellung beziehen und abwarten. Alles weitere wirst du von mir erfahren, wenn es an der Zeit ist, Tigora. Mache deine Sache gut. Das wäre besser für dich und deine Ansprüche.« Stygia verschwand ohne Blitz, Rauch und Donnerhall, wie es noch immer von vielen Mitgliedern der Schwarzen Familie bevorzugt wurde. Zumindest in diesem Punkt unterschied sie sich von denen, die ihr nur zu gerne den Thron streitig gemacht hätten. Tigora wusste um die fehlende Anerkennung, unter der Stygia litt.
    Die Amazone war keine Freundin der Tatsache, dass die Amazonen zu Stygias Leibwache abgeordnet waren, doch in diesem einen Punkt empfand sie Solidarität mit ihrer Fürstin. Die Mächtigen der Hölle sollten Stygia besser nicht unterschätzen, denn sie würden sich vielleicht noch wundern, wozu eine gekränkte Frau fähig war.
    Tigora verwarf diese Gedanken schnell. Sie fand sich in ihrer neuen Rolle sofort zurecht. Herrisch gab sie klare, unmissverständliche Anweisungen an die Kriegerinnen, die wohl eher mit einem großen Fest als mit einem sofortigen Einsatz gerechnet hatten.
    Tigora wollte ihren ersten Kampf als Anführerin erfolgreich beenden.
    Stygia sollte zufrieden sein…
    ***
    Über einen gewissen Zeitraum hin hatte es hier etwas gegeben, dass man vielleicht als eine Art Pilgerstätte bezeichnen konnte. Wenn der Begriff so vielleicht auch nicht stimmen mochte, hatte es hier doch Ansätze für einen neuen Kult gegeben, der von den Herrschenden der Hölle mit Argwohn beobachtet wurde. Es gab Völker in den Schwefelklüften, die unter der Knute der Schwarzen Familie mehr als andere litten - und die weiße Stadt Armakath schien einigen davon als Alternative zu taugen, wenn auch nur als Goldenes Kalb , das man anbeten konnte.
    Es hatte nicht lange gedauert, bis sich hier große Zeltstädte um die Mauern der Stadt herum gebildet hatten, Kultfeste wurden gefeiert… und nicht lange, dann waren die Händler gekommen, hatten Märkte errichtet, die von den Stadt-Gläubigen auch sofort angenommen wurden.
    Dennoch hatte die Macht in der Hölle dem allem kein Einhalt geboten. Wie so oft saß man Probleme aus. Deutlicher konnte die Kluft kaum sichtbar gemacht werden, die zwischen den einzelnen Parteien der großen der Hölle herrschte. Jeder schielte auf das, was der andere machte, blieb abwartend, weil er nicht alleine vorpreschen und sich womöglich eine Niederlage einhandeln wollte.
    Hier und heute zeigte sich um den Kokon, der die weiße Stadt mittlerweile umhüllte, ein ganz anderes Bild. Von dem größten Markt, den es hier gegeben hatte, war nur Asche übrig geblieben; die
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