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0890 - Stygias Plan

0890 - Stygias Plan

Titel: 0890 - Stygias Plan
Autoren: Volker Krämer
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Fehler begangen hat? Wird sie in der Stadt überleben können? Und… was geschieht überhaupt mit Armakath?«
    Das alles waren Fragen, auf die der Professor keine gute Antwort wusste.
    »Ich denke, Sabeth musste diesen Weg gehen. Irgendwie habe ich das Gefühl, wir werden noch von ihr hören.« Ein Blick in Laertes' Augen zeigte ihm, dass der Uskuge sich dies sehr wünschte. Zwischen der Asanbosam und ihm hatte es immer ein ganz besonderes Verhältnis gegeben.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Stygia, der Ductor… und wenn man dem glauben kann, was unsere Freunde von Parom berichten, dann hat auch Lucifuge Rofocale hier ein Wörtchen mitgeredet. Das Ganze in einen Zusammenhang zu bringen, will mir allerdings nicht gelingen. Aber ich muss ja vielleicht auch nicht alles begreifen.«
    Laertes zog die Augenbrauen in die Höhe. Seltsame Worte aus Zamorras Mund, denn der Professor gab im Grunde nicht auf, ehe er das ganze Bild kannte. Andererseits mochte er nicht ganz im Unrecht sein. Was die Fürstin der Finsternis hier geplant hatte, würde wohl auf ewig ihr Geheimnis bleiben. Wie auch immer - der Plan war nicht aufgegangen, das war klar.
    Vinca von Parom bat Zamorra, Lakir und ihn mit zur Erde zu nehmen. Zamorra war überrascht.
    »Mit dem Speer bist du doch um einiges schneller, als ich mit meinem Weltentor. Ich hatte gedacht, ihr würdet mich mitnehmen.«
    Vinca schüttelte den Kopf. »Im Band der Speere sind wir abgefangen worden, nachdem wir Artimus van Zant bei euch abgesetzt hatten. Ich will mich erst wieder vorsichtig an die Reisen mit dem Speer herantasten. Vielleicht lauern da noch mehr Fallen auf mich.« Zamorra nickte verstehend. So hatte er das noch nicht betrachtet.
    Laertes verabschiedete sich von Zamorra. Der Uskuge hatte Dinge zu erledigen. Was er damit meinte, konnte Zamorra nicht einmal erraten. Doch ehe Dalius per Sprung verschwand, hielt ihn der Professor noch einmal zurück.
    »Als du die Amazone vor dem Ductor gerettet hast… Hochachtung, mein Bester. Du bist schnell, verflucht schnell sogar. Das wollte ich dir nur einmal sagen. Mit dem bloßen Augen war das alles kaum noch zu erkennen.«
    Dalius Laertes verzog keine Miene. »Schnell also? Ach weißt du Zamorra, schnell ist mein zweiter Vorname. Da bin ich dir weit überlegen, denn du hast ja nicht einmal einen ersten.«
    Zamorra starrte verdutzt auf die leere Stelle vor sich, wo noch eben der Uskuge gestanden hatte.
    Was war denn das jetzt gewesen?
    Täuschte der Parapsychologe sich… oder hatte er da eben so etwas wie eine ironische, gar witzige Bemerkung aus dem Mund des Vampirs vernommen? Nein… nein… ganz sicher nicht.
    Das musste ein Irrtum seinerseits sein. Keine Frage.
    Zamorra begann, das Weltentor zu beschwören. Er hatte die Nase voll von Amazonen, Ductoren, Kokons und naseweisen Vampiren.
    Er wollte in sein Château - und dort kamen die drei dann auch ohne Probleme an.
    ***
    Tigora öffnete die Augen, als sie die Schritte vernahm, die sich ihrem Lager näherten. Erschrocken wollte sie aufspringen, doch da machte ihr Körper nicht mit. Zu groß, zu schwer waren ihre Verletzungen. Dennoch konnte sie doch nicht einfach so liegen bleiben, wenn die Fürstin in ihr Zimmer kam. Stygia konnte da sehr nachtragend sein.
    Doch die Fürstin der Finsternis winkte nur lässig ab.
    »Beweg dich so wenig wie möglich, ganz gleich, wer dich besuchen kommt. Einige Tage wirst du hier aushalten müssen, dann können dich deine Schwestern abholen. Du hast ungeheuer viel Glück gehabt, denn die Wunden, die du dir eingefangen hast, hätten dich umbringen können.«
    »Meine Fürstin - ich habe versagt. Ich kann nicht die Führerin der Amazonen bleiben. Ich…«
    Stygia unterbrach die Kriegerin. »Du weißt, ich bin hart zu meinen Untergebenen. Sehr hart und unnachgiebig. Doch hier liegt der Fall anders. Ich habe alles mit angesehen - niemand hätte eine Chance gegen dieses Wesen gehabt. Hörst du? Niemand! Ich mache dir keine Vorwürfe. Du hast tapfer gekämpft und bist eine würdige Anführerin. Nimm das als großes Lob aus einem Mund, aus dem solche Worte sonst nie kommen. Werde gesund.«
    Stygia drehte sich abrupt um und verließ den Raum.
    Sie hasste es… aber dieser Laertes hatte mit seinen Worten tief in ihr eine Seite zum Klingen gebracht, die erst langsam wieder verstummen mochte.
    Tigora schlief vor Erschöpfung gleich wieder ein, als die Fürstin sie verlassen hatte.
    Es kam selten vor, doch manchmal konnte sich eine böse Niederlage auch als
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