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0890 - Stygias Plan

0890 - Stygias Plan

Titel: 0890 - Stygias Plan
Autoren: Volker Krämer
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er den Durchgang zur Hölle aufstieß? Wollten sie vielleicht mit ihm gemeinsam die Flucht antreten? Sollten sie nur! Dem Dämon war das gleichgültig, mehr noch - er konnte sie ja durchaus sogar verstehen. Wer weiß wie lange man die beiden hier schon als Sklaven hielt? Vielleicht sogar als Futterreserve. Dann wollten die Schäfchen vielleicht dem Schlachtklotz entfliehen? Er würde sie nicht daran hindern. Sie würden sich nur sehr beeilen müssen, denn der Durchgang schloss sich rasch, wenn man ihn durchquert hatte.
    Lucifuge Rofocale hatte damit gerechnet, dass der Ductor unverzüglich in den Kokon zurückkehren würde, wenn der Dämon ihm nicht nachfolgte. Doch das geschah nicht. Irgendetwas hielt ihn anscheinend auf… oder irgendjemand? Rofocales minimales Geduldspolster wurde auf eine harte Probe gestellt.
    Irgendwann reichte es ihm endgültig. Die Schwefelklüfte waren seine Dimension. Wenn der Ductor ihn dort stellen wollte, dann bitte sehr. Dieses Versteckspiel war nicht würdig eines Lucifuge Rofocale. Langsam sank der Dämon zu Boden. Seine Kraft war längst vollständig wieder bei ihm.
    Der Durchgang lag direkt vor ihm. Er stellte fest, dass er sich von innen wesentlich leichter durchqueren ließ. Das war sicher auch der Grund, warum der Ductor so ungebremst aus dem Kokon geschossen war.
    Rofocale machte den entscheidenden Schritt nach vorne…
    ... und landete im absoluten Chaos!
    ***
    Der Ductor schloss seinen Trichtermund. Statt weißer Flammen, die seine Peinigerinnen endgültig ausradieren sollten, brach sich ein Schmerzensschrei von seinen nun wieder schmalen Lippen.
    Es war ein gebündelter Strahl aus schwarzem Feuer, der ihn in den Rücken traf und für lange Momente regelrecht paralysierte. Der Geflügelte! In seiner unbändigen Wut hatte der Ductor die Gefahr vergessen, die nach wie vor hinter ihm lauerte. Rückendeckung hatte er nicht erwarten können. Das Wesen aus der Hölle hatte vier seiner Praetoren getötet. Die anderen waren in der gesamten Stadt verteilt, konnten also nicht rechtzeitig zur Stelle sein. Wahrscheinlich hatten sie nicht einmal etwas von den Vorfällen bemerkt.
    Und nun fiel der Schwarzflügel ihm unvermittelt in den Rücken. Hier, außerhalb des Kokons würde er ein schwerer Gegner für den Ductor sein. So schnell es die Schmerzen zuließen ruckte der Ductor staksig herum und war bereit, seine weißen Flammen auf den Gegner abzufeuern. Doch der war wieder einmal schneller als der Riese aus Armakath. Rofocale hatte sich längst blitzschnell in die Lüfte erhoben und feuerte eine weitere Salve auf den Ductor ab.
    Dass dabei auch drei Amazonen getötet wurden, interessierte ihn nicht. Rofocale war klar, warum die Amazonen hier aufgezogen waren. Stygia! Sie hatte ihm eine Falle stellen wollen, dabei jedoch sicher nicht mit dem Erscheinen des Ductors gerechnet.
    Offenbar hatte die Fürstin ihn beobachten lassen, als er den Kokon betrat. Wusste Stygia von der lähmenden Ausstrahlung, die innerhalb der Hölle herrschte? War das der Grund, warum sie nie einen wirklich ernsthaften Angriff auf die weiße Stadt gestartet hatte?
    Sie hatte ihn also von ihren Kriegsweibern töten lassen wollen, wenn er geschwächt in die Schwefelklüfte zurückkehrte. Für Lucifuge Rofocale war das mehr als eine offene Kriegsansage.
    Der Ductor schwankte unter den erneuten Volltreffern, die er von dem Dämon einstecken musste - Rofocale begann das Wesen mit Dauerfeuer zu belegen. Irgendetwas störte ihn allerdings. Seine Instinkte schlugen an. In allernächster Nähe hielt sich Stygia auf! Er konnte das überdeutlich spüren.
    Gut, wenn die Fürstin ihre Kriegerinnen in den Kampf geschickt hatte, dann sollte sie die Amazonen gefälligst auch selbst wieder da herausboxen. Für Lucifuge Rofocale war die Sache hier beendet.
    »Viel Spaß mit den Amazonen!« Der Ductor konnte die Worte sicher nicht hören - erst recht nicht begreifen, aber der Dämon meinte das vollkommen ernst. Was gingen ihn die kriegerischen Weiber an, die Stygia in den Allerwertesten krochen? Nichts.
    Mit einem einzigen Gedankenbefehl versetzte sich Lucifuge Rofocale an einen weit entfernten Ort in den Schwefelklüften. An einen ruhigeren Ort als den, den er soeben verlassen hatte.
    Selbst ein Dämon benötigte ab und an seine Ruhe…
    ***
    Zamorra, Laertes und Sabeth überblickten von dem Plateau aus die gesamte Szenerie, die sich als nicht eben einfach zu begreifen darstellte. Zamorra hatte sich heute erstaunlich schnell von dem
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