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0890 - Stygias Plan

0890 - Stygias Plan

Titel: 0890 - Stygias Plan
Autoren: Volker Krämer
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er wollte jetzt nur noch handeln.
    Doch der Hagere ließ ihm dazu nicht die Zeit. Ehe der Ductor noch seinen Mund umgeformt hatte, schossen aus den Händen des Mannes Blitze, die schwarz wie das All zu sein schienen. Und ihre Wirkung war entsetzlich! Der Ductor spürte Schmerzen, die alles übertrafen, was er je ertragen hatte. Doch noch wankte er nicht. Das würde sich aber ändern, wenn er nicht schnell genug reagierte. Er musste nun angreifen.
    Er kam nicht dazu. Zu seiner rechten Seite klang eine zweite Stimme auf.
    »Hast du nicht verstanden, was er zu dir gesagt hat?« Der Ductor spürte, wie die schwarzen Blitze ihn heftig zermürbten. Dennoch… den zweiten Kerl hatte er schon einmal gesehen. Doch wie der Erste schien auch er keinen Wert auf lange Konversation zu legen. Eine silberne Scheibe lag plötzlich in seiner rechten Hand. Silber… so sahen auch die Blitze aus, die von dort aus in den Körper des Ductors jagten! Das Kokonwesen brüllte wie ein gequältes Tier - und wehrte sich nun endlich.
    Die Energie aus seinem Mund traf den Schwarzen, doch der verschwand rechtzeitig hinter einem Schutzfeld, das ihn zusätzlich noch unsichtbar machte. Der Ductor konzentrierte sein Feuer auf den anderen Angreifer, der sich ebenfalls magisch zu schützen wusste. Viel zu spät bemerkte er, dass der Schwarze sich längst in seinem Rücken befand; irgendwie musste er sich dorthin bewegt haben. Der Riese wurde von vorne und hinten unter Feuer gesetzt.
    Und nun war es der Ductor, der Panik in sich spürte. Die beiden arbeiteten Hand in Hand gegen ihn, und nun begannen auch noch die überlebenden Kriegerinnen sich gegen ihn zu wenden. Sie wollten Rache für ihre Schwestern, die der Ductor hingeschlachtet hatte.
    Eine tat sich besonders hervor. Es war Tigora, die ihren Hass gegen diesen Killer nicht mehr kontrollieren konnte. Ein Streich mit ihrem breiten Schwert schlug eine tiefe Wunde in die Hüfte des Wesens. Blitzartig zog sie sich zurück, griff erneut an und traf! Das Brüllen des Ductors, dröhnte über den Platz. Knurrend zog er sich zurück.
    Es reichte ihm.
    Direkt hinter ihm befand sich der Durchgang. Es waren nur drei oder vier Schritte rückwärts, dann war er wieder in seiner Welt. Und niemand sollte es wagen ihm zu folgen. Beinahe wäre er über die beiden Personen gestolpert, die sich zwischen ihm und dem Kokon befanden. Er kannte die zwei - es waren die neue Wächterin und der Krieger, die man nach Armakath gebracht hatte.
    Die beiden mussten gemeinsam mit diesem Höllenwesen aus dem Kokon entkommen sein. Der Ductor begriff die Zusammenhänge zwar nicht, doch ihm war klar, dass er die beiden nicht auch noch verlieren durfte. Das wäre dann einer großen Schande gleichgekommen - dass man ihm die letzte Wächterin praktisch direkt aus den Händen heraus entführt hatte, war bereits ein großer Makel, der auf ihm lastete.
    Noch einen so gelagerten Fall durfte er sich ganz einfach nicht leisten. Seine Gegner bombardierten ihn unablässig mit ihrer Magie, doch das musste er nun ganz einfach ignorieren. Mit seinen riesigen Pranken griff er nach der Wächterin und dem Krieger. Doch er bekam sie nicht zu fassen. Der Krieger hatte seinen Schild aufgebaut, die Defensivwaffe der Krieger der weißen Städte.
    Das war nichts, was den Ductor im Normalfall beeindruckt hätte, denn der Schild konnte seinen Kräften nicht widerstehen. Doch das hier war nicht der Normalfall. Die Hände des Ductors glitten am Schild ab.
    Seine gebrüllten Worte übertönten den Kampf lärm. »Zurück in den Kokon mit euch. Ich warne euch, ehe ihr mir entkommt, werde ich euch töten!«
    Der Krieger hatte sich vor die Wächterin gestellt, schützte sie so mit seinem Körper und dem Schild. »Dann wirst du das tun müssen, denn unser Weg geht nicht mehr in den Kokon zurück.«
    »Dann soll das wohl so sein.« Der Ductor wusste sich keinen anderen Rat mehr. Sein Mund wurde zu einem Trichter.
    Das würde seine letzte Handlung auf dieser Seite des Kokons sein. Er ignorierte noch einmal die auf ihn einprasselnden Energien der beiden Kämpfer.
    Sein Mund sprach.
    ***
    Zamorra und dieser Laertes!
    Stygia traute ihren Augen kaum. Also doch - sie hatte ja gespürt, dass in der Nähe weitere Feinde lauerten, aber auf die beiden wäre sie niemals gekommen. Noch erstaunlicher als ihre Anwesenheit war die Tatsache, dass der Meister des Übersinnlichen und sein Vampir-Freund diesen Amok laufenden Killer angriffen.
    Sie hatten Stygias Amazonen davor bewahrt,
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