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0890 - Stygias Plan

0890 - Stygias Plan

Titel: 0890 - Stygias Plan
Autoren: Volker Krämer
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sicher nicht suchen!
    Und die würde Lucifuge Rofocale auch sicher nicht innerhalb des Kokons finden, denn was dort auf ihn wartete, dass kam ihm in vielem gleich. Doch das wusste der ehemalige Ministerpräsident jetzt noch nicht.
    Als er den Kokon erreichte, spürte er die durchlässige Stelle rasch auf. Er konnte sie überhaupt nicht verfehlen, denn Lucifuge Rofocale konnte Schwäche geradezu riechen. Dennoch brauchte er ungewöhnlich viel seiner Kraft, seiner magischen Fähigkeit, um den Widerstand zu bezwingen.
    Als er es dennoch geschafft hatte, erwartete ihn etwas, auf das er so nicht gefasst war…
    ***
    Professor Zamorra hatte irgendwie fest damit gerechnet, dass die Einfassung rund um den Kral ihn und Laertes aussperren würde. Ganz so, wie die Mauer um Armakath nur die einließ, die von der Stadt akzeptiert wurden. Armakath… das dominierende Weiß der mitten in diesem unwirklichen Dschungel gelegenen Dorffestung, ließ sofort an eine weiße Stadt erinnern, keine Frage.
    Dalius Laertes und Zamorra passierten den Eingang zum Kral ohne jeden Widerstand. Die beiden Männer sahen sich um, und wenn sich ihre Blicke trafen, konnten sie gegenseitige Befürchtungen darin ausmachen.
    Hier schien es - wie in Armakath -keine Bevölkerung zu geben, was den Parapsychologen auch gewundert hätte, denn ihm war längst klar, um was es sich hier handelte. Sabeth musste dem Wahnsinn verfallen sein, zumindest aber war sie nicht mehr Herrin ihrer selbst. Und doch las Zamorra in Laertes' Augen immer wieder die eine Frage: Wie konnte die Vampirfrau dies alles erschaffen?
    Sabeths magisches Potential endete dort, wo es bei jedem anderen Vampir auch endete. Das Erschaffen einer eigenen auf Magie beruhenden Welt - oder zumindest eines Teils davon - zählte sicher nicht dazu. Konnte es denn sein, dass die Asanbosam in ihrer Zeit als Wächterin der weißen Stadt zusätzliche Fähigkeiten erworben hatte? Zamorra konnte das eigentlich nicht glauben.
    Laertes bewegte sich ganz offen auf das Zentrum des Krals zu. Der Parapsychologe folgte ihm. Die Stille, die sie hier einhüllte, hatte keine beruhigende Wirkung auf Zamorra. Sie verstärkte bei ihm nur das Gefühl, an einem Ort zu sein, den es so nicht geben sollte.
    Aus dem offenen Eingang des großen Hauptgebäudes trat eine Gestalt.
    Sabeth hatte sich verändert. Zamorra blieb wie angewurzelt stehen, als er die Frau erblickte. Sie trug eine Art Wickelkleid, wie es traditionell bei afrikanischen Stämmen die Mode war. Hals und Schultern blieben bis knapp über dem Brustansatz frei. Viel nackte Haut, die Zamorra bewies, das etwas nicht stimmte, denn Sabeths Dekolleté war über und über mit winzigen Bläschen übersät, die alle zusammen wie die lederige Haut einer Echse wirkten. Das war auch auf diese Entfernung überdeutlich zu erkennen, denn dieses Phänomen leuchtete in strahlendem Weiß. Zamorra wollte rasch zu Sabeth, doch Laertes hielt ihn am Arm fest.
    Der Uskuge hob beide Hände. »Sabeth, wir sind froh, dich endlich gefunden zu haben.« Das klang irgendwie hölzern aus Laertes' Mund, doch es war auch nur zur Eröffnung einer Konversation gedacht.
    Die Asanbosam sah die Männer fragend an. »Ihr kennt meinen Namen? Das ist schön, doch wie kann das sein? Ich habe euch sicher noch nie zuvor gesehen. Wer seid ihr? Was führt euch zu mir?«
    Zamorra und Laertes wechselten einen kurzen betroffenen Blick.
    Es war noch schlimmer als sie es geahnt hatten…
    ***
    Das Gebäude war innen - wie hätte es anders sein können - vollkommen leer. Die Erinnerung an Armakath wurde so nur noch verstärkt. Trotz alledem war das hier anders. Unauffällig betastete der Professor das Material, aus dem hier alles bestand. Kein Stein, wie in den weißen Städten, sicherlich nicht, aber was war es dann? Es fühlte sich an wie ein äußerst robuster Kunststoff, der eine erstaunlich angenehme Wärme ausstrahlte. Als er Sabeths leises Lachen hörte, fühlte er sich ertappt.
    »Das ist Traumwald, lieber Gast. Alles hier ist daraus erschaffen worden. Fühlt es sich nicht wundervoll an?« Der Blick der Königin der Asanbosam verschleierte sich für einige Sekunden, und Zamorra war, als stammten die nächsten Worte nicht von ihr. »Traumwald war schon immer da, weißt du? Aber erst jetzt macht das alles wieder einen Sinn für mich…«
    Sabeths Blick klärte sich wieder und ihr Lächeln schien Zamorra zu beweisen, dass sie die letzten Sätze nicht wissentlich gesprochen hatte. Was steckte
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