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0890 - Auge zum Hyperraum

Titel: 0890 - Auge zum Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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welche Versuche er mit dem kugelförmigen Energiewesen angestellt hatte. „Es ist von überragender Intelligenz und muß ein gigantisches Wissen aus verschiedenen Zeiten und Räumen in sich gespeichert haben. Es besitzt zwar nicht die Möglichkeit der akustischen Verständigung, aber durch Reizimpulse habe ich herausgefunden, daß es sich tele-pathisch mitteilen kann. Außerdem besitzt es die Gabe, Bilder auf seiner Körperoberfläche erscheinen zu lassen."
    „Warum hast du uns das bisher verschwiegen, Gleniß?" fragte Her-go-Zovran.
    „Ich mußte mir erst Gewißheit verschaffen", antwortete der Türmer von Alkyra-H gleichmütig.
    „Außerdem stellten sich verschiedene unerwartete Probleme für eine Kommunikation ein. Der tranceähnliche Zustand dieses Wesens ist auf Schwäche zurückzuführen. Es hatte kaum die Kraft, mir seinen Namen mitzuteilen und vereinzelte verschwommene Bilder auf seiner Oberfläche erscheinen zu lassen. Es nennt sich Harno."
    „Und warum glaubst du, daß dieses Wesen uns nun weiterhelfen könnte?" fragte Hergo-Zovran.
    „Ich glaube, daß Harno sich soweit regeneriert hat, daß er uns einige Auskünfte geben kann", sagte Gleniß-Gem. „Wenn mir das gelingt, dann hat sich meine Geduld gelohnt."
    „Dann stelle die meine nicht auf die Probe und demonstriere schon, was dieser Harno kann!"
    verlangte Hergo-Zovran ungeduldig.
    Gleniß-Gem begab sich gemächlich zu der Säule und nahm an der seitlich angebrachten Skala einige Einstellungen vor. Das Energiekissen fiel langsam in sich zusammen, die matte, dunkle Körperoberfläche des Energiewesens veränderte sich dagegen nicht.
    „Die Kontaktaufnahme erfolgt auf die gleiche Weise wie bei der Duade", erklärte Gleniß-Gem.
    „Für einen Gedankenaustausch genügt es, das Ordinärbewußtsein zu bemühen. Aber um die Aussagekraft meiner Gedanken zu verstärken, schalte ich ein Übersetzungsgerät dazwischen, um Harno auch akustisch und in der Sprache der Terraner anrufen zu können. Damit habe ich bisher die besten Erfolge erzielt."
    Gleniß-Gem nahm wieder einige Einstellungen an der Skala der Säule vor, in die offensichtlich auch ein Sprachadapter installiert war. Es wurde so still in der Türmerstube, daß Goran-Vran das trockene Rascheln von Gleniß-Gems verkümmerten Flughäuten hören konnte.
    Dann ertönte die flüsternde Stimme des Türmers, die simultan in fremdartig klingende Laute übertragen wurde.
    „Harno, höre mich. Ich spreche zu dir, Harno. Ich möchte Auskunft über die Terraner haben. Du kennst dieses Wächtervolk, denn du warst dort, bevor du zu uns gelangt bist. Harno, melde dich, Harno! Gib mir ein Zeichen."
    Das Energiewesen schien sich etwas aufzublähen, zumindest hatte Goran-Vran den Eindruck, als würde es größer werden. Er hielt unwillkürlich den Atem an. Im nächsten Augenblick sah er, wie sich die Kugeloberfläche verfärbte. Zuerst wurden an verschiedenen Stellen hellere Flecken sichtbar, die sich ausdehnten und das matte Schwarz verdrängten, bis das ganze Kugelwesen in gedämpftem Grau leuchtete. Aus dem Grau bildeten sich verschiedene Farbnuancen heraus, die in Schlieren über die Oberfläche des Energiewesens zogen und immer kräftiger wurden.
    Die Farben verschmolzen miteinander, und es bildeten sich konkrete Muster. Blau und weiß herrschte nun vor.
    „Was soll das Muster darstellen?" fragte Hergo-Zovran.
    „Einen Planeten, dessen Oberfläche größtenteils aus Wasser besteht", erklärte Gleniß-Gem.
    „Harno hat schon einmal das Bild dieses Planeten geliefert, und ein Vergleich hat gezeigt, daß es sich dabei um Terra handelt - die Welt des Wächtervolkes."
    „Was sollen wir damit anfangen?"
    „Geduld. Offenbar will Harno uns darauf aufmerksam machen, daß er auf Geschehnisse eingehen möchte, die sich auf Terra beziehen."
    Das Energiewesen stellte nur für kurze Zeit den blauen Planeten dar, dann erloschen die Farben, seine Oberfläche wurde wieder dunkel. Doch blieb sie es nicht lange, sondern begann sich wieder zu verändern.
    Diesmal wechselten die Farben schneller, verschmolzen so rasch miteinander, daß Goran-Vran dem Vorgang mit den Blicken nicht folgen konnte.
    Plötzlich zeigte sich auf Harnos Körperoberfläche das Bild eines Terraners. Goran-Vran erkannte das Wesen augenblicklich als ein Mitglied des Wächtervolkes, denn er kannte dessen Aussehen von den Bildern, die der Tolgink-Helk von der mißglückten Mission mitgebracht hatte.
    Dennoch verstand er die Aufregung nicht ganz, die

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