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0890 - Auge zum Hyperraum

Titel: 0890 - Auge zum Hyperraum
Autoren: Unbekannt
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Alkyra-II zurückgeblieben.
    Der Start des Raumschiffs war vom Flottentürmer Hergo-Zovran befohlen worden. Er hielt es für richtiger, die Duade zu isolieren, damit ihre telepathischen Impulse die Monaden höchstens in abgeschwächter Form erreichten. Aber diese Vorsichtsmaßnahme hatte sich als überflüssig erwiesen, denn die Duade sah sich nicht als Gefangene der Loower, sondern immer noch als deren Herrscherin an.
    Ich werde das'Startzeichen für die Flotte geben und meine Verweser zum Sieg über unseren gemeinsamen Feind führen, ließ das monströse Plasmawesen die Loower wissen. Der Glaube der Duade an ihre unumschränkte Macht war unerschütterlich, obwohl die Loower ihr inzwischen ausreichend demonstriert hatten, daß sie ihnen nur Mittel zum Zweck war.
    Goran-Vran dachte aber lieber nicht daran, für welche Zwecke Hergo-Zovran das parapsychisch begabte Plasmawesen unter Umständen einzusetzen gedachte. Wenn er seine Drohung wahrmachte und die Duade gegen das Wächtervolk losließ, dann waren die Terraner verloren. Denn nach den bisherigen Unterlagen, die man vom Tolgink-Helk und später vom Maluth-Helk erhalten hatte, besaßen die Terraner keine Möglichkeit, sich gegen telepathische Befehlsimpulse abzuschirmen.
    Dennoch sehnte Goran-Vran den Augenblick herbei, in dem die Flotte startete.
    Der Aufenthalt in der Neunturmanlage wurde ihm immer unerträglicher. Dabei war es noch vor wenigen Intervallen sein höchstes Ziel gewesen, in die Mannschaft des Türmers Gleniß-Gem aufgenommen zu werden. Aber der Umgang mit den Raumfahrern und vor allem die aufklärenden Gespräche mit Fan-zan-Pran hatten ihm gezeigt, daß es Erstrebenswerteres gab.
    Und nun hatte er mit dem Türmer von Alkyra-II; der für ihn noch vor kurzem die höchste Instanz gewesen war, nur noch Mitleid.
    Goran-Vran vertrieb sich die Zeit damit, die Monaden auf den Monitoren zu beobachten. Ihre Unruhe und die Tatsache, daß sie in Scharen der Neunturmanlage zustrebten, waren ein untrügliches Zeichen dafür, daß die Funkanlage bald wieder senden würde.
    Denn obwohl die Monaden bar jeglicher Intelligenz waren, schienen sie einen untrüglichen Instinkt dafür zu haben, wann die Neunturmanlage sendete. Und gleich war es wieder soweit.
    Kaum hatte der Türmer die Sendung des Peilsignals über die Rundrufanlage angekündigt, da begannen sich die Monaden auch schon wie rasend zu gebärden. Sie gerieten förmlich außer Rand und Band, schnellten sich hoch in die dünne Luft von Alkyra-II, sprangen gegen die Mauern der Türme, als wollten sie sie einrennen, und schleuderten hohe Staubfontänen in den Himmel, bis die Atmosphäre wie bei einem Sturm vom Wüstensand gesättigt war.
    „Nimmst du Abschied von deiner Welt?" fragte Fanzan-Pran an seiner Seite.
    „Für meinen Geschmack dauert der Abschied schon zu lange", erwiderte Goran-Vran. „Was hält uns hier noch, wo wir wissen, daß sich jemand aus dem Wächtervolk an dem Auge zu schaffen gemacht hat? Der empfangene Impuls war eindeutig genug. Ich werde ganz krank bei dem Gedanken, daß das Auge durch unsachgemäße Behandlung für unser Volk verlorengehen könnte."
    „Du mußt lernen, Hergo-Zovran so blind zu vertrauen, wie du früher Gleniß-Gem vertraut hast", sagte Fanzan-Pran.
    „Ich bin beschämt", sagte Goran-Vran schuldbewußt. „Dabei wollte ich Hergo-Zovrans Handlungsweise nicht in Frage stellen. Ich bin nur von einer quälenden Unrast befallen, seit ich weiß, daß ein Unbefugter alles Mögliche mit dem Auge anstellen mag."
    „So ergeht es uns allen", sagte Fanzan-Pran.
    „Worauf warten wir dann? Die Flotte ist komplett, es stehen zweitausend mal neun Raumschiffe im Raum von Alkyra-II bereit. Warum holen wir uns von den Terranern nicht, wa$ unser ist?"
    „Hergo-Zovran hat beschlossen, die Auswertung des Materials, das der Maluth-Helk mitgebracht hat, abzuwarten", sagte Fanzan-Pran. Er wollte dieses Thema offenbar nicht mehr diskutieren, denn er ließ Goran-Vran einfach stehen und ging fort.
    Einer aus der Turmbesatzung näherte sich ihm.
    „Dein Türmer wünscht dich zu sehen, Goran", sagte er.
    „Hergo-Zovran?" fragte Goran-Vran.
    „Dein Türmer Gleniß-Gem."
    Goran-Vran verkniff sich die Bemerkung, daß Gleniß-Gem nicht länger mehr sein Türmer war, und folgte dessen Boten Wortlos.
    Als er in die Türmerstube kam, stellte er zuerst mit einem Blick auf die Monitoren fest, daß die Monaden sich wieder beruhigt hatten. Ein untrügliches Zeichen dafür, daß das Peilsignal nicht
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