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089 - Diener des Satans

089 - Diener des Satans

Titel: 089 - Diener des Satans
Autoren: Al Frederic
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Fallschirm, Camargo. Ich habe meinen Flugschein nicht erst seit vorgestern in der Tasche. Ich schaukle die Kiste vereinbarungsgemäß nach Cork und komme anschließend mit dem Wagen herüber.“
    Die Islander kreiste über dem oberen Killarney-See. Camargo Alvis und Jules Brassens saßen auf den beiden Vordersitzen, Louisa Valremy im Fond des Cockpits.
    Das Mädchen hatte sich von seinem Schock erholt und sich sehr gefaßt gezeigt, als es die Wahrheit über die vergangenen Stunden erfahren hatte.
    „Sei vorsichtig, Camargo.“ Louisa legte dem Schwarzbärtigen die Hand auf die Schulter.
    Der Portugiese lächelte. „Keine Angst, Liebes. Ich werde mir doch nicht die Gelegenheit entgehen lassen, dir ein paar Vorträge über Parapsychologie zu halten.“ Er öffnete die Kanzel, kletterte auf die linke Tragfläche hinaus und stürzte sich mit dem Fallschirm in die Tiefe.
    Den kleinen Koffer hatte er sich am Gürtel festgeschnallt.
    Camargo Alvis fiel aus sechshundert Fuß Höhe. Die Septembernacht war klar, und er konnte die Lichter von Kilkea House unter sich erkennen. Er übte sich jetzt in dem, was er einst auf der Polizeiakademie gelernt hatte. Mit Händen und Füßen brachte er seinen Körper in horizontale Lage und machte Schwimmbewegungen, um seinem Ziel näher zu kommen. Er hoffte, im Park zu landen und nicht ein nächtliches Bad im See zu nehmen, wie Brassens gescherzt hatte.
    Die Islander brummte über ihm davon. Camargo war froh darüber, denn der Produzent und das Mädchen wären ihm keine Hilfe gewesen, sie hätten sich nur in Gefahr gebracht.
    Kilkea House rückte sehr schnell näher.
    Der Portugiese zog die Reißleine und spürte, wie der Fallschirm sich über ihm öffnete und seinen Sturz bremste. Jetzt brauchte er nur noch die Steuerklappen zu betätigen.
    Er landete zwar im Park, kam aber nicht auf dem Rasen an. Der Fallschirm verfing sich in dem Pappelhain vor dem Golfplatz. Camargo mußte das Messer aus der Fliegerausrüstung zu Hilfe nehmen, um sich zu befreien.
    Er landete glücklich auf dem Boden. Rasch vertrat er sich die Beine, band den Koffer los und schlich auf das Gebäude zu.
    In diesem Moment kam das Trio herüber gelaufen.
    Camargo hatte starke Nerven und kannte kaum Furcht. Aber der Anblick dieses haarigen Ungeheuers mit dem Bestienkopf ließ selbst ihn schaudern. Nedo hatte sich verändert, seitdem er ihn das erste Mal gesehen hatte. Er war noch scheußlicher geworden.
    Die Mulkennys schrien und jammerten und sie taten Camargo leid. Er konnte sich gut vorstellen, was der Teuflische mit ihnen vorhatte. Er wollte sie zu Tode prügeln, oder im See ertränken.
    Der Schwarzhaarige handelte.
    Er sprang hinter den Pappelstämmen hervor. Die drei waren jetzt dicht vor ihm. Darauf hatte er gewartet, denn er wollte nicht riskieren, daß Nedo sich vor seinen Augen unsichtbar machte und ihm entwischte. Die Schrecksekunde mußte ausreichen, um ganz dicht an das Ungeheuer heranzukommen – falls dieses Geschöpf so etwas wie Schrecken kannte.
    Nedo zuckte zusammen, die Mulkennys liefen einfach weiter.
    „Comcorroe Prainneaxh“, schleuderte Camargo Alvis dem Satansgeschöpf die entscheidenden Worte entgegen. Er schrie die Gegenformel, damit auch Dalton und Brigid Mulkenny sie hörten.
    Die Wirkung zeigte sich schlagartig.
    „Hundesohn“, würgte Nedo. Er versuchte, dem Blick des Feindes auszuweichen, aber es gelang ihm nicht. Er konnte sich auch nicht unsichtbar machen. Die Worte, die an sein Ohr drangen, hatten eine zu große Macht. Er beugte sich vor dem Portugiesen.
    Die Mulkennys standen wie gelähmt.
    Plötzlich ertönte draußen auf dem See ein Geräusch. Camargo beging den Fehler, den Kopf zu wenden.
    Auf dem Wasser zeigten sich zwei Positionslichter, offensichtlich von einem Motorboot, das vor der Pension kreuzte. Die Insassen hupten laut. Was wollten sie?
    Nedo machte kehrt und rannte davon. Er konnte sich nicht auflösen, weil er noch zu sehr unter dem Einfluß der Gegenformel stand. Seine Satanskräfte waren eingedämmt, aber er konnte fliehen.
    Camargo holte den Astra-Revolver hervor, er war frisch geladen.
    Nedo hatte seinen Astralleib aufgeben müssen. Der fleischgewordene Teufel war nun verwundbar. Camargo Alvis ging in die Hocke, hielt den Revolver mit beiden Händen und sandte dem Flüchtenden eine Kugel nach. Doch in diesem Augenblick schlug Nedo einen Haken.
    Er entkam auch dem nächsten Schuß. Wie ein Wirbelwind fegte seine Gestalt auf den Bootssteg und die Schaluppe zu. Er
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