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089 - Der grüne Henker

089 - Der grüne Henker

Titel: 089 - Der grüne Henker
Autoren: A.F.Morland
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erstenmal mit lebenden Leichen zu tun. Gefährliche Höllenkräfte verbargen sich in ihnen, und das Leben eines Menschen, dessen sie habhaft wurden, war keinen Penny mehr wert.
    Wir gingen schneller, um an ihnen vorbeizukommen. Sie stießen schaurige Laute aus, röchelten und stöhnten, daß es einem kalt über den Rücken rann.
    Sie gingen langsamer als wir, hatten es nicht eilig. Wenn es nur fünf blieben, war es möglich, mit ihnen fertigzuwerden, doch ich hegte die Befürchtung, daß dies erst der Vorgeschmack dessen war, was uns noch erwartete.
    Es gab einen Querstollen, in dem es ziemlich düster war, und dort, wo die Dunkelheit undurchdringlich wurde, knirschten Schritte. Meine Befürchtung bewahrheitete sich schneller, als mir lieb war.
    »Da sind welche«, sagte Marty Kanter gepreßt.
    Kaum hatte er es ausgesprochen, da lösten sich die Greuelgestalten aus der Schwärze und nahmen Kurs auf uns.
    Mir kam vor, sie wollten uns in eine bestimmte Richtung dirigieren. Das Rauschen und Plätschern des Wassers wurde lauter.
    »Gleich gehen wir baden«, sagte Marty. »Oder siehst du eine Möglichkeit, es zu verhindern?«
    »Im Moment nicht«, gab ich zurück.
    Der Boden sank leicht schräg ab. Die Steinquader glänzten feucht und waren glitschig. Man mußte höllisch aufpassen, um nicht auszurutschen.
    Aus Seitengängen, die kaum zu sehen waren, traten weitere Zombies. Ihre Zahl war schon so groß, daß wir mit unseren Schießeisen gegen sie nichts mehr ausrichten konnten.
    Wir steckten die Kanonen trotzdem nicht weg. Wir hielten uns irgendwie daran fest.
    Vor uns tauchte ein gemauerter Torbogen auf. Darauf schienen uns die lebenden Leichen zutreiben zu wollen.
    Ich blieb stehen. Marty warf mir einen unruhigen Blick zu. »Was ist los, Tony? Warum gehst du nicht weiter?«
    »Deshalb«, knurrte ich ganz hinten in der Kehle und wies auf die sechs Zombies, die unter dem Torbogen aufgetaucht waren.
    ***
    »Jetzt ist guter Rat teuer!« bemerkte Marty Kanter.
    Wir schenkten es uns, die Untoten zu zählen. Es waren auf jeden Fall zu viele. Die Käfermänner hatten wir noch dezimieren können, doch nun hatten wir nicht mehr genügend Munition.
    »Ich schlage vor, wir versuchen einen Durchbruch!« sagte Marty.
    Er hatte recht. Das war besser als abzuwarten. Sie rückten von allen Seiten näher. Männer und Frauen, junge und alte. Alle hatten den gleichen abwesenden Blick. Ihre Augen bewegten sich nicht. Es befand sich kein Leben mehr darin. Dennoch schienen uns die Zombies zu sehen.
    Es ist mir bis heute ein Rätsel, auf welche Weise sich die lebenden Leichen orientierten. Halfen Sie sich mit schwarzmagischen Sensoren?
    Marty und ich legten in aller Eile die Stoßrichtung fest, und dann unternahmen wir den Durchbruchsversuch.
    Solange wir noch Kugeln hatten, wollten wir schießen. Danach würde es problematisch werden. Vor allem für Marty, der ja nur die Luger besaß, deshalb drückte ich ihm hastig einen magischen Wurfstern in die Hand.
    Und dann starteten wir.
    Schießend rannten wir dorthin, wo die wenigsten Zombies waren. Eine totenblasse Frau machte zwei schleifende Schritte auf mich zu und wollte mich packen.
    Ich brachte die Schulter nach vorn und beförderte den weiblichen Zombie mit einem kraftvollen Rammstoß zur Seite.
    Sie stöhnte auf, als es ihr die Luft aus der Lunge preßte, und stürzte. Ihr Gesicht blieb reglos, und sie stand auch sofort wieder auf.
    Doch Marty und ich waren bereits fünf Schritte weiter, und ich setzte abermals zu einem Rammstoß an, nachdem ich einen lebenden Toten mit einer Silberkugel von den Beinen geholt hatte.
    Ich hatte nur noch zwei Patronen. Die sparte ich mir auf. Jetzt kamen erst mal die magischen Wurfsterne zum Einsatz.
    Aber ich warf sie nicht, weil ich sie nicht verlieren wollte. Ich klemmte sie zwischen meine Finger, so daß die scharfen Zacken weit herausragten und meine Fäuste wesentlich gefährlicher machten.
    Es gelang uns, den Zombiering zu durchbrechen. Dahinter tauchten weitere lebende Tote auf.
    Diejenigen, die sich uns in den Weg stellten, streckten wir mit wuchtigen Fausthieben nieder, und die Silbersterne sorgten dafür, daß die getroffenen Feinde nicht wieder aufstanden.
    Marty und ich wußten, wo wir die Zombies tödlich treffen konnten, und auf diese Punkte, die Schwachstellen der lebenden Leichen, konzentrierten wir uns.
    Die Untoten bildeten hinter uns eine Traube des Grauens. Sie streckten uns fordernd die Hände entgegen, rückten eng zusammen und folgten
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