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0888 - Überfall der Malgonen

Titel: 0888 - Überfall der Malgonen
Autoren: Unbekannt
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geöffnet war, wie ein Fisch es tun würde. „Da muß ich erst sehen ..."
    Das war für Sternack genug. Der Asogene war nur einen Meter groß, Sternack stieg einfach über ihn hinweg und drang in das Haus ein.
    „Narbonner!" rief er.
    Der Spötter kam aus einem der rückwärtigen Räume zum Vorschein. „Er hat mich mißachtet!" keifte Irvig. „Der häßliche Zwerg wollte mir Schwierigkeiten machen", erklärte Sternack. „Er sagte, er wüßte nicht, wo du bist. Meine Sache duldet aber keinen Aufschub. Ich muß mit dir reden. Und ich möchte, daß du diese Kreatur für die Dauer unserer Unterhaltung nach draußen schickst."
    Narbonner lächelte. Es war kein echtes Lächeln. Die Augen blickten so hart wie zuvor. „Ich kenne deine Abneigung gegen Asogenen", sagte Narbonner. „Du mußt aber verstehen, daß sie Geschöpfe des Alles-Rads sind wie wir alle und unter dem besonderen Schutz des LARD stehen."
    „Ich erkenne all das an", knurrte Sternack. „Aber jetzt - wirst du ihn bitte fortschicken?"
    „Irvig, geh hinaus!" befahl Narbonner, und der Asogene gehorchte ohne Widerspruch.
    Als die Tür sich hinter Irvig geschlossen hatte, begann Sternack: „Ich bin einem der Ungeheuer im Wald begegnet!"
    Narbonner war sichtlich überrascht. Sternack schilderte ihm den Hergang. Dann fügte er hinzu: „Die kleinen weißen Schädel sind anscheinend besonders verwundbar. Du mußt den Leuten das erklären. Es bedarf keiner besonderen Waffe, um sich die Ungeheuer vom Leib zu halten. Man braucht nur eine Schleuder mit einem Stein, und schon ist die Gefahr gebannt."
    Narbonner sah nachdenklich drein. „Woher weißt du, daß dein Ungeheuer nicht ein Ausnahmefall war? Wieso bist du sicher, daß deine Medizin auf alle anderen Ungeheuer in der gleichen Weise wirken wird?"
    Sternack machte die Geste der Ungewißheit. „Warum soll ausgerechnet das Ungeheuer, auf das ich stieß, eine Ausnahme gewesen sein?" konterte er.
    Narbonner war in seinen Gedanken schon längst bei einem anderen Thema angelangt. „Sie sprechen, wie?" murmelte er. „Man kann sie verstehen", bestätigte Sternack. „Sie nennen sich Malgonen?"
    „Das sagte er. Er sagte außerdem, er sei von drüben gekommen. Ich wollte wissen, wo drüben ist. Darauf gab er mir aber keine Antwort."
    „Das ist seltsam", brummte Narbonner.
    Eine Zeitlang verhielten sich die beiden Männer schweigend, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.
    Dann fragte Sternack plötzlich: „Das LARD ist allmächtig, nicht wahr?"
    Narbonner ruckte auf und sah seinen Gesprächspartner mißbilligend an. „Das LARD ist eine der Gestalten des Alles-Rads und verfügt über alles Wissen und alle Macht", antwortete er. „Zweifelst du etwa daran?"
    Sein Tonfall ließ erkennen, daß er jeglichen Zweifel als Frevel betrachten werde. Sternack jedoch war unbeeindruckt und antwortete: „Manchmal frage ich mich, ob ich soll. Sieh her: die Ungeheuer. Woher kommen sie? Und warum bringen sie unsere Leute um? Warum hält das LARD sie nicht von uns fern?"
    Narbonner sah vor sich hin. Nach einer Weile antwortete er: „Ich glaube, ich kenne den Grund."
    „Sag ihn mir!"
    „Siehst du, da waren vor kurzer Zeit in einer Siedlung nahe der Mitte unserer Welt zwei Männer. Sie hießen Cainstor und Tarmair. Cainstor war ein Frevler, der an der Allweisheit des LARD zweifelte, und Tarmair gehörte der Spöttergilde an. Cainstor brach auf, um die Welt hinter dem Ende der Welt zu suchen, von der er behauptete, daß sie unbedingt existieren müsse, obwohl die Lehren des LARD uns klarmachen, daß es keine Welt außer Quostoht gibt. Tarmair, der Spötter, wurde auf den Fall Cainstor angesetzt. Er schien zunächst Erfolg zu haben. Später aber muß Cainstor ihn mit seinen frevlerischen Vorstellungen eingewickelt haben. Beide Männer sind seitdem verschwunden."
    Sternack wußte nicht, was er von dieser Geschichte halten sollte. „Was hat das mit den Ungeheuern zu tun?" fragte er verblüfft. „Siehst du es nicht?" antwortete Narbonner. „Es gibt in letzter Zeit zu viele Leute, die an der Allmacht und der Allweisheit des LARD zweifeln. Sie ziehen aus, um die Welt hinter dem Ende der Welt zu finden, und auf dem Weg dorthin geben sie ihre frevlerischen Ideen anderen Leuten preis und versuchen, andere für ihre Überzeugung zu gewinnen."
    „Ja ...?" machte Sternack ungewiß. „Und schließlich wird das LARD der Sache überdrüssig!" fuhr Narbonner mit Eifer fort. „Die Ungläubigen, die Zweifler werden
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