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0881 - Zentrum der Angst

0881 - Zentrum der Angst

Titel: 0881 - Zentrum der Angst
Autoren: Volker Krämer
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der Szenerie, was sein Auftreten rasch klarmachte.
    »Wurzel Armakaths - ich bin dein Diener, der Führer der Praetoren, die diese Stadt schützen und verteidigen werden. Du musst nun nichts mehr Fürchten. Ich garantiere dir, diese Fremden werden den Tag nicht überleben. Doch zunächst brauche ich die Legitimation von dir, die mir von der Wächterin abgesprochen wurde. Sie ist schwach - Armakath braucht auch sie nicht mehr.«
    »Ductor; ich grüße dich - deine Anwesenheit ist mir Garant für die Ruhe in meiner Stadt. Du wirst dafür sorgen, dass Armakath seinen Platz als eine der ›Acht‹ einnehmen kann, ohne innerlich zerrissen zu sein. Du wirst deine Praetoren führen.«
    Zamorra war auf das Äußerste angespannt, denn die Wurzel würde nun entscheiden, wie die kommenden Sekunden und Minuten zu verlaufen hatten. Kampf, Tod und Vernichtung? Oder ein Übereinkommen, das die Zukunft offen gestalten würde? Der Ductor jedenfalls schien fest davon überzeugt zu sein, grünes Licht für seine Art der Konfliktlösung zu erhalten.
    Die nächsten Worte veränderten seine siegessichere Haltung jedoch gründlich. »Es gibt jedoch Gründe, warum ich deine Lösung nicht akzeptieren werde. Die Wandlung Armakaths steht nun unmittelbar bevor; ich kann es so deutlich fühlen. Die Fremden und der Krieger werden die Stadt verlassen - unangetastet verlassen. Du, Ductor; wirst dich ab sofort deinen Aufgaben widmen. Du darfst also jetzt gehen. Doch zuvor noch dies von mir. Die Wächterin steht über dir,; in allen Belangen. Das merke dir gut.«
    Vor den Augen aller verblasste die Präsenz des Ductors. Die Wurzel wartete nicht ab, dass er die Höhle aus eigenem Antrieb verließ, sie versetzte ihn ganz einfach zurück an die Oberfläche. Zamorra ahnte, welch bodenloser Hass nun in dieser Kreatur wüten musste. Irgendwie war dem Franzosen klar, dass er den Ductor nicht zum letzten Mal getroffen hatte.
    »Und nun geht - ihr alle, die hier nichts mehr zu suchen habt. Krieger - ich kann dir deine Kräfte nicht nehmen, auch wenn ich es gerne würde. Also nutze deinen ›Speer‹, um zu deiner Welt zu gelangen. Zamorra und Laertes - ihr kennt den Weg. Ich hoffe euch nie wieder zu begegnen. Ihr müsst euch bald entscheiden, auf welcher Seite ihr stehen wollt - für oder gegen die Angst. Wartet nicht zu lange mit eurem Entschluss.«
    Die Gefährten verständigten sich mit Blicken. Laertes konzentrierte sich auf den Sprung , den die Wurzel für kurze Zeit wieder ermöglichte - van Zant würde mit dem Speer die Stadt verlassen, natürlich nicht ohne Rola… und… er trat zu Sabeth hin. »Komm mit uns, Sabeth. Im Speer ist auch noch Platz für eine weitere Person, das schaffe ich schon.«
    Ehe die dunkelhäutige Schönheit antworten konnte, erklang noch einmal die Stimme der Wurzel. »Die Wächterin kann die Stadt nicht verlassen. Sie bleibt hier bei mir«
    Sabeth fiel auf die Knie, senkte den Kopf erschöpft und ergeben.
    Es blieb ihr keine andere Wahl… sie gehorchte der Wurzel…
    ***
    Die Dreibeine hatten nur Tod und Vernichtung vorgefunden, als sie das Lager vor der Stadtmauer erreichten.
    Sie waren gekommen, um mit ihren Artgenossen die Feier des Eingangs in die weiße Stadt zu feiern. Viele von ihnen wollten bei diesem Fest ihr Leben opfern, wollten sich in die reinigenden Flammen stürzen… das Paradies suchen und finden.
    Doch es gab dieses Lager nicht mehr.
    Niemand hatte eine Ahnung, was hier geschehen sein mochte. Wer war dafür verantwortlich?
    Es gab keine Antwort darauf. Müde und niedergeschlagen rasteten sie nahe der Mauer. Wohin sollten sie nun gehen? Zurück? Dorthin, wo sie geknechtet und misshandelt wurden? Von dort waren sie doch geflohen - das konnte jetzt nicht mehr ihr Ziel sein.
    »Und wenn wir ein neues Lager errichten? Vielleicht hat die Stadt das alles hier zerstört, weil unsere Brüder und Schwestern gesündigt haben? Wer weiß es schon. Lasst uns neu beginnen. Wir wollen die wahren Gläubigen sein… wir werden…«
    Die Zuhörer des Dreibeins, das verzweifelt versuchte, der Sache einen neuen Sinn zu geben, erfuhren nie, was er hatte verkünden wollen.
    Entsetzt stoben sie auseinander, als plötzlich vier Gestalten mitten unter ihnen materialisierten. Es gab kein Halten mehr für die Gläubigen; sie suchten ihr Heil in der wilden Flucht. Die Stadt wollte sie nicht. Deutlicher konnte sie es ihnen ja kaum zeigen.
    Zamorra unterdrückte den Schmerz, der bei den neuerlichen Sprung mit Laertes entstanden war. Nicht
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