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0881 - Das Kind der Mumie

0881 - Das Kind der Mumie

Titel: 0881 - Das Kind der Mumie
Autoren: Jason Dark
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Polizei.«
    »Meinen Sie?«
    »Ja, man wird den Jungen suchen, davon gehe ich aus. Jemand wie er ist schon selten.«
    »Da haben Sie recht, Madam. Doch dazu müßte der Polizei erst jemand Bescheid geben.«
    »Glauben Sie nicht, daß dies schon geschehen ist?«
    »Durch wen?«
    Shao lachte leise. »Wenn Sie jetzt denken, daß ich es getan habe, dann erliegen Sie einem Irrtum. Ich halte mich da raus, denn ich weiß, was besser für mich ist.«
    »Wissen Sie das wirklich?«
    »Ja.«
    »Dann hätten Sie nicht herkommen sollen.« Der Pferdeschwanz lächelte und zischte seinem Kumpan etwas zu. Obwohl Shao den Befehl nicht verstanden hatte, wußte sie plötzlich, daß es für sie eng werden würde.
    Sie wollte weg, aber der zweite Kerl war blitzschnell. Er ging einen Schritt vor, dann säbelte er mit einem Tritt Shaos Standbein weg. Sie schrie auf, und plötzlich lag sie in der Luft.
    Der Araber reagierte sofort und fing sie auf.
    Als Shao feststellte, daß man ihr mit einer Seidenschlinge die Luft abgeschnürt hatte, war es schon zu spät. Da nämlich kriegte sie keine Luft mehr und konnte auch nichts dagegen tun, daß die beiden Männer sie auf ein nahes Gebüsch zuzerrten…
    ***
    Der Chef des Supermarkts stand vor Suko wie ein begossener Pudel. Er schüttelte immer wieder den Kopf, während er jammerte: »Was soll ich denn jetzt tun? Wie soll es weitergehen? Ein Toter in meinem Supermarkt! Die Geschäftsleitung wird mir was anderes sagen. Die Kunden werden den Laden meiden und…«
    »Hören Sie auf«, sagte Suko. Seine Stimme klang unwillig. »Hören Sie auf zu jammern. Es ist passiert, und Ihnen kann keiner die Schuld in die Schuhe schieben.«
    »Das sagen Sie!«
    »Und dabei bleibe ich auch!« erklärte Suko, als er sich umdrehte, um das Büro zu verlassen. Er hatte keine Lust mehr, sich noch länger mit Henderson zu unterhalten. Den ersten Schock hatte der Mann überwunden und war nun dabei, die Scherben aufzusammeln, die das schreckliche Unglück hinterlassen hatte.
    Suko war nur froh, mit seinem Freund John Sinclair gesprochen zu haben. Dieser Fall, der noch in den Kinderschuhen steckte, würde sehr schnell wachsen und Ausmaße annehmen, die zu diesem Zeitpunkt auf keinen Fall zu übersehen waren.
    In seiner Nähe war ein Mann gestorben, der zu den Psychonauten zählte. Suko ging davon aus, daß es erst der Beginn war und kein Einzelfall. Er rechnete mit einer weltweiten Jagd auf die Psychonauten, und dieser Junge mit den goldenen Augen spielte dabei eine nicht unbeträchtliche Rolle. Er ging wieder zurück in den Supermarkt, in dem jetzt eine Ruhe herrschte, die schon mit der einer Leichenhalle zu vergleichen war. Auch die neuen Kunden wußten Bescheid. Sie bewegten sich vorsichtig und weit genug am Ort des Geschehens vorbei, wo keine Leiche mehr lag, denn sie war in der Zwischenzeit abtransportiert worden.
    Aber das Blut auf dem Boden war noch immer vorhanden, es bildete ein makabres Zeugnis für eine unerklärliche Tat.
    Der Arzt war da. Er sprach mit einem Mann, der einen dunklen Trench trug, der vorn offenstand, so daß der graue Anzug mit der Weste zu sehen war. Am markantesten waren jedoch der alte Hut auf dem Kopf des Mantelträgers und der kalte Zigarrenstummel, der von einem Mundwinkel in den anderen wanderte.
    Um Sukos Lippen stahl sich ein Lächeln. Er schlug einen Bogen und näherte sich dem Mann von der Rückseite, wo er dessen Stimme hörte. »Und dieser Mann ist von allein gestorben?«
    »Ja, ja, er hatte einen Blutsturz. Aber mir bereitet die Mulde in seiner Stirn Probleme. Noch einmal, Chief Inspector, es stammte von keiner Kugel.«
    »Da hat der Arzt recht«, sagte Suko und bekam mit, wie der Chief Inspector nach dieser Bemerkung erstarrte.
    »Darf es wahr sein?«
    »Es ist wahr, dreh dich um, Tanner.«
    Er tat es. Er stöhnte dabei auf. Das Gesicht, das immer mehr dem Schauspieler Walter Matthau glich, bekam ein noch ausgeprägteres Faltenmuster, und Tanner schüttelte den Kopf so heftig, daß der Hut sich beinahe selbständig machte und davonflog. »Das gibt es nicht, Suko, meine Güte.«
    Die beiden Männer reichten sich die Hände. Tanner sagte: »Wo der eine ist, da ist der andere auch nicht weit.«
    »Diesmal nicht.«
    »Sondern?«
    »John ist in seiner Wohnung. Er leidet noch unter Kopfschmerzen. Aber das ist ein anderes Thema. Was treibt dich denn her? Hat man dich alarmiert?«
    »Nein, nicht direkt. Ich hörte im Polizeifunk von einem rätselhaften Todesfall, bin aber zu spät
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