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0881 - Das Kind der Mumie

0881 - Das Kind der Mumie

Titel: 0881 - Das Kind der Mumie
Autoren: Jason Dark
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damit erledigt. Ihr Einkaufszettel hatte jetzt Priorität. Sie mußte noch einige Lebensmittel in den Wagen packen, wobei ihr Suko helfen sollte, der aber war nicht bei der Sache, denn immer schaute er sich um, und Shao wußte genau, daß er nach dem Jungen mit den goldenen Augen Ausschau hielt. Sie sagte nichts und steuerte den Einkaufswagen selbst den verschiedenen Regalen entgegen. Shao kannte sich in diesem Supermarkt aus. Er war einer der besseren Art. Hier bekam sie auch die exotischen Gewürze und Zutaten, die sie für ein echtes chinesisches Essen benötigte. Nicht daß sie und Suko die europäische Küche ablehnten, sie wechselten nur und hatten herausgefunden, daß es eine gute Mischung war.
    Suko blieb einen Schritt hinter Shao, noch immer auf der Suche nach dem Jungen, doch er entdeckte ihn nicht, da in den Gängen reger Betrieb herrschte.
    Shao lenkte den Wagen auf die Milchtheke zu, kaufte danach frischen Fisch und stieß Suko leicht ihren Ellbogen in die Seite. Als er zusammenzuckte, stieß sie noch einmal zu. »He, du Träumer, jetzt ist der Wagen voll.«
    »Na und?«
    »Fahr du ihn zur Kasse.«
    »Zu welcher?«
    »Ist egal. Fahr ihn meinetwegen dorthin, wo auch dein Junge mit den goldenen Augen steht.«
    Darüber konnte Suko nicht einmal lächeln. Er schaute Shao sehr ernst an, die daraufhin das Gefühl hatte, als müßte sie sich entschuldigen. »Schon gut, war nicht so gemeint.«
    »Ich weiß, daß ich dir auf den Wecker falle, aber ich muß immer über diesen Jungen nachdenken. Ich habe ihn zuvor nicht gesehen, der kam mir vor, als wäre er direkt vom Himmel gefallen.«
    »Oder von der Decke des Supermarkts.«
    »Ja, du hast recht«, erwiderte Suko, drehte sich um und schob den Wagen zu einer der Kassen.
    Shao folgte ihrem Partner kopfschüttelnd, und sie ärgerte sich darüber, daß auch sie schon damit anfing, nach dem fremden Jungen mit den goldenen Augen zu suchen. Doch sie entdeckte ihn ebensowenig wie Suko.
    Shao und Suko stellten sich mit ihrem Wagen an der Kasse an.
    Shao stand vor ihrem Partner. Sie lehnte sich an ihn und fing plötzlich an, leise zu lachen, was Suko irritierte.
    »Ist irgendwas los?« wollte er wissen.
    »Nein, das nicht. Es ist alles normal. Ich denke nur daran, welchen Beruf du hast.«
    »Verstehe ich nicht. Was hat das mit dem Einkaufen hier zu tun?«
    »Eben das ist es. Dieses Einkaufen. Da steht ein Geisterjäger und Inspektor von Scotland Yard an der Kasse eines Supermarkts und wartet brav darauf, daß sich die Kassiererin seiner Waren annimmt. Finde ich echt komisch.«
    »Ich nicht. Auch Polizisten sind nur Menschen. Außerdem hast du ja gewollt, daß ich mitkomme.«
    »Das stimmt.«
    Es ging nur langsam voran. Die Wagen der meisten Kunden waren gut gefüllt, und so dauerte es eine Weile, bis die Kassiererin alle Einzelstücke über den Scanner gezogen hatte.
    Das etwas längere Warten brachte nicht nur Nachteile. So hatte Suko Muße, sich umzuschauen, denn das ungewöhnliche Kind mit den goldenen Augen wollte ihm einfach nicht aus dem Sinn. Er war sich hundertprozentig sicher, daß er sich nicht getäuscht hatte. Der Junge in dem ungewöhnlichen Gewand hatte goldene Augen gehabt. Suko war sich da ziemlich sicher.
    Er wollte sich daran erinnern, was er in diesen Momenten empfunden hatte. Es war nicht möglich, es genau zu definieren. Er war zu sehr überrascht gewesen, ihn hatte ein ungewöhnliches Gefühl überkommen, verbunden mit einem scharfen Kribbeln auf der Haut. Er dachte jetzt darüber nach, ob er diesen Blickkontakt als Warnung aufnehmen sollte, das aber wäre zuviel hineininterpretiert. War der Junge allein gewesen? In seiner Nähe zumindest hatte Suko keinen Menschen gesehen, der seine Mutter oder sein Vater hätte sein können. Er hatte auch keinen Wagen vor sich hergeschoben und schien sich in diesem Supermarkt verlaufen zu haben.
    Wenn Suko nach links schaute, konnte er die Menschen in den beiden anderen Warteschlangen betrachten. Die unterschiedlichsten Leute hatten sich im Supermarkt versammelt. Alle Altersstufen waren vertreten, wobei das Mittelalter und die jüngeren Käufer überwogen. Sie zählten zum Heer der Berufstätigen.
    Und sonst?
    Kein Kind befand sich in den Schlangen, zumindest keines mit ungewöhnlicher Kleidung.
    Ein Mann fiel Suko auf. Er war bekleidet mit einem schwarzen Mantel und einen ebenfalls schwarzen Hut. Vielleicht überragte er deshalb die meisten der Kunden. Der Mann hielt die Griffstange des Einkaufswagens mit beiden
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