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0880 - Der Vampir von Cluanie

0880 - Der Vampir von Cluanie

Titel: 0880 - Der Vampir von Cluanie
Autoren: W.K. Giesa
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Vampirs, dem er den Pflock an die Kehle hielt.
    »Damals, als Ghared Saris mich mit dem Bann der Vergessenheit belegte, war immerhin ein Teil der Magie auf mich übergegangen. Ich habe von ihr gekostet, als ich das Blut der Erbfol- geträgerin und das Blut des Erbfolgers trank. Es gab ein magisches Band, welches mich mit Ghared verband. Er aber unterbrach unsere Symbiose mit der Llewellyn-Magie!«
    »Woran er gut getan hat!«, bellte Gryf, der noch immer versuchte, eine Schwachstelle in der Deckung des Vampirs zu entdecken.
    »Er hat mich nur unmerklich meinem Ziel entrückt. Die Jahre, in denen ich nicht wusste, was in mir brannte, störten mich nicht. Nun aber, wo ich wieder weiß, wer ich bin und was ich wollte, lasse ich mich von meinem Ziel nicht mehr abbringen!«
    »Welches Ziel hast du?«, wollte Gryf wissen.
    »Die Quelle des Lebensl«
    Gryf verstand nicht, was Matlock von ihm wollte. Was hatte der Vampir mit der Quelle des Lebens zu tun? Und was für einen Vorteil konnte er davon haben? Der Silbermonddruide begriff es nicht und war wie gelähmt, als er sah, dass der Dolch einen kleinen Riss in den Hals des Jungen ritzte.
    »Nein!«, rief Gryf und wollte auf seine Magie zurückgreifen.
    »Lass das!«, donnerte Matlock. »Dem Jungen wird nichts geschehen!«
    »Aber dir gleich!«, zischte Gryf. Er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er setzte den zeitlosen Sprung ein - und lief direkt in die Faust von Matlock.
    Sterne schienen vor seinen Augen zu zerplatzen. Sein Kopf schmerzte und er schnaufte ärgerlich.
    Matlock lachte. »Du hast es nicht anders gewollt!«
    In diesem Moment erwachte der wie zu einer Salzsäule erstarrte Rhett wieder zum Leben. Er versuchte sich aus dem klammernden Griff des Vampirs zu befreien. Noch einmal schnitt das Messer zu. Diesmal tiefer und schmerzhafter als eben. Aber Rhett kam frei und warf sich nach vorn.
    »Jetzt, Gryf!«, schrie er. Der Silbermonddruide warf seine Benommenheit ab. Er stürzte sich auf Matlock, der heiser lachte.
    Er hielt den Dolch triumphierend in die Höhe. »Nun habe ich das Blut des Erbfolgers und kann das Ritual beenden.« Er leckte das Blut von der Klinge. Ghared Saris ap Llewellyn verweste von einem Augenblick zum anderen…
    ***
    Vergangenheit, Llewellyn-Castle, 939:
    Ghared Saris ap Llewellyn betrachtete die erschöpfte Chloe. Sie hatte die letzten beiden Tage kaum etwas getrunken oder gegessen. Sie wurde zunehmend schwächer.
    »Kann ich noch etwas für Euch tun, mein Laird?«, fragte Richard leise, als er zu Ghared getreten war.
    »Erkläre mir, was Matlock hier versucht hat!«
    Richard schaute verwundert zu seinem Laird und nickte schließlich. »Er brauchte die Llewellyn-Magie, um sich hier einzunisten, so habt Ihr es auf jeden Fall gesagt. Er will zur Quelle des Lebens vordringen.«
    »Aber was bringt ihm das?«
    »Ich weiß es nicht, mein Laird.«
    »Wir müssen auf der Hut sein, Richard«, murmelte Ghared leise und sah dann zu seinem treuen Diener empor. »Und falls Chloe die Geburt nicht übersteht oder es nicht schafft, mich als Säugling zu ernähren und zu erziehen, lege ich dir die Aufgabe in die Hände, an ihrer Stelle über mein Schicksal zu wachen.«
    »Laird?« Richard schien erschrocken.
    »Du hast mich verstanden.«
    »Das habe ich!«
    »Dann tue das, was ich dir gesagt habe. Jetzt bring mir bitte noch etwas zu essen. Und organisiere ein Fest, welches es bisher noch nicht gegeben hat. Ich möchte, dass die Menschen mich gut in Erinnerung behalten!«
    »Natürlich, Laird!« Richard verneigte sich und verschwand aus dem Zimmer.
    Ghared war nun allein und ihm schauderte bei dem, was er dachte, als er seinen letzten Satz sagte: Sie sollen ja auch nicht wissen, dass ich es war; der sie möglicherweise in den Untergang geführt hat…
    ***
    Gegenwart, nahe Ben Attow, 2008:
    Gryf warf sich nach vorn, dem Vampir entgegen. Dieser wich mit einer geschickten Bewegung zurück und ließ den Silbermonddruiden ins Leere laufen. Gryf schlug noch einmal zu. Auch diesmal verfehlte er den Vampir. Dieser lachte. Dann griff der andere, bleiche Kerl den Silbermonddruiden an. Gryf erledigte ihn mit einem schnellen und routinierten Handgriff. Gurgelnd fiel der Vampir auf den Rücken und umklammerte die Einstichstelle, die der Pflock mitten in sein Herz gerissen hatte. Dann zerfiel er zu Staub.
    Gryf beachtete den Sterbenden nicht mehr. Er hatte nur noch Augen für den vor ihm stehenden Matlock McCain und den am Boden hockenden Rhett.
    »Ich werde dich
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