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0880 - Der Vampir von Cluanie

0880 - Der Vampir von Cluanie

Titel: 0880 - Der Vampir von Cluanie
Autoren: W.K. Giesa
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konnte die magische Barriere durchschreiten - es sei denn, er war ein normaler Mensch oder ein weißmagisches Wesen.
    Rhett nickte noch einmal schwer, als er sagte: »Ich hatte mich hinter der Schutzkuppel in Sicherheit bringen wollen. Doch da war Matlock schon durch diese hindurchgetreten und griff mich an!«
    Ruhe trat ein.
    »Was kann man mit einer Leiche machen?«, fragte Nicole schließlich, der das lange Schweigen ihrer Freunde lästig wurde.
    »Zum Leben erwecken?«, überlegte Gryf und erhob sich wieder.
    »Es würde ihm nichts bringen«, flüsterte Rhett. »Er kann keinen Körper erwecken, in dem nicht mehr das Leben stecken kann, dass nun in mir steckt. Ghareds Leiche ist nur noch eine Hülle, mehr nicht.«
    »Logisch«, brummte Zamorra. »Du lebst nun als Rhett, während Ghareds Hülle nicht mehr benötigt wird!«
    »Eben!«
    Rhett schien ebenso unentschlossen, wie seine drei Freunde um ihn herum.
    Es gab viele Möglichkeiten, wohin der Vampir verschwunden sein könnte. Allein durch die Fähigkeit des zeitlosen Sprunges standen ihm alle Türen und Tore offen. Zamorra nickte schließlich, als er vorschlug: »Wir werden uns aufteilen müssen. Gryf und du, Rhett, werden zu der alten Beschwörungsstätte gehen, während Nicole und ich uns im Llewellyn-Castle umschauen!«
    Gryf war einverstanden. Rhett ebenfalls.
    Und so trennten sie sich. Jeder mit einem mulmigen Gefühl im Bauch…
    ***
    Dass Dylan McMour sich von der Gruppe abgesetzt hatte, hatte offenbar keiner bemerkt. Der smarte schottische Sunnyboy hatte sich wieder hinters Lenkrad seines Mercedes geklemmt und fuhr dann mit gemächlichem Tempo in das nahe gelegene Cluanie-Bridge.
    Kein Licht brannte. Weder hinter den Fenstern der Häuser noch als Straßenbeleuchtung. Darauf, ob es die überhaupt gab, hatte McMour vorhin nicht geachtet.
    Alles war dunkel. Dieser Ort schien von der Außenwelt abgeschnitten. Überraschend , dachte er, dass ich vorhin Empfang mit meinem Handy hatte.
    Der Ort wirkte so langweilig wie ein Mathematik Vortrag. Es war verwunderlich, dass es im Ulluquarts Pub, dem einzigen Haus, in dem Licht brannte, noch Menschen gab, die sich dort vergnügten. Ein kurzer Blick auf die Uhr hatte Dylan verraten, dass es schon beinahe 23 Uhr war. Eine Zeit, zu der die Menschen in solchen kleinen Orten eigentlich schliefen. Hier war es nicht so.
    Der junge Mann fasste noch einmal nach seinem Hals.
    Die Einstichstellen waren noch immer vorhanden; sie brannten nur nicht mehr.
    Dylan grinste, als er sich an den blonden, wilden Mann erinnerte, der ihn eben mit dem Pflock hatte aufspießen wollen - ein lustiger Gedanke, wie er fand. Da hätte er seinen Freunden und Bekannten etwas erzählen können. So lenkte er den 500 SL durch das im Dunkeln liegende Dorf. Er wollte wieder nach Hause - nach Glasgow. Dort würde er sich dann daranmachen, die gefundenen Informationen zu verarbeiten.
    Er war sich sicher, dass er noch viel Interessantes über diesen Zamorra und seine Freunde herausfinden würde - auch wenn der erste Versuch missglückt war, Julian Peters aus der Reserve zu locken.
    Wie hätte er auch ahnen sollen, dass er von einem waschechten Vampir angegriffen wurde und dass dieser ihn dann auch noch biss?
    Dylan grinste. Das war ein Abend nach seinem Geschmack gewesen…
    ***
    Matthew McTurner eilte den Sandweg entlang und warf sich dann auf die nahe gelegene Wiese, als er die bleichen Scheinwerfer des näher kommenden, von Teufels Hand geschaffenen, dröhnenden Gefährts erblickte.
    Wie lange hatte er in der Erde verbracht, dass ihm solch ein Ungetüm nicht bekannt war?
    Der Vampir kauerte sich auf den Boden und schaute dem davon rollenden Gefährt nach.
    Das war Teufelsspuk!
    Trotzdem richtete sich der Vampir wieder auf. Er musste seinem Herrn zu Hilfe eilen.
    Und er erreichte jenen Platz, an dem er - seinen Erinnerungen nach - gestern schon einmal gestanden hatte.
    Diesmal war es genauso… Auf dem Altar lag der Laird ap Llewellyn - etwas lebloser als gestern, aber er war da. Ebenso hatte Matlock wieder das Messer in der Hand. Er schaute kurz auf, als Matthew zu ihm kam.
    »Du bist deinen Häschern von damals entkommen, McTurner?«, fragte Matlock leise.
    »Ja, Herr!«
    »Dann hilf mir, so wie beim letzten Mal!«
    »Was soll ich tun?«, fragte Matthew leise und untergeben. Er sank auf die Knie und presste die Stirn auf den Boden.
    »Halte meine Verfolger auf!«, stieß Matlock hervor und schrie gellend auf, als sich plötzlich, wie aus dem Nichts,
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