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088 - Die Sumpfhexe

088 - Die Sumpfhexe

Titel: 088 - Die Sumpfhexe
Autoren: Earl Warren
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bräunlichgrünen Schuppen wurden vom Feuerschein beleuchtet. In seinem Rachen drohten die mörderischen Zähne. Mit erstaunlicher Geschwindigkeit kam die Echse auf Hank Randers zu.
    Ihr horniger Schuppenschwanz schleifte durch das Feuer. Brennende Holzstücke und Funken stoben auseinander.
    Der Rachen des Alligators schnappte zu, und Hank stieß einen gellenden Schrei aus, als sein rechter Arm abgetrennt wurde. Dean, Corell, Sheriff Keyes und der Hubschrauberpilot hatten jetzt die Schrecksekunde überwunden und eröffneten das Feuer.
    Aber der Leib des Untiers war so stark gepanzert, daß die Kugeln die Schuppen nicht zu durchschlagen vermochten. Der Alligator raste auf Dean los. Das Licht der Taschenlampe, die dem brüllenden Randers entfallen war, beleuchtete einen Teil des schuppigen Körpers. Die Holz- und Aststücke des Feuers, überall verstreut, konnten die Umgebung nicht mehr erhellen. Im Licht des Vollmonds, der jetzt in vollem Schein erstrahlte, war der Alligator nur ein dunkler Schemen mit mörderisch blitzenden Dolchzähnen.
    Angst und Entsetzen rasten wie ein Stromstoß durch Dean Taits Nervenbahnen. Er zwang sich, dem Untier standzuhalten. Er stieß ihm das Garand-Gewehr fest in den weitgeöffneten Rachen und jagte ihm einen Feuerstoß in den Schlund.
    Der Alligator krümmte sich. Sein Schuppenschwanz peitschte den Boden und traf den vor Schmerzen ächzenden Randers und zertrümmerte ihm den Schädel. Sheriff Keyes zielte sorgfältig und jagte dem Untier je zwei Kugeln ins rechte und linke Auge.
    Jetzt erst streckte sich der Alligator. Eine schauerliche Verwandlung ging mit dem Untier vor sich. Wie schimmernde Glut leuchteten die Silberkugeln durch Fleisch und Knochen hindurch. Die Formen der toten Echse veränderten sich, schrumpften zusammen.
    Und dann lag vor den Füßen der Männer die alte Doreen, die Sumpfhexe. Tot. Stumm vor Entsetzen sahen die Männer auf die beiden Leichen nieder.
    „Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte“, sagte Owen Stone, der Hubschrauberpilot. „ich würde es nicht glauben.“
    Und Corell fügte hinzu: „Die Sache ist noch schlimmer, als ich dachte. Wer weiß, ob außer einem Vampir nicht noch andere Mächte im Spiel sind. Was mag uns noch alles drohen? Von Werwölfen habe ich gehört, aber daß sich ein Mensch in einen Alligator verwandeln könne, hätte ich nie gedacht.“
    „Weshalb nicht?“ fragte Dean. „Es gibt nicht nur Sagen über Werwölfe, sondern auch über Wertiger, Werbären und -leoparden. Weshalb also nicht auch ein Alligator? Er ist das Tier, das hier für die Lebensbedingungen des Sumpfes am besten geeignet ist. Mit normalen Kugeln hätten wir gegen das Untier nichts ausrichten können!“
    Sheriff Keyes sprach das aus, was Dean schon die ganze Zeit bewegte.
    „Ob auch Samantha ein solches Ungeheuer sein mag?“
    Dean hoffte mit jeder Faser seines Herzens, daß es nicht so wäre. Die Sumpf hexe war unschädlich gemacht, doch damit war nur ein geringer Teil der Aufgabe gelöst, die Dean sich gestellt hatte. Es blieb der mörderische Vampir.
    Die Männer beschlossen, auf der Insel den Morgen abzuwarten. Ein neues Feuer wurde entzündet, die tote Sumpfhexe neben ihre Hütte in den Schatten gebracht. Doreens zerschossene Augenhöhlen starrten anklagend zum bleichen Vollmond empor.
     

     

Um vier Uhr übernahm Dean die letzte Wache. Mit dem Gewehr in der Armbeuge wanderte er umher. Von Zeit zu Zeit legte er einen neuen Holzkloben ins Feuer. Die anderen schliefen tief und fest in ihren Schlafsäcken unter den Moskitonetzen.
    Wie ein ungefüges, metallenes Ungeheuer stand der Hubschrauber mit silberblitzenden, schmalen Flügeln im Licht des Vollmondes neben der murmelnden Quelle.
    Dean wanderte ein Stück vom Lager weg. Da nahm er eine Bewegung zwischen den Sumpfzypressen wahr. Er ging näher heran.
    Samantha trat aus dem Schatten der Bäume. Ihr Gesicht war von Qual und Schmerz verzerrt. Sie wankte.
    „Bitte, Dean, hilf mir!“
    Sie brach zusammen, fiel in eine dunkle Bodenmulde. Dean eilte hinzu. Er legte das Gewehr zur Seite und beugte sich über Samantha. Ihr Atem ging stoßweise. Sie litt schlimme Schmerzen. Schweiß perlte von ihrer Stirn.
    „Samantha, was ist?“
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Dean eine Bewegung neben sich. Er griff nach dem Gewehr, aber es lag nicht mehr an seinem Platz. Dean sah auf. Der bleiche Mann mit den glühenden Augen, der Vampir, stand neben ihm. Bosheit und Triumph standen in seinem Gesicht
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