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088 - Die Sumpfhexe

088 - Die Sumpfhexe

Titel: 088 - Die Sumpfhexe
Autoren: Earl Warren
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schweren Hammer in der Hand, und starrte über das Meer.
    Die Sonne ging auf, aber Dean Tait nahm die herrlichen Farben des Sonnenaufgangs nicht wahr. Rot und golden tauchte sie aus dem Wasser, das sie mit ihren Strahlen überflutete. Wenige Wolken nur trieben durch den rotglühenden Himmel.
    Endlich erhob sich Dean Tait. Er ging zu Corell, der an der Reling stand, zusammen mit Hank Randers.
    „Wir haben viel zu tun heute“, sagte Dean. „Zuerst müssen wir meinen Vater wieder begraben, dann gehen wir in den Sumpf und machen dem Schrecken ein Ende. Ich bin davon überzeugt, daß die Sumpfhexe Doreen mit dem Vampir, der uns entkommen ist, unter einer Decke steckt. Sie wird uns sagen können, wo wir ihn finden und vernichten können.“
    Hank Randers nickte.
    „Ich habe nie an solche Spukgeschichten geglaubt“, sagte er. „Doch jetzt, da ich mich mit eigenen Augen von der Existenz eines Vampirs überzeugt habe, habe ich keinen anderen Wunsch, als dem Grauen ein Ende zu bereiten. Solche Geschöpfe der Hölle dürfen nicht leben und ihren unheilvollen Keim weitertragen. Vielleicht sollten wir in Key Largo Verstärkung holen!“
    „Wer soll uns die Geschichte glauben?“ fragte Corell. „Nein, das müssen wir allein erledigen. Sie brauchen nicht mitzukommen, wenn Sie nicht wollen, Randers.“
    Der Mann überlegte nur kurz.
    „Ich habe Angst“, bekannte er dann. „Aber ich will genauso, daß diese Ungeheuer vernichtet werden, wie Sie.“
    „Dann sind wir uns einig“, sagte Dean. „Wir gehen folgendermaßen vor: Corell und ich begraben die sterblichen Überreste meines Vaters auf Deer Key. Sie laufen mit der Yacht Key Largo an, chartern dort einen Hubschrauber und lassen Gewehr- und Pistolenkugeln mit einer Silberschicht überziehen. Ellen geht in Key Largo ins Hospital und läßt sich eine Bluttransfusion geben. Sie kommen mit dem Hubschrauber her, nehmen Corell und mich auf Deer Key an Bord, und dann fliegen wir alle zusammen zu der Sumpfinsel. Dort werden wir uns die Doreen Carlyle vorknöpfen.“
    „Ein reichliches Tagespensum“, wandte Hank Randers ein. „Ob wir die Kugeln so schnell überzogen bekommen?“
    „Es ist zu schaffen“, sagte Dean bestimmt. „Notfalls verbringen wir die Nacht bei der Sumpfhütte. Bringt auch ein paar Kreuze aus Key Largo mit. Es wird sich sicher ein Juwelier finden, der die Kugeln sofort präpariert. Immerhin haben wir annähernd zwei Millionen Dollar im Rückhalt. Ich scheue bei dieser Aktion keine Kosten. Mich interessiert nur das Ergebnis.“
    Dean hatte die Führung an sich gerissen. Niemand widersprach oder kam mit Einwänden. Die Yacht lief Deer Key an. Die Männer verfrachteten die Leiche Norman Taits ins Rettungsboot. Ehe Dean ins Boot ging, verabschiedete er sich von Ellen.
    Die Erkenntnis dessen, was mit ihr geschehen war, hatte ihr einen gewaltigen Schock versetzt. Sie war sehr bleich, und in ihren blauen Augen flackerte die Angst. Sie umarmte Dean.
    „Werde ich jetzt auch ein Vampir?“ fragte sie voller Furcht.
    Corell hatte ihr ein Stärkungspräparat gespritzt. Sie sollte einige Tage in der Klinik bleiben. In Lebensgefahr befand Ellen sich nicht.
    „Du brauchst keine Angst zu haben“, beruhigte sie Dean. „Nur wer am Biß eines Vampirs stirbt, ist der fluchbeladenen Existenz unterworfen. Und du wirst sicher nicht sterben.“
    Er löste sich aus Ellens Umarmung. Obwohl er befürchten mußte, daß Samantha auch eine Verbündete des Vampirs war, mußte er in diesem Augenblick an sie denken. Er empfand für das Mädchen aus dem Sumpf weit mehr als für seine Braut. Was daraus werden sollte, würde die Zeit zeigen.
    Dean und Corell ruderten zur Insel. Die Yacht nahm Kurs nach Osten, auf Key Largo zu. Der rostige Kutter Fergus McCanns und Hubie Keiths lag noch vor der Insel. Er sollte später abgeholt werden.
    Die beiden Männer trugen den in eine Segeltuchplane gerollten Toten zu dem Grab unter der Esche. Der Grabhügel wies keine Beschädigung auf. Aber als Dean und Corell den Sarg freigelegt hatten, war er leer.
    Am Horizont entschwand die Yacht ihren Blicken.
    Dean und Corell betteten den Leichnam in den Sarg, eine übelkeiterregende Arbeit. Dean war speiübel, als sie den Sargdeckel schlossen und das Grab zuschaufelten.
    An einem Bach wuschen sich die beiden Männer die Hände. Aufatmend setzte Dean sich auf einen Stein nieder. In den nächsten Stunden konnten er und Corell nur abwarten. Dean war müde, denn er hatte harte, nervenaufreibende Tage hinter
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