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0879 - Sturm auf Terra

Titel: 0879 - Sturm auf Terra
Autoren: Unbekannt
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Verteidigungsmaßnahmen getroffen worden waren. Die Geschütze der Verteidigungssatelliten und der Bodenstützpunkte dieses Sektors waren auf das Objekt gerichtet.
    Kampfgleiterstaffeln gaben ihm ihr Geleit, Fernlenkraketen hatten sich auf ihr Ziel eingepeilt.
    Homer G. Adams tauchte in der Befehlszentrale auf, und Tifflor winkte ihn zu sich. „Mit etwas Vergleichbarem hat es die Menschheit noch nie zuvor zu tun gehabt", stellte der Wirtschaftsexperte fest. „Sieht fast so aus, als sei dein Alptraum wahr geworden, Tiff."
    „Ja, es könnte sich um eine Invasion von Fremden handeln", sagte Julian Tifflor gepreßt. „Soll ich Feuerbefehl geben?" erkundigte sich der Feuerleitoffizier, der Tifflors Worte gehört hatte. „Zumindest eine Salve vor den Bug als Warnung?"
    Er erfuhr nie, was Tifflor davon hielt. Die Ortung meldete gerade, daß sich das Objekt genau über Kairo befand, als es zu einem unerwarteten Ereignis kam.
    Das Gebilde löste sich in einer Art lautloser Explosion in viele tausend Trümmer auf, die jedoch nicht nach allen Seiten auseinanderstrebten, sondern alle zielstrebig nach unten sanken. Der Vorfall rollte in einer wahren Farborgie ab. Die einzelnen Teile schienen aus verschiedenen Metallegierungen zu bestehen, die alle andere Farbtöne hatten. Hatte die Hülle des Objekts blaßrot geschillert, so kamen darunter Schichten in vielen Farben des Spektrums zum Vorschein, die jedoch nicht grell leuchteten, sondern von pastellener Blässe waren.
    Tifflor wurde unwillkürlich an einen explodierenden Feuerwerkskörper erinnert, dessen Funkenregen sich in einer Kaskade des Lichts entfaltete. Nur daß hier die Explosion lautlos vor sich ging und die einzelnen Fragmente aus fester Materie waren. „Feuer frei!" befahl Tifflor. Er wußte, daß er mit diesem Befehl zu spät dran war, er hätte ihn schon geben müssen, als dieses Ding noch ein kompaktes Ziel bot.
    Ein altes terranisches Sprichwort fiel ihm ein, als die Verteidigungsanlagen dem vermutlichen Feind ihre geballte Feuerkraft entgegenwarfen und ein Inferno im Luftraum hoch über Kairo entfesselten: Mit Kanonen auf Spatzen schießen!
    Genau das taten sie, und der Erfolg stand in keinem Verhältnis zum Aufwand. Viele der vermutlich ferngesteuerten Robotfragmente waren im ersten Feuersturm verglüht. Aber der weitaus größte Teil hatte diese Salve überstanden und schwebte unbeirrbar der nahen Erdoberfläche zu.
    Jetzt wurden die Kampfgleiter in die einseitige Schlacht geworfen. Sie •griffen von zwei Seiten an und versuchten eine dritte Angriffsfläche zu erhalten, indem sie unter dem Fragmentschwarm hindurchtauchten und ihn von unten unter Beschuß nahmen. „Wir haben den vermutlichen Kurs der Roboter errechnet", berichtete der Ortungschef. „Demnach scheint ihr Ziel das Gebiet mit den Pyramiden von Gise zu sein."
    „Was wollen sie ausgerechnet bei den Pyramiden?" wunderte sich Tifflor. „Wir haben es zuerst auch für einen Irrtum gehalten", sagte der Cheforter. „Aber wir haben nachgerechnet. Es stimmt, sie nehmen Kurs auf die Pyramiden. Soll ich eine Massierung der Bodenstreitkräfte in diesem Gebiet anordnen?"
    „Ja, wir werden den Robotern einen heißen Empfang bieten."
    Tifflor vermerkte erleichtert, daß die Kampfgleiter die seltsamen Invasoren erfolgreicher bekämpften, als es mit den schweren Geschützen möglich gewesen war. Es waren bereits mehr als zwei Drittel der Robotelemente abgeschossen worden. Damit bestand keine unmittelbare Bedrohung mehr; die bisherige Erfolgsquote ließ erwarten, daß man die Gefahr bald endgültig gebannt hatte.
    Tifflor brauchte nicht mehr lange auf das Ende der Kampfhandlungen zu warten. Die Robotfragmente, die die Erdoberfläche erreichten, verglühten fast alle im massiven Feuer der Bodenstreitkräfte. Nur wenige entkamen in den Weltraum. „Was mag fremde Invasoren dazu veranlassen, ihre Kräfte ausgerechnet für die Eroberung eines antiken Bauwerks wie die Cheopspyramide zu vergeuden", sagte Tifflor nachdenklich. „Ich meine, es gibt markantere Bauwerke auf Terra und vor allem strategisch wichtigere Ziele."
    „Vielleicht war dieser Angriff nur als Vorwarnung gedacht", sagte Adams. „Oder es war ein Testfall.
    Wir sollten uns auf weitere Angriffe gefaßt machen."
    „Das nächstemal werden wir nicht unvorbereitet sein." Tifflor schüttelte verständnislos den Kopf. „Ich verstehe einfach nicht, was diese mysteriösen Invasoren eigentlich bezweckten. Wer könnte dahinterstecken? Ich werde auf
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