Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0875 - Der Psionen-Strahler

Titel: 0875 - Der Psionen-Strahler
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
denn der Shift gehörte zum vereinbarten Spiel. Trotzdem hatte es keinen Zweck, die anderen jetzt mit Vorwürfen einzudecken, denn Bark selbst hatte auch nicht an das Fahrzeug gedacht.
    „Wir kehren jetzt um", sagte er laut. „Paßt gut auf euch auf."
    Jörn Carwal stieß ein nicht gerade glücklich klingendes Gelächter aus.
    „Es besteht überhaupt kein Grund zur Panik", behauptete er sarkastisch. „Zwischen uns und dem Boot stehen mindestens dreitausend Grashalme. Was soll uns schon gesche-hen?"
    Sadorow sah Bark warnend an. Der Kosmopsychologe zuckte ratlos mit den Schultern, drehte sich um und stapfte entlang den eigenen Spuren zurück.
    Er hoffte nur, daß sich die einheimischen Tiere noch etwas Zeit ließen, ehe sie in ihre verlassenen Reviere zurückkehrten. Die Lust am Jagen und der Appetit auf einen Braten waren ihm gründlich vergangen.
     
    *
     
    Irmina Kotschistowa spürte vage, daß etwas nicht in Ordnung war, aber sie kam nicht auf die Idee, ihre eigenen Handlungen mit diesem Verdacht in Verbindung zu bringen.
    Statt dessen schob sie alle Schuld auf die anderen, die da draußen herumtanzten, anstatt endlich zu verschwinden.
    Es hatte ganz harmlos angefangen.
    Schon vor der Landung war diese seltsam, unbestimmbare Angst verschwunden, und dafür fühlte Irmina eine wachsende Unruhe. Aber da war sie immerhin noch klar genug gewesen, um zu wissen, daß sie sich beherrschen mußte. Das schaffte sie auch - bis sich bei der Landung wiederum etwas veränderte. Diesmal war die Unruhe weg, und dafür wurde Irmina von einer Art Lähmung befallen. Später wußte sie nicht mehr, wie lang sie regungslos auf ihrem Platz gesessen hatte. Jedenfalls war es lange genug, um den ande-ren Zeit zu lassen, sich ausreichend draußen umzusehen.
    Als die Gefährten dann begannen, die geplante „Bergung" der Space-Jet vorzubereiten, wachte Irmina Kotschistowa auf wie aus einem tiefen Schlaf. Es war, als hätte ihr jemand auf geistiger Ebene einen Tritt versetzt.
    Ungläubig betrachtete sie einen Bildschirm, auf dem zu sehen war, wie Carwal, Sinen und Daria Perth draußen allerlei Geräte aufstellten. Was hatte das zu bedeuten? Irmina hätte über Funk fragen können, aber irgend etwas hielt sie zurück. Statt dessen wandte sie sich dem Ortungsstand zu.
    Siebzehn Echos erschienen auf einem Schirm. Irmina runzelte die Stirn und forderte weitere Daten an.
    Die Schiffe waren fremd.
    Seltsamerweise gab es im Gedächtnis der Mutantin nur wenige, eng begrenzte Lücken. Sie erinnerte sie an die BASIS und an die SOL, an jeden Menschen, den sie dort kannte - aber Sinn und Zweck der gerade laufenden Aktion waren ihr entfallen.
    Genauso ging es ihr mit allem anderen, was mit der Galaxis Tschuschik zusammenhing.
    So erinnerte sie sich sehr deutlich daran, daß man beim Einsatz gegen die Dunkelwelt Verluste erlitten hatte, und daß Roi Danton seit dem Verschwinden einer Frau, die offensichtlich aus die-ser Gegend stammte, apathisch vor sich hin dämmerte. Sie dachte andererseits nicht mehr daran, daß die Terraner den Kontakt zu den Fremden brauchten, wenn sie nach der PAN-THAU-RA forschen wollten - es sei denn, sie riskierten einen permanenten Krieg mit diesen Intelligenzen.
    Irmina Kotschistowa gelangte aufgrund der für sie radikal veränderten Situation zu dem Schluß, daß ein solcher Krieg nicht nur unvermeidlich, sondern sogar wünschenswert wä-re.
    Nun schaltete sie doch das Funkgerät ein.
    „Sofort zurückkommen!" forderte sie schroff. „Die laufenden Arbeiten sind abzubrechen."
    „Was ist los?" fragte Daria Perth verwundert. „Hast du etwas geortet?"
    „Siebzehn feindliche Schiffe!" erwiderte Irmina prompt.
    „Aber die kennen wir doch längst", sagte Akkaj Sinen ratlos. „Sind sie nähergekommen? Schicken sie endlich ein Beiboot her?"
    „Sind Sie verrückt geworden?" fragte Irmina schockiert. „Wollen Sie wirklich warten, bis der Feind uns aufspürt? Solange die Space-Jet ungetarnt hier im Wasser steht, bildet sie eine großartige Zielscheibe für den Gegner. Wir müssen so schnell wie möglich starten."
    „Aber wir sollen doch ..."
    Irmina ließ Jörn Carwal nicht ausreden.
    „Ich habe das Kommando!" fauchte sie. „Und ich befehle Ihnen allen, sofort an Bord zu kommen."
    „Zwei von uns sind unterwegs", erklärte Carwal verwirrt. „Bark Mun-Yang und Frank Sa-dorow wollten sehen, ob sie ein Stück Wild auftreiben können..."
    „Was zum Teufel, ist das hier eigentlich!" schrie Irmina ins Mikrophon. „Ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher