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0875 - Der Psionen-Strahler

Titel: 0875 - Der Psionen-Strahler
Autoren: Unbekannt
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wir's", murmelte Kaidmar besorgt. „So kampfwütig habe ich ihn noch nie erlebt."
    Und dann dachte er daran, daß die Fremden wirklich besser daran taten, sich auf Anhieb freiwillig in ihr Schicksal zu fügen.
     
    4.
     
    Bark Mun-Yang und Frank Sadorow hatten inzwischen einen ansehnlichen Marsch hin-ter sich. Es schien gar nicht so einfach zu sein, auf dieser Welt zu einem Braten zu kom-men.
    Besonders entmutigend wirkte sich die Einförmigkeit der Landschaft aus, durch die sie gingen. Der Boden war fast schwarz und sehr feucht. Die Pflanzen, die sich aus ihm erhoben, sahen samt und sonders graugrün aus. Es schien sich um nicht sehr hoch entwickelte Grasarten zu handeln, die durch den Wind bestäubt wurden. Nur so ließ es sich erklären, daß es keine einzige bunte Blüte gab.
    Die Außenmikrophone übertrugen nur das leichte Rascheln der Halme, die bis zu fünf Metern hoch aufragten, und das schmatzende Geräusch, mit dem sich die Schuhsohlen vom morastigen Boden lösten. Nirgends summte ein Insekt. Der Himmel über ihnen - so-fern sie ihn sehen konnten - blieb leer. Die Tiere auf TEST II schienen die Luft noch nicht erobert zu haben.
    „Hier kann man ja Depressionen kriegen", murmelte Sadorow mißmutig. „Einen so farb-losen Planeten habe ich überhaupt noch nicht gesehen."
    „Aber wir haben Tiere beobachtet", gab Bark zu bedenken. „Und sieh mal die Gräser dort - sie sind abgefressen. Wahrscheinlich ist nur alles in panischer Angst davongerast, als die Space-Jet herunterkam."
    „Das ist jetzt schon Stunden her. Ich fürchte, wir werden heute kein Glück haben. Kehren wir lieber um."
    „Noch nicht!" wehrte Bark ab. „Wir haben noch genug Zeit, bis es dunkel wird. Notfalls können die anderen uns abholen. Ich hatte lange keinen festen Boden mehr unter den Fußen."
    „Von wegen fest", spottete Sadorow und trat heftiger auf. Deutlich konnte man spüren, wie der Boden unter den Füßen zu schwingen begann.
    „Was war das?" fragte Bark irritiert.
    „Der Boden ..."
    „Das meine ich nicht. Etwas hat gezischt."
    Ratlos sah Sadorow sich um.
    „Ich sehe nichts", murmelte er. „Du wirst dich getäuscht haben."
    „Nein. Da, eben war es wieder zu hören!"
    „Das kam nicht von draußen", stellte Sadorow fest. „Verdammt, was ist denn bei der Space-Jet los?"
    Sie hatten die Funkverbindung zu den anderen keinen Augenblick lang unterbrochen, sondern nur auf geringe Lautstärke gestellt. Darum merkten sie erst jetzt, daß irgend etwas geschehen sein mußte. Sie hörten aufgeregte Rufe und das Fauchen von Schüssen.
    „Akkaj, Jörn, was ist los?" fragte Sadorow beunruhigt.
    „Moment", bat Carwals Stimme.
    Wieder fauchte etwas, dann hörten sie das Knacken zerbrechender Halme und einen dumpfen Laut.
    „Warum meldet sich denn keiner!" rief Sadorow aufgebracht. „Seid ihr alle verrückt geworden?"
    „Alle nicht", kam Jörn Carwals Antwort prompt. „Aber unsere Einsatzleiterin scheint es erwischt zu haben."
    „Was soll der Unsinn!" fuhr Bark dazwischen. „Carwal, was ist mit Irmina Kotschistowa?"
    „Keine Ahnung. Sie hat das Feuer auf uns eröffnet."
    Der Kosmopsychologe war so überrascht, daß er keinen Laut hervorbrachte. Auch Sadorow hätte Mühe, die Nachricht zu verdauen.
    „Wir kommen sofort zurück", krächzte er schließlich. „Ist jemand verletzt worden?"
    „Bis jetzt nicht", mischte Daria Perth sich ein. „Es war ein Glück, daß wir uns alle an Land aufgehalten haben, als es losging."
    „Ist Irmina alleine an Bord?" fragte Bark Mun-Yang.
    „Leider ja. Und sie laßt niemanden in die Nahe der Space-Jet."
    Bark Mun-Yang erkannte entsetzt die Konsequenzen dieser Nachricht.
    Sie hatten sich darauf vorbereitet, daß es ein paar Tage dauern konnte, ehe die Fremden sich rührten. Nur hatte niemand damit gerechnet, daß diese Wartezeit mit Problemen verbunden sein könnte. Die Vorrate der Space-Jet waren auf ganz andere Zeiträume zu-geschnitten. Und natürlich hatte niemand beim Verlassen des Beibootes daran gedacht, sich mit so überflüssigen Dingen wie Sauerstoffpatronen und Notrationen abzuschleppen. Was sie in den Taschen der Anzüge hatten, reichte maximal für zwei Tage.
    „Was ist mit dem Shift?" fragte Sadorow, der offensichtlich den gleichen Gedanken nachgehangen hatte.
    „Wir sind nicht dazu gekommen, ihn auszuschleusen", berichtete Akkaj Sinen bedruckt.
    Bark Mun-Yang schluckte das, was er hatte sagen wollen, hinunter. Natürlich hatte das die erste Handlung überhaupt sein müssen,
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