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0872 - Der Templer-Friedhof

0872 - Der Templer-Friedhof

Titel: 0872 - Der Templer-Friedhof
Autoren: Jason Dark
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nicht wissen, aber Bloch traf trotzdem Anstalten, die Flucht zu ergreifen.
    Er drehte sich auf dem Fuß nach rechts, weil er eben wegwollte, aber das war nicht zu schaffen. Der Boden ließ es nicht zu, er war zu weich, und Bloch sackte ein. Dadurch verlor er kostbare Zeit, die das Skelett nutzte.
    Er warf sich nach vorn - und packte zu.
    Bloch hatte keine Chance, was Suko mit Entsetzten feststellen mußte. Zwar versuchte er, sich zu befreien, nur war der Griff einfach zu hart. Er ging vollends zu Boden und gab dem Skelett damit alle Chancen, ihn zu ermorden.
    Suko war und blieb der Beobachter.
    Er schaute zu, er kam sich vor wie ein Geist, der über allem schwebte, aber trotzdem nicht eingreifen konnte.
    Dann entdeckte er John Sinclair.
    Er hatte ebenfalls den Hang überwunden und ließ seine Last von der Schulter zu Boden gleiten.
    War er zu spät gekommen…
    ***
    Ich hatte den alten Templer-Friedhof erreicht und hätte eigentlich das Gefühl der Erleichterung spüren müssen. Ich wollte mich auch etwas ausruhen, nur war es nicht möglich, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen. Über mir bewegten sich träge die Geier. Sie waren nicht mehr weit entfernt und sahen so aus, als würden sie jeden Augenblick auf mich niederstürzen, aber sie flogen vorbei, und ich folgte ihnen automatisch mit den Blicken.
    Deshalb sah ich auch das Skelett.
    Links von mir hielt es sich auf. Es stand gebückt, den rechten Knochenarm ausgestreckt, die Hand zur Kralle geformt, und sie umfaßte den Knöchel meines Freundes Bloch.
    Daß er sich in Lebensgefahr befand, daran gab es keinen Zweifel mehr. Es ging um Sekunden, und ich mußte mich beeilen. Den verletzten Templer ließ ich zu Boden gleiten, nicht eben sanft, aber darum konnte ich mich nicht kümmern.
    Nun lief ich vor.
    Dabei war alles anders. Ich hatte den Eindruck, in einer Klemme zu stecken. Zahlreiche Hände wollten mich festhalten. Sie waren aus dem Unsichtbaren erschienen, sie hatten sich um meine Knöchel gelegt, sie zerrten daran. Ich kämpfte keuchend gegen sie an und wußte, daß es der Boden und meine eigene Schwäche waren, die mich daran hinderten, schneller zu laufen.
    Ich schrie dem Skelett etwas zu.
    Es kümmerte sich nicht darum, denn der Abbé, die Beute, war viel wichtiger.
    Der knöcherne Mörder hatte sich über Bloch gebeugt. Seine rechte Hand lag auf der Brust, und wenn mich nicht alles täuschte, war die linke Knochenklaue dabei, nach der Kehle zu greifen, um den Templer zu erwürgen. Er wollte ihn für diesen Friedhof vorbereiten, was auch die Geier ahnten, die bereits in der Nähe lauerten.
    Auch ich kam.
    Ich glaubte laut zu schreien. Leider drangen nur krächzende Geräusche aus meinem Mund. Ich hatte auch die Waffe gezogen, drückte ab, aber die Kugel traf nicht. Ich ging nicht normal, ich schwankte zu stark nach rechts und links.
    Alles war anders.
    Das Skelett war der Sieger.
    Eine zweite Kugel fegte aus dem Lauf.
    Treffer.
    Irgendwo zwischen den Gebinden blitzte es auf. Aber der Knöcherne brach nicht zusammen. Er war stärker als mein Silber und schien in den Flammen gehärtet worden zu sein.
    Dann war ich bei ihm.
    Mein Kreuz, nur das Kreuz, konnte es noch bringen. Ich mußte die Formel sprechen, und ich sah den Abbé wie tot neben der unheimlichen Gestalt liegen.
    Prinz Mleh sprang hoch. Er kam nicht mehr auf seine Knochenfüße, ihm reichte die fast kniende Haltung aus, um mich angreifen zu können. Ich war zu wild, rannte davon und tastete dabei nach dem Kreuz, dachte aber nicht an eine Deckung.
    Deshalb konnte mich die Faust auch treffen.
    Es war ein knallharter Hieb, der mich brutal an der Stirn erwischte und mich einfach umhaute.
    Nichts mehr war mir geblieben. Plötzlich zerfloß dieser Friedhof zu einem gewaltigen Schatten, in dem sich die Akteure einfach auflösten.
    Prinz Mleh hatte doch gewonnen!
    ***
    Das alles sah Suko von seinem Knochensessel aus und aus einer anderen Zeit.
    Er konnte es nicht fassen, er war so schrecklich hilflos. Dieser verfluchte Friedhof sollte auch für seine beiden Freunde zum Grab werden. Der Abbé schaffte es nicht mehr, und auch John, der sich sehr bemühte, kriegte Probleme.
    Er war zu erschöpft und bewegte sich auf den Templer und das Skelett zu wie jemand, der einen Schritt vor und zwei zurückgeht.
    Er konnte nicht gewinnen!
    Suko spürte in seinen Augen das Brennen. Er hätte sich zusammen mit seinen Waffen am liebsten in die andere Zeit hineingestürzt, was trotz seiner genauen Beobachtung leider nicht
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