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0871 - Zwischen den Wassern

0871 - Zwischen den Wassern

Titel: 0871 - Zwischen den Wassern
Autoren: W.K. Giesa
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erste der beiden Messer einfach fallen gelassen und tastete nun nach dem, das in seinem Rücken steckte.
    Zamorra hob das Erste auf.
    »Mach mir keinen Ärger«, sagte er. »Über dein Schicksal entscheidest jetzt nicht mehr du, sondern Nessie.«
    »Ach ja, und wo ist sie?« fragte Taranys höhnisch. »Sie fürchtet mich. Sie weiß nur zu gut, dass ich sie töten kann.«
    »Wir werden sehen«, sagte Zamorra. »Ich tu's gar nicht gern, aber ich muss dich beschäftigen.« Er versetzte dem Bösen einen leichten Tritt gegen die Schulter. Taranys fiel nach hinten und trieb dabei das Messer, das er schon halb frei hatte, wieder in seinen Rücken. Und vorn öffnete Zamorra die Brustwunde mit dem ersten Messer erneut.
    Der Llewellyn schrie vor Schmerz.
    »Satan, heile dich selbst«, sagte Zamorra.
    ***
    Er fragte sich, warum Nessie nicht auftauchte. Fürchtete sie Taranys so sehr, dass sie es selbst jetzt nicht riskierte?
    Er wurde unruhig. Sollte alles umsonst gewesen sein? Wenn er den Llewellyn nicht mehr bändigen konnte, musste er von hier fliehen. Dann aber war Nessie dem Bösen erst recht ausgeliefert.
    Vielleicht konnte Nicole ihm helfen, obgleich sie ziemlich geschwächt war.
    Er sendete das Amulett zu ihr. Das war eine Funktion, die er erst durch die sieben Siegel erlernt hatte. Vorher war es Nicole und ihm nur möglich gewesen, es zu rufen. Das Senden war allerdings nur zwischen ihnen beiden möglich. Eine weitere Person, egal um wen es sich handelte, ließ sich nicht einbeziehen.
    Jetzt wartete er, dass Nicole kam.
    ***
    Sie sah das Amulett vor sich auftauchen. Es kam aus dem Nichts und stupste gegen ihre Hand, Der Greifreflex ließ ihre Finger sich um die Silberscheibe schließen, ehe diese zu Boden fallen konnte.
    Das Amulett war eiskalt.
    Erwärmung war stets das untrügliche Zeichen für die unmittelbare Nähe Schwarzer Magie. Aber die Kälte war neu und unbekannt.
    Allerdings nahm es schnell Normaltemperatur an.
    Nicole starrte es an. Zamorra brauchte also ihre Hilfe. Aber wahrscheinlich würde sie zu Tode erschöpft sein, völlig erschöpft und hilflos, wenn sie zwischen den Wassern erschien. Da war sie für ihren Gefährten eher eine Belastung denn eine Hilfe.
    Sie musste sich etwas einfallen lassen, und das möglichst schnell! Denn momentan war er ohne seine wirksamste Waffe!
    Aber da war jemand, der noch völlig frisch war.
    Der Silbermond-Druide Gryf!
    Nicoles letztes Weltentor führte sie zu ihm.
    Sie stolperte ihm fast in die Arme. »Hoppla«, hörte sie ihn sagen. »Was soll denn dieser Überfall?«
    Sie kämpfte verzweifelt gegen die Müdigkeit der Erschöpfung an. »Gryf«, keuchte sie. »Gryf, Zamorra braucht Hilfe.«
    Er hielt sie mit beiden Händen an den Schultern fest. »Schade, dass du seine Partnerin bist. Wenn du frei wärst, würde ich deinen Zustand jetzt liebevoll ausnutzen.« Er lächelte. »Mädchen, du bist ja fix und fertig. Was ist passiert?«
    »Lies es… lies es in meinen Gedanken«, murmelte sie. »Ist einfacher… für mich…«
    Sie öffnete ihre mentale Sperre, die normalerweise verhinderte, dass andere ihre Gedanken lesen konnten.
    Zu Gryfs druidischen Para-Fähigkeiten gehörte auch die Telepathie. Er nahm auf, was sich ihm bot, achtete aber darauf, ihre Privatsphäre nicht zu verletzen, sondern nur das er erfassen, was unmittelbar mit ihrer Aktion gegen Taranys zu tun hatte.
    »So ist das also«, murmelte er. Und ehe er die Verbindung zwischen ihnen wieder löste, ließ er ihr ein wenig auffrischende Energie zukommen. Nicht zu viel, denn das würde sie überlasten, aber genug, um sie noch für eine Weile eingeschränkt aktiv zu halten. Dann zog er seinen Geist wieder von ihr zurück.
    »Du kannst die Sperre schließen«, sagte er.
    Nicole fühlte, dass sie nicht mehr ganz so erschöpft war wie noch eine Minute zuvor.
    »Danke«, sagte sie. »Du hast mir Kraft zufließen lassen, nicht wahr?«
    Er nickte, kaum wahrnehmbar in der wolkenverhangenen Nacht.
    »Und ich soll jetzt mit dir zu Zamorra und versuchen, Nessie herbeizuholen?«
    »Ich nehme an, dass es ihm allein nicht gelingt. Und - vielleicht sieht Nessie auch in ihm einen Gegner, weil er ihren Todfeind zu ihr gebracht hat. Du aber bist kein Mensch, sondern ein Silbermond-Druide, dir vertraut sie immer noch.«
    »Du bist zu schwach, um noch einmal ein Weltentor zu schaffen«, stellte Gryf klar. »Es würde dich umbringen. Ich kenne mich aber mit diesem magischen Trick des Amuletts nicht aus.«
    »Ich stelle es dir
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