Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
087 - Gefangen in der Unterwelt

087 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: 087 - Gefangen in der Unterwelt
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
und Jeff kroch in die schmale Höhle.
    Nach wenigen Metern wurde der Gang breiter, und Jeff richtete sich auf. Er knipste die Stablampe an. Der Strahl der Taschenlampe fiel auf einen Knochenhaufen.
    Boucher ging an Jeff vorbei, kniete vor den Knochen nieder und untersuchte sie vorsichtig. „Dürften Wisentknochen sein", meinte Boucher nach einigen Sekunden.
    Jeff hatte sich in der Zwischenzeit in der kleinen Vorhöhle umgesehen.
    Er fand einen mannshohen Gang.
    „Ich gehe voraus", sagte Jeff mit unterdrückter Stimme. Er betrat den Gang, der sich nach einem halben Dutzend Schritten weitete.
    Der Gang zog sich in scharfen Zick-Zack-Ketten tief in den Berg hinein. Immer wieder bemerkten sie schmale Gänge, die vom Hauptgang abzweigten. Doch vorerst folgten sie dem Hauptgang. Faulige Luft schlug ihnen entgegen. Sie entdeckten mehr als zehn kleine Höhlen. In einigen lagen Steinwerkzeuge und menschliche Skelette.
    „Das ist vielleicht eine Überraschung!" flüsterte Henri Boucher. Deutlich zeigte er seine Begeisterung.
    Rasch untersuchten sie auch die kleinen Nebengänge. Und dabei machten sie eine Entdeckung, auf die sie kaum gehofft hatten.
    Jeff kroch in eine Kammer, von der ein breiter Stollen in die Höhe führte. Ohne zu zögern stieg er den Stollen hinauf. Schwer atmend blieb er stehen und hob die Taschenlampe. Er stieß einen überraschten Ruf aus.
    „Rasch, Henri!" rief er dem Prähistoriker zu, der ihm keuchend folgte.
    Boucher blieb sprachlos neben Jeff stehen, der mit der Taschenlampe die Wände und die Decke der gewaltigen Höhle ableuchtete, die vor ihnen lag.
    „Unglaublich!" sagte Boucher nach einigen Sekunden.
    Die linke Wand war mit großen Tierzeichnungen bedeckt, vor allem mit Wisenten und Rentieren. Im Licht der Taschenlampe schienen die Tiere zum Leben zu erwachen.
    „Das stellt Lascaux und Atamira in den Schatten", sagte Jeff und ging weiter.
    Die Höhle verjüngte sich zu einem schmalen Korridor, der etwa dreißig Meter lang war. An den Wänden waren Jagd- und Kampfszenen zu sehen.
    Der Gang endete in einem Raum, der ohne Zweifel eine Art Tempel gewesen war. Jeff zögerte weiterzugehen. Irgend etwas hielt ihn zurück.
    Die Wände wiesen nur wenige Zeichnungen auf. Eine Wand war mit Hunderten von Handabdrücken übersät. Meist waren es linke Hände. Die Finger wiesen nach oben. Aber es waren auch die Abdrücke von rechten Händen zu sehen, deren Finger nach unten zeigten.
    „Faszinierend", flüsterte Boucher. Er richtete den Schein der Lampe zu Boden, der festgestampft war. Deutlich waren große menschliche Fußabdrücke zu erkennen. In der Mitte des Raumes zählte er etwa dreißig Kommandostäbe, die in Form eines Viereckes angeordnet waren.
    Über die Bedeutung der Kommandostäbe waren sich die Archäologen noch immer nicht einig. Diese seltsamen Stäbe aus Geweih waren verschieden lang, doch keiner war länger als etwa dreißig Zentimeter. Die Hälfte der Stäbe hatte die Form eines T, die andere Hälfte die eines Y. Und in alle war ein Loch hineingebohrt. Die Stäbe im Raum waren so angeordnet, daß man in gerader Linie durch die Löcher blicken konnte.
    „Eigenartig", meinte Jeff nachdenklich.
    Boucher stimmte ihm zu. Er bückte sich und beugte sich vor. Auf einigen der Lochstäbe waren seltsame Muster und Frauengestalten eingeritzt.
    Unweit der Stäbe lagen einige Pfeilspitzen. Boucher hob eine auf und betrachtete sie aufmerksam. Die steinerne Pfeilspitze sah wie ein menschliches Gesicht aus. Darunter waren bizarre Muster eingeritzt.
    „Diese Höhle ist mir unheimlich", sagte Boucher leise.
    „Mir auch", bestätigte Jeff. Irgend etwas Grauenvolles schien von den Kommandostäben auszugehen.
    Verschiedene Archäologen waren der Ansicht, daß die Stäbe eine rituelle Bedeutung hatten, so wie Zepter und Krone die Macht symbolisierten. Andere behaupteten, daß sie magischen Zwecken dienten. Jeff war eher dieser Ansicht. Er war sicher, daß die Cro-Magnon-Menschen magische Fähigkeiten gehabt hatten. Anders war es nicht zu erklären, daß sie auf der Teufelsinsel einem Steinzeitmenschen begegnet waren, der von allen einfach Cro gerufen wurde.
    Sie verließen langsam den seltsamen Raum und durchsuchten die anderen Nebenhöhlen. Sie machten jedoch keine weiteren interessanten Entdeckungen. Doch das, was sie vorgefunden hatten, reichte aus, um Aufregung unter den Prähistorikern hervorzurufen.
    Aber noch dachten Jeff Parker und Henri Boucher nicht daran, ihre Erlebnisse an die große Glocke
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher