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087 - Gefangen in der Unterwelt

087 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: 087 - Gefangen in der Unterwelt
Autoren: Dämonenkiller
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führte.
    Jeff hatte nicht übertrieben. Die Höhle war eine wissenschaftliche Sensation.
    Doch ich hatte keine Zeit, mir die Malereien genauer anzusehen. Denn Cro lief weiter.
    Nachdem wir einen schmalen Korridor hinter uns gelassen hatten, erreichten wir einen großen Raum, von dem Jeff annahm, daß er eine Art Tempel gewesen war.
    Fasziniert starrte ich die im Boden steckenden Kommandostäbe an. Jeff hatte recht. Von diesem Raum ging eine spürbare dämonische Ausstrahlung aus.
    Der Steinzeitmensch ging zwischen den Kommandostäben hindurch - so wie ein Slalomfahrer durch die Tore huscht. Seine rechte Hand riß er immer wieder in die Höhe. Dabei stieß er tief aus der Kehle kommende Laute aus. Seine Bewegungen wurden immer rascher. Unglaublich schnell lief er zwischen den Stäben hin und her.
    Plötzlich blieb er stehen. Ein Zittern durchlief seinen mächtigen Körper. Er fiel auf die Knie und beugte den Oberkörper vor. Sein Gesichtsausdruck änderte sich. Der Schein unserer Lampen spiegelte sich in seinen Augen.
    Für einen Augenblick schien Cros Gestalt durchsichtig zu werden. Die dunklen Augen schienen mit seltsamem Leben erfüllt zu sein.
    Ich spürte, daß meine Beine nachgaben. Eine Welle fremdartiger Gedanken strömte auf mich zu. Rasch wandte ich den Kopf. Jeff Parker und Henri Boucher standen mit geschlossenen Augen da. Coco erwiderte meinen Blick.
    „Was hat das zu bedeuten?" fragte ich.
    „Irgend etwas geht mit Cro vor", antwortete sie. „Er scheint in Trance zu sein!"
    Wieder erfaßten mich die seltsamen Gedankenströme, und die Höhle begann zu flimmern. Cro wurde in mattes Licht getaucht.
    Ich schien in einen tiefen Schacht zu fallen. Für Sekunden verschwamm alles vor meinen Augen.
    Es war ein höchst eigenartiges Gefühl. In mir ging etwas vor, das ich mir nicht erklären konnte.
    Ich wußte, daß ich Cros Gedanken spürte. Er erinnerte sich an seine Vergangenheit und ließ uns an seiner Erinnerung teilhaben. Es war, als würde ich einen Film sehen, dabei aber auch die Gedanken und Empfindungen der Hauptperson nachvollziehen. Es war unglaublich faszinierend.
    Cros Gedanken rissen mich mit…

    Er hieß Unga.
    Unga war zweiundzwanzig Sommer alt und einer der erfahrensten Jäger seines Stammes. Seine Kleidung bestand aus einem Überkleid aus Fell mit festen Nähten, das mit einem Pelzstreifen um die Hüften zusammengebunden war. Unga war der größte und kräftigste Mann seines Stammes.
    Sein Haar war pechschwarz und reichte bis zu seinen breiten Schultern. Sein Gesicht wurde von einem wild wuchernden Vollbart bedeckt.
    Betrübt blieb er unter einer Tanne stehen und blickte über die Ebene.
    Er wandte den Kopf, als er hinter sich Schritte hörte. Zwei seiner Gefährten kamen langsam näher. Beide ließen die Köpfe hängen. Sie waren wie er gekleidet und in seinem Alter, doch er überragte sie fast um Haupteslänge.
    Seit einigen Tagen hatten sie kein Wild mehr erjagt. Sie hatten nicht einmal Spuren von Wisenten, Rentieren oder Pferden gefunden.
    „Cangas Jagdzauber ist schwach geworden", sagte einer der Männer. Sein Haar und sein Bart waren kastanienbraun.
    Unga nickte. Ranga hatte die Wahrheit gesprochen. Canga war die Führerin des Stammes seit vielen Jahren. Bis vor wenigen Wochen hatten sie keine Sorgen gehabt. Sie hatten stets genügend Wild gefunden. Doch jetzt verlor Cangas Zauber seine Kraft. Das Wild blieb aus. Einige Männer und Frauen des Stammes murrten. Sie wollten eine jüngere Anführerin. Die meisten hatten Onda vorgeschlagen. Sie sollte über besonders wirkungsvolle Zauberkräfte verfügen.
    „Canga behauptet, daß der Stamm der Linkshänder ihren Jagdzauber mit einem Gegenzauber unwirksam macht", bemerkte Vindo, dessen Bart von grauen Fäden durchzogen war.
    Unga wußte nicht, ob Canga dies nur als Entschuldigung vorbrachte. Bis vor einem Sommer hatte ihr Stamm das Tal allein bewohnt. Dann hatte sich ein fremder Stamm einen halben Tagesmarsch von ihrem Abri entfernt niedergelassen. Die ersten Kontakte wurden hergestellt. Doch die Linkshänder verhielten sich feindselig. Sie waren an einem Gedankenaustausch nicht interessiert. Also wurde der Kontakt zu ihnen auf Veranlassung Cangas abgebrochen.
    Die drei Männer gingen, langsam vorwärts. Immer wieder suchten sie die Gegend mit ihren Blicken ab.
    „Ich klettere auf einen Baum", sagte Unga und legte seinen Speer mit der Speerschleuder auf den Boden. Geschmeidig stieg er die Fichte hoch. Einige Äste brachen unter seinem
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