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0869 - Die Tage des Ungeheuers

Titel: 0869 - Die Tage des Ungeheuers
Autoren: Unbekannt
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unmittelbar neben dem geometrischen Zentrum der BASIS. Segun Bahrajn und seine Männer waren Walik nach kurzer Überlegung gefolgt. Es war ihnen zu riskant erschienen, zu ihrem Boot zurückzukehren. Roi Danton blieb vorläufig verschwunden. Am Rand der Anlage entlang hatte sich bereits eine beachtliche Menschenmenge versammelt, mehr als die Hälfte der Besatzung, schätzte Walik. Beim Anblick der Menge atmete er unwillkürlich auf - besonders als er sah, daß sie durch die vielen Zugänge zum Park andauernd weiteren Zustrom erhielt. Die Menschen wirkten stumm und verbissen. Es wurde nicht viel gesprochen. Noch immer befanden sich viele Re-konditionierte unter den Leuten.
    Die Hypnose, die Jentho Kanthall ihnen hatte verabreichen lassen, wich unter Normalbedingungen erst nach mehreren Tagen. Nur die Einwirkung eines Schockers vermochte sie schneller zu beseitigen.
    Waliks erste Sorge galt Marboo. Er fand sie unter den Leuten, die mit Hamiller gekommen waren. Hamil-ler hatte die Anlage schon vor einer halben Stunde erreicht.
    Walik Kauk und Jentho Kanthall schritten gemeinsam am Rand des Parks entlang. Walik hörte sich Kanthalls Bericht an. Die Behandlung, der Kanthall sich unterzogen hatte, war nie zur Gänze wirksam geworden. Er war in der Lage, wie ein Aphiliker zu denken und gleichzeitig wie ein Normalmensch zu empfinden. Er war, wie er sich ausdrückte, ein Emotionarr mit aphili-scher Tarnung. Die Idee, Leute zu hypnotisieren und sie für die Dauer von wenigen Tagen zu Pseudoaphili-kern zu machen, hatte er von allem Anfang gehabt. Die geeigneten Gerate waren in den Bordlazaretten der BASIS vorhanden. Die Medo-Robo-ter, sämtlich von Terra an Bord gebracht, waren leicht und unauffällig zu instruieren gewesen.
    Aber Dargist hatte sich nicht täuschen lassen. Der Zwischenfall mit der Brigade der Reinen Arbeit hatte alle bisherige Mühe zunichte gemacht.
    „Ich wüßte gerne, was da geschehen ist", brummte Kanthall. „Aber wie ich die Sache sehe, werde ich's nie erfahren."
    Walik blieb plötzlich stehen.
    „Sieh da!" rief er.
    In der Menge stand Roi Danton. An seiner Seite befand sich Dunja Va-renczy. Sie wirkte verträumt und glücklich und schien sich der Gefahr nicht bewußt zu sein, in der sie sich ebenso wie alle anderen befand. Danton hatte den Desintegrator abgelegt.
    „Wann wird das Schauspiel beginnen?" fragte er.
    Jentho Kanthall hob die Schultern.
    „Fragen Sie mich nicht. Ich habe nie herausfinden können, wie Dargist die Zeitpunkte seines Handelns bestimmt. Und wer die Herren sind, davon habe ich auch keine Ahnung."
    Sie schritten weiter. Etwa zwei Stunden nach Dargists unmenschlichem Aufruf hatten sie den Ausgangspunkt ihres Rundgangs wieder erreicht.
    Wenige Minuten später erhob sich plötzlich ein Rauschen unter der hohen Kuppeldecke der Anlage. Das Geräusch wurde lauter und verstärkte sich zu dem charakteristischen Kreischen, das Dargists Ankunft ankündigte. Die Menschen duckten sich unwillkürlich. Dargist materialisierte hoch über der Grünfläche. Als mächtiger Nebel sank er herab, ein Gebilde aus undefinierbaren Umrissen, in seinem Innern von Tausenden eifrig hin- und herschwirrender Mikromechanismen bevölkert.
    Büsche und Bäume im Zentrum des Parks flammten auf wie Zunder und wurden binnen Sekunden zu Asche. Das Gras dorrte unter einer Welle unbeschreiblicher Hitze dahin. Dargist schuf eine weite, kahle Fläche, auf der der künstliche Untergrund des Parks zutage trat.
    Und dann geschah das Unglaubliche.
    Mit einem Donnerschlag, der das ganze Schiff erschütterte, entstand mitten in der Anlage ein riesiges, leuchtendes Gebilde, ein Torbogen aus schimmernder Energie, der mit beiden Schenkeln aus dem Parkboden zu wachsen und mit seiner Wölbung fast bis zum Zenit der Kuppel hinaufzureichen schien.
    „Ein Situationstransmitter!"
    staunte Jentho Kanthall. „Ein einwärts gepolter Situationstransmitter!"
    „Was ist das?" wollte Walik wissen.
    Er bekam keine Antwort - wenigstens nicht von Jentho Kanthall. Denn in diesem Augenblick begann Dargist zu sprechen, und seine Stimme war so mächtig, daß die Menschen sich die Hände gegen die Ohren preßten und die Münder öffneten, um ihre Trommelfelle zu schützen.
    „Das Feld ist bereit!" dröhnte Dargists Stimme. „Ihr Herren, kommt! Ihr Fackeln der Reinen Vernunft, nehmt in Besitz, was euer ist!"
    Die Stimme verhallte. Über dem Zentrum der Anlage glänzte der Torbogen aus Energie in unirdischer Schönheit.
    „Ich verstehe!" sagte
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