Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0869 - Die Tage des Ungeheuers

Titel: 0869 - Die Tage des Ungeheuers
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihn geschossen?"
    „Mit Blastern. Und dann war da der Versuch mit dem Fesselfeld ..."
    Danton winkte ab.
    „Auf den Desintegrator hat er anders reagiert", erklärte er. „Der gebündelte Desintegratorstrahl war ihm anscheinend unangenehm. Er breitete sich entlang der Wand aus und verschwand auf dem schnellsten Wege. Wie viele Desintegratoren gibt es an Bord?"
    Walik wußte es nicht. Außerdem stand er Dantons Plan skeptisch gegenüber. Selbst wenn Desintegratoren gegen Dargist wirksam eingesetzt werden konnten, dann war da immer noch das Problem, das Ungeheuer aufzufinden und am Entkommen zu hindern.
    Er wollte eine dementsprechende Äußerung machen, da sagte Augu-stus plötzlich: „Es nähert sich jemand! Menschlich - kein Roboter."
    Sie sahen sich um. D.ie Klimatisierung hatte inzwischen den Qualm beseitigt. Das Blickfeld war frei. Im Hintergrund eines der Gänge, die sich hier kreuzten, erschien eine breitschultrige Gestalt. Sie näherte sich nicht übermäßig schnell, aber mit entschlossenem Schritt.
    Walik hielt den Schocker schußbereit. Danton aber legte ihm warnend die Hand auf den Arm und raunte: „Nichts Voreiliges! Was der Mann zu sagen hat, das möchte ich mir erst anhören!"
    Als die Gestalt näher kam, erkannte Walik, daß die Serie der Überraschungen noch immer nicht zu Ende war.
    Der Breitschultrige war niemand anders als Jentho Kanthall.
    Walik ließ die Waffe nicht aus der Hand. Die Worte, mit denen er Jentho Kanthall empfing, waren von schneidender Kälte: „Kommst du, um dir deine Opfer anzusehen, Schlächter?"
    Kanthall sah ihn an. Es war immer noch derselbe gefühllose Blick wie vor Tagen in der Steuerzentrale.
    „Du schwätzt Unsinn", sagte er. „Ich bin hier, weil ich deine Hilfe brauche!"
    „Meine Hilfe?" rief Walik ungläubig, bitter und voller Hohn.
    „Deine und Hamillers und noch ein paar anderer Leute, die sich bei Nacht und Nebel aus dem Zentralsegment gestohlen haben."
    Zornig wandte sich Walik halb zur Seite und wies mit abrupter Geste in den Gang, in dem die sechs Toten lagen.
    „Sie haben recht gut gewußt, was sie wollten", sagte er. „Sie wollten dem Schicksal entgehen, dem diese armen Teufel dort leider nicht mehr entrinnen konnten. Sie wollten sich nicht von deinen Robotern umbringen lassen!"
    „Ich habe keine Roboter", antwortete Kanthall steinern. „Und ich habe niemand umgebracht."
    „Das da sind wohl auch nicht deine Leute?" schrie Walik in heller Wut und' zeigte verächtlich auf die vier Bewußtlosen, die noch immer auf der Gangkreuzung lagen.
    „Ich weiß nicht, wer sie sind", verteidigte sich Kanthall. „Wahrscheinlich Rekonditionierte."
    „Sie haben mit den Mörderrobots gemeinsame Sache gemacht!" fauchte Walik. „Sie sind am Tod dieser Leute ebenso schuld wie die Roboter. Und wie du!"
    Jentho Kanthall machte eine herrische Bewegung, die andeutete, daß er von dem Gerede genug hatte.
    „Du kannst nicht mehr geradeaus denken!" schnitt er Walik das Wort ab. „Vergiß nicht, daß ein Teil der Maschinerie dieses Schiffes mit Dar-gist im Bund ist. Wenn bordeigene Roboter Leute umbringen, dann gib nicht mir die Schuld, sondern dem Gespann Dargist/BASIS. Im Augenblick aber gibt es Wichtigeres!"
    „So? Was?" rief Walik hämisch.
    „Dargist durchschaut unsere Taktik! Er ist mißtrauisch und wird zu drastischen Maßnahmen greifen, wenn ihm nicht in Kürze bewiesen wird, daß wir es ehrlich meinen mit der Wiedereinführung der Aphilie."
    Einen Augenblick lang war Walik Kauk sprachlos. Dann aber sprudelte es nur so aus ihm hervor: „Unsere Taktik? Du willst allen Ernstes behaupten, das sei unsere Taktik gewesen, die du in den letzten Tagen angewandt hast? Was wir vereinbarten? Daß die BASIS in einen Schlachthof verwandelt wurde, daß hier sechs und dort vorne wer weiß wie viele Tote liegen, das soll unsere Taktik gewesen sein?"
    „Ich bin noch nicht fertig!" erklärte Kanthall mit durchdringender Stimme. „Du kannst deinen billigen Spott vollends über mir ausschütten, nachdem du mich zu Ende gehört hast. Wenn wir das Schlimmste abwehren wollen, müssen sofort alle Verantwortlichen zum Zentralsegment zurückkehren und sich der Behandlung unterziehen. Du, Hamiller, Vanne und noch ein paar andere müssen sich Dargist als Anhänger der reinen Lehre präsentieren, sonst ist die BASIS verloren - und mit ihr wahrscheinlich die gesamte Besatzung. Die Behandlung ist anders, als du sie dir vorstellst! Es handelt sich nur um eine hypnotische Einwirkung von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher