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0869 - Der Affengott

0869 - Der Affengott

Titel: 0869 - Der Affengott
Autoren: Alfred Bekker
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verteidigen. Dann aber trat das Amulett in Aktion und bildete sein Schutzfeld um sie beide. Der Dämonenjäger atmete auf, griff erneut zum E-Blaster und feuerte auf die Schattenzone auf dem Schädelthron.
    Gleichzeitig gingen von Merlins Stern ganze Salven von Blitzen aus, die Heng Son zweifellos trafen.
    Aber seine Reaktion war gleichermaßen gelassen wie überheblich.
    Er lachte nur.
    Auf seiner Schattenzone bildete sich nun ein Symbol in platinfarbenem Licht.
    Es glich einem jener Hieroglyphen, die auch auf Merlins Stern zu sehen waren.
    Nur war das Motiv umgekehrt worden.
    Es bildete ein perfektes Spiegelbild.
    Zamorra zögerte nicht. Er feuerte. Ebenso zuckten Blitze aus dem Amulett heraus. Aber das Symbol war offenbar dazu geschaffen worden, eine weißmagische Attacke zu ignorieren. Jetzt diente es als Reflektor.
    Die Wucht der eigenen magischen Energien brachte Zamorra und Nicole zu Fall. Sie wurden regelrecht niedergeworfen. Meterweit wurden sie auseinandergerissen. Zamorra stellte fest, dass das Amulett ihn nicht mehr schützte, geschweige denn, auf eine Befehlseingabe reagierte.
    Benommen und mit höllischen Kopfschmerzen versuchte er sich wieder aufzurappeln.
    Er feuerte immer wieder den E-Blaster ab, während sich gleichzeitig Tausende von Lemuren in die Tiefe stürzten, um die beiden Eindringlinge zu erwischen.
    Ihr Kreischen war ohrenbetäubend, ja, selbst der Schlag ihrer Flügel…
    Nicole schlug nach den Angreifern. Schon hatte sie die ersten Striemen am Hals.
    »Auch ihr werdet meine Diener!«, meldete sich Heng Sons Stimme zu Wort.
    Gleichzeitig regte sich François Son wieder. Er musste eine erstaunliche Konstitution haben.
    »Das glaube ich kaum!«, erwiderte Zamorra. Das Amulett reagierte noch immer nicht. Die eigenen, reflektierten magischen Energien schienen es erst mal außer Gefecht gesetzt zu haben.
    Zamorra feuerte immer noch. Er gab Dauerfeuer, auch auf das Risiko hin, dass der Akku sich schneller entlud.
    Der Strahl erfasste Heng Son voll. Der Herr von Sarangkôr stöhnte laut auf. Das Schattenfeld hellte sich auf und wurde transparent.
    Ein Wesen, das wie ein riesiger, mehr als drei Meter hoher geflügelter Affe aussah, kam zum Vorschein. Unter dem permanenten Beschuss des Blasters brüllte das Wesen markerschütternd auf. Es richtete die siebenfingrigen Krallenhände auf Zamorra und ließ grellweiße Strahlen aus den Fingerspitzen herausschießen.
    Die Strahlen erfassten Zamorra.
    Aber da griff zu seiner Überraschung das Amulett erneut ein. Es bildete ein Schutzfeld um ihn - allerdings von viel geringerer Stärke als sonst.
    Und es schloss diesmal auch nicht Nicole mit ein.
    Lemuren stürzten sich von der Decke aus auf die junge Französin. Verzweifelt versuchte sie, auszuweichen und sich zu wehren, während der zunächst betäubte François Lon sich erstaunlich schnell von den Folgen der Paralyse erholte. Die Kräfte der schwarzen Magie schienen dafür zu sorgen. Er stieß einen tierhaften Grunzlaut aus. Seine Augen waren vollkommen rot. Er versuchte aufzustehen.
    Zamorra bekam zur gleichen Zeit auf Grund der Schwäche des Abwehrfeldes die schwarzmagischen Kräfte seines Gegenübers zu spüren. Kälte begann sich in ihm auszubreiten und den innersten Grund seiner Seele zu erfassen. Aber nach wie vor hielt er den Blaster auf seinen Gegner gerichtet und feuerte unablässig auf jenes Monstrum, das unter dem Schattenfeld zum Vorschein gekommen war.
    Doch schon spürte er, wie Agonie von ihm Besitz ergriff.
    Nein, er durfte sich diesem Gefühl nicht hingeben.
    Dann war alles verloren.
    Alles umsonst.
    Sein jahrzehntelanger Kampf gegen die Mächte der Finsternis - nichts würde davon bleiben, als eine Marionette im Spiel eines monströsen Wesens, das ein Jahrtausend lang zu Recht von der Erde verbannt worden war.
    Zamorra sank auf die Knie.
    Nicole schrie unterdessen auf, als ein Lemure ihr den Unterarm ritzte. Blut quoll hervor. Ein weiterer geflügelter Affe erwischte sie am Nacken.
    Unbemerkt von allen erreichte nun auch Valerie den Thronsaal. Auch sie war überraschend schnell aus der Paralyse erwacht. Ihre Augen waren ebenso wie die Augen von François Lon vollkommen rot. Beide hoben zeitgleich die Hände. Grellrote Strahlen schossen aus ihren Augen und Fingern heraus.
    Es war nur ein kurzer Impuls, dann sanken beide erschöpft auf die Knie.
    Aber dieser Impuls richtete sich nicht gegen Zamorra, sondern gegen ihren Herrn und Meister.
    Die Strahlen trafen ihn - zusätzlich zu der
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