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0857 - Die Schnitterin

0857 - Die Schnitterin

Titel: 0857 - Die Schnitterin
Autoren: Jason Dark
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noch lebte, wobei ich gleichzeitig einen immensen Widerstand an meiner Brust und an den vier Ecken des Kreuzes gespürt hatte.
    Von ihnen war das Feuer zurückgestoßen worden, aber die Kraft meines Talismans hatte es nicht gelöscht, es hatte diese weiße Flamme nur umfunktioniert.
    Slater brannte und leuchtete!
    Der letzte Dämon des Himmels stand da wie von einem weißen Umhang umgeben. Er hatte die Arme hochgerissen. Ein Hohepriester inmitten des weißen Feuers, das er nicht mehr zu bändigen schaffte.
    Er verging.
    Es regnete glühende Funken, die umtanzt wurden von hellweißen Flämmchen. Sie landeten auf dem grauen Boden, wo sie augenblicklich verloschen, und das große weiße Feuer war kurz danach nicht mehr zu sehen.
    Und Slater?
    Als ich mühsam aufstand, die Hand dabei auf die getroffene Stelle gepreßt, da war von ihm nichts mehr zu sehen.
    Ich ging dorthin, wo er verbrannt war.
    Es gab keinen Rest.
    Dieses weiße Himmelsfeuer war die – ultimative Lösung gewesen. Zurückgeworfen durch mein Kreuz hatte es den abtrünnigen Engel atomisiert.
    Damit war auch der letzte der Dämonen des Himmels endgültig verschwunden…
    ***
    Und Amy Brundage ebenfalls!
    Als geteiltes Wesen hatte ich sie zuletzt erlebt. Jetzt war nichts mehr von ihr zurückgeblieben. Sie hatte sich aufgelöst, ihr Geist war geholt worden, aber sie hatte etwas zurückgelassen. Die Sense, das Zeichen des Todes, der Schnitterin.
    Sie würde im Yard-Museum sicherlich einen Platz finden, da war ich mir sicher.
    Ich ging auf die Tür zu. Bei jedem Schritt schmerzte meine Hüfte.
    Im Gang hörte ich Stimmen. Man hatte den verletzten Handwerker gefunden und ihn weggeschleppt.
    Um mich kümmerte sich niemand. Ich war froh, einen Fahrstuhl zu finden, der mich nach oben brachte. Im Bereich des Eingangs verließ ich ihn und trat blinzelnd in die Helligkeit hinein. Sofort hörte ich eine Stimme, die sich darüber beschwerte, daß keine Suchaktion wegen des Patienten Slater anlief.
    Suko war es, der für Furore sorgen wollte.
    Ich grinste in mich hinein und ging dorthin, wo ich ihn hörte. Er stand im Bereich des Eingangs, umgeben von zwei Ärzten und drehte mir den Rücken zu.
    Als ich nahe genug an ihn herangekommen war, übernahm ich das Wort.
    »Es ist nicht mehr nötig. Niemand brauchte nach einem Patienten namens Slater zu suchen.«
    Suko fuhr so heftig herum, daß noch einige Wassertropfen aus seiner nassen Kleidung gegen mich klatschten. »John… du …?«
    »Wer sonst?«
    »Stimmt es, daß du…?«
    »Nicht ich allein, Suko, aber du kannst sicher sein, daß der letzte der Dämonen des Himmels vom Erdboden verschwunden ist. Ich gebe dir mein Wort darauf.«
    Die beiden Ärzte standen dabei, schauten sich an, schüttelten die Köpfe und begriffen nichts. Möglicherweise dachten sie daran, uns den Kollegen in einer Nervenklinik zu übergeben, aber das war ihr Problem…
    ENDE
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