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0853 - Heimat der Menschen

Titel: 0853 - Heimat der Menschen
Autoren: Unbekannt
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Lautsprechern. Dann kam der Sprecher zu einem „anderen Thema.
    Payne Hamiller fluchte ganz gegen seine sonstige Gewohnheit. Er konnte sich zunächst nicht vorstellen, wie er in die Nachrichten von Terrania-TV kam, erinnerte sich dann jedoch an den Besuch von Boyt Margor.
    Er hatte sich bereit erklärt, für das Amt des Terranischen Rates für Wissenschaften zu kandidieren.
    Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er das Gespräch mit Boyt Margor nicht ernst genommen. Woher sollte er auch eine Bedeutung gewinnen? Er war völlig unbekannt, mittellos und ohne Einfluß.
    Bevor Payne Hamiller dazukam, sich durch Videogespräche zu informieren, erschien Smit bei ihm, half ihm, seine Sachen zusammenzupak-ken, führte ihn zu einem Langstrek-kengleiter und brachte ihn in einem mehrere Stunden währenden Flug nach Terrania-City. Da Hamiller kein Interesse an einem Gespräch mit Smit hatte, arbeitete er in dieser Zeit an einer mathematischen Formel. Sosehr er sich jedoch bemühte, sich zu konzentrieren, es gelang ihm nicht, das Problem zu lösen.
    Als die Maschine Terrania-City erreichte, war hier ein neuer Tag angebrochen. Überall sah Hamiller Kolonnen von Robotern, Spezialma-schinen und Menschengruppen, die daran arbeiteten, die Stadt wieder zu ihrem ursprünglichen Leben zu erwecken.
    Auf den Dächern von zahlreichen Häusern waren riesige Plakate angebracht worden. Jedes zehnte Plakat zeigte sein - Hamillers - Porträt. Dazu waren flammende Parolen angebracht, die de'm Wissenschaftler maßlos übertrieben vorkamen und die, wie er meinte, eigentlich gar nichts mit ihm zu tun hatten.
    Dieser Propagandafeldzug verwirrte ihn, machte ihm aber gleichzeitig auch deutlich, daß er sich auf etwas eingelassen hatte, was er nicht kontrollieren konnte. Er bereute, daß er sich so schnell von Boyt Margor hatte gewinnen lassen, und er nahm sich vor, sofort nach ihm zu suchen, wenn er gelandet war. „Kennen Sie Boyt Margor?" fragte ,er Smit.
    Der Pilot schüttelte den Kopf. „Den Namen habe ich nie gehört", erwiderte er. „Wer soll das sein?"
    Darauf wußte Payne Hamiller keine Antwort. „Ich werde mich umhören, sobald ich im Institut bin", erklärte er. Er wollte und mußte Boyt Margor finden.
    Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug. Payne'Hamiller hatte so viel zu tun, daß er nicht dazu kam, sich um die seltsamen politischen Vorgänge um ihn herum zu kümmern. Dann nutzte er die neuentstandenen Verbindungen, sich nach Margor zu erkundigen. Er erlebte abermals eine Enttäuschung. Niemand schien einen Mann namens Boyt Margor zu kennen.
    Als Payne Hamiller am Abend in die ihm zugewiesene Wohnung ging, wartete ein grauhaariger, freundlicher Mann auf ihn. „Ich komme vom Aktionskreis Vereinte Menschheit", erklärte er ihm. „Wir möchten Sie zu unserem großen Diskussionsabend einladen."
    Hamiller witterte eine Chance, etwas über Boyt Margor herauszufinden. Er sagte sich, daß er nichts erfahren werde, wenn er in seiner Wohnung blieb. Kontakt mit Margor konnte er nur bekommen, wenn er dorthin ging, wo dieser geheimnisvolle Mann vielleicht anzutreffen war.
    Er verhandelte kurz mit dem Mann, ließ sich von ihm zu einem Essen einladen und folgte ihm.
    Payne Hamiller stand vor der größten Überraschung seines Lebens. Sein Gastgeber bewirtete ihn zunächst in einer schlicht eingerichteten Wohnung mit einem opulenten Essen. Dann führte er ihn in eine riesige Halle.
    Diese war notdürftig hergerichtet worden. An der weit geschwungenen Decke waren Scheinwerfer angebracht worden, in deren Licht sich eine Menge von etwa zehntausend Menschen versammelt hatte.
    Frenetischer Beifall brandete dem jungen Wissenschaftler entgegen. Frauen warfen Blumen auf die Bühne, auf die man ihn führte. Aus Lautsprechern dröhnte eine aufpeitschende Musik.
    Und dann stellte ihn jemand mit Hilfe der Lautsprecher als Payne Hamiller, den genialen Wissenschaftler der neuen Generation vor, als den aussichtsreichsten Kandidaten für das Amt des Terranischen Rates für Wissenschaften.
    Payne Hamiller war fassungslos.
    Er begriff nicht, woher die plötzliche Popularität kam. Er ahnte, daß der geheimnisvolle Boyt Margor hinter diesem seltsamen Geschehen stand, aber er konnte sich nicht erklären, wie er es geschafft hatte, ihn in so wenigen Tagen so bekannt zu machen.
    Der Beifall der Masse umrauschte ihn. Er wollte sich dagegen auflehnen und ihr zurufen, daß alles ein Mißverständnis war und er sich im Grunde genommen gar nicht für Politik interessierte. Doch
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