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0853 - Heimat der Menschen

Titel: 0853 - Heimat der Menschen
Autoren: Unbekannt
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kam die Erde im Mahlstrom an.
    Das Ereignis war ein zunächst unerklärbares Phänomen. Erst heute ist das Geschehen weitgehend geklärt.
    Der Abstrahlimpuls des solaren KOBOLD war für Archi-Tritrans im hyperphysikalischen Sinne zu hoch.
    Die drei Sonnen versuchten aufgrund ihrer Schaltungen die ankommenden Objekte zu halten, wurden dann aber durch den zu hohen Abstrahlimpuls gezwungen, ihre ungeheure Abstrahlleistung zu aktivieren und die Erde in den Mahlstrom zu schicken.
    Das war nur mit der gewaltigen Kraft dieses Dreifach-Sonnentrans-mitters möglich - glaubte man. Erst später wurde klar, daß ES in diesem Fall die Hand im Spiel hatte.
    Man erfaßte, daß Archi-Tritrans über eine viel zu geringe Kapazität verfügte, um eine derart große Masse so weit zu befördern.
    Dazu gehörte mehr.
    Die Rück.kehr der Erde ins Solsystem ist hyperphysikalisch ein völlig anderer Vorgang. Er hat nichts mit Transmittern zu tun, denn die Erde ging bei ihrer Rückkehr durch das gewaltige Medaillon-Black-Hole, dessen Abstrahlkraft durch flammende Nachbarsonnen millionenfach erhöht wurde.
    Dadurch wurden Transmitter überflüssig.
    Die drei roten Riesensonnen von Archi-Tritrans wurden für die Rückkehr der Erde nicht mehr benötigt.
    Aus den HYPERKOM-INFOR-MATIONEN für die von Menschen besiedelten Planeten in der Milchstraße.
    Terra/Terrania-City, 2. Dezember 3585.
     
    *
     
    Janok Kays schnaufte verächtlich, nachdem er diese Informationen in sich aufgenommen hatte. Er schaltete seinen Armbandinterkom ab. „Na und?" sagte er und spuckte aus. „Ob die Erde an ihrem alten Platz ist oder nicht, das ist mir völlig egal. Wir sind hier auf Trao zwölf -tausend Lichtjahre vom Solsystem entfernt. Ob sich da im Solsystem etwas tut oder nicht, das bleibt für uns absolut gleich. Oder bist du wieder einmal anderer Meinung?"
    Er blickte die junge Frau an seiner Seite angriffslustig an.
    Jandra Kays, seine Tochter, strich sich eine blonde Locke aus der Stirn. Sie blickte mit verengten Augen in die Schlucht, die sich vor ihnen öffnete. Unter wuchernden Pflanzen waren die Felsen kaum noch zu erkennen. Wohin sie sich auch wandte, überall sah sie grüne Pflanzen. Eine andere Farbe schien es nicht zu geben. Selbst die Baumstämme waren mit einem modrig riechenden Moos überzogen. „Du bist hier geboren. Ich bin hier geboren", sagte sie. „Die Erde kenne ich nur aus den Erzählungen von Großvater. Sie ist schön, und es freut mich, daß sie jetzt wieder an ihrem alten Platz ist. Doch das könnte mich nicht dazu verleiten, Trao zu verlassen. Was sollte ich auf der Erde? Ich gehöre hierher, und es stört mich wenig, daß das Leben hier hart ist."
    Janok Kays nickte beifällig. „Manchmal bist du ganz vernünftig", sagte er anerkennend. „Schade, daß es nicht immer so mit dir ist."
    „Manchmal gehst du mir ganz schön auf die Nerven mit deinem Gerede", konterte sie. „Wie schön, daß es nicht immer so ist."
    Er grinste. „Du hast wohl vergessen, weshalb wir hier sind, wie?" fragte er. „Wir können uns kein Palaver leisten. Ich rieche das Biest. Es ist irgendwo da vorn."
    Jandra nickte nur. Wenn ihr Vater sagte, daß er die Kiiperschlange roch, dann war es so. Es gab auf Trao nur einen einzigen Menschen, der dieses Raubtier riechen konnte. Das war der Grund dafür, daß Janok Kays zum erfolgreichsten Kiiperjä-ger des Planeten geworden war. Jahr für Jahr hatte er es auf wenigstens fünf Schlangen gebracht, während die anderen höchstens auf eine oder zwei kamen, falls sie überhaupt aus den Äquatordschungeln in die gemäßigten Zonen zurückkehrten. Die meisten Kaper Jäger blieben im Dschungel verschollen. Jandra zweifelte nicht daran, daß sie das Opfer der Schlange geworden waren.
    Die Menschen von Trao benötigten das Gift von nicht mehr als sieben Schlangen im Jahr. Daraus wurde das Serum für alle auf Trao lebenden Menschen gewonnen. Es machte sie für etwa ein Jahr immun gegen die auf diesem Planeten vorkommenden Mikrobien, gegen die es sonst kein Abwehrmittel gab. Menschen, die nicht mit dem Serum versorgt wurden, starben unweigerlich. Bisher war vergeblich versucht worden, das Serum synthetisch herzustellen.
    Jandra dachte voller Bitterkeit daran, daß ihr Vater sich darum bemüht hatte, die Anzahl der Jagdlizenzen drastisch zu senken, so daß nicht Jahr für Jahr Dutzende von Jägern in die Dschungel zogen. Doch die Administration hoffte, die Zahl der erbeuteten Schlangen auf diese Weise deutlich erhöhen zu
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