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0845 - In der Gewalt der Shariden

0845 - In der Gewalt der Shariden

Titel: 0845 - In der Gewalt der Shariden
Autoren: Christian Montillon
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hat das von Anfang an beabsichtigt.«
    »Wir müssen jederzeit mit einer weiteren Attacke rechnen. Aber dann werde ich mich nicht mehr von diesen Schleimmonstern überraschen lassen.« Der Meister des Übersinnlichen massierte leicht seinen Hals, denn bei der Erinnerung schnürte sich seine Kehle zu.
    Nicole sah nachdenklich aus dem kleinen Fenster, das in einen Hinterhof führte. »Mir bereitet noch etwas anderes Sorgen. Pernilla sagte vor dem Angriff der Shariden, dass Kommissar Ekman sofort aufbrechen und etwa dreißig Minuten benötigen würde. Die Zeit ist lange um.«
    »Du meinst, Kelvo könnte auch ihn angegriffen haben?«
    »So wie ich unseren Gegner kennen gelernt habe, würde ihm das ähnlich sehen. Oder siehst du das anders?«
    Leider musste der Parapsychologe ihr zustimmen.
    Die Bestätigung ihres furchtbaren Verdachts erhielten sie wenig später, als Pernilla erneut die Tür öffnete. Diesmal trat sie ein und sah die beiden Dämonenjäger ernst an. In ihrem Gesicht spiegelten sich viele Emotionen, von Schrecken über Erschöpfung bis hin zu Wut.
    »Kommissar Ekman hatte einen Unfall«, berichtete sie.
    Zamorra warf Nicole einen vielsagenden Blick zu. »Was ist geschehen?«
    »Wie es aussieht, kam sein Wagen auf gerader Strecke von der Straße ab, raste etliche Meter über eine Wiese und schmetterte mit voller Wucht in einen Baum. Motorhaube und Führerraum sind völlig zerquetscht. Die Feuerwehr ist vor Ort. Sie… sie glauben, dass sie noch kerne Leiche gefunden haben, aber man sprach… von einer lebensgroßen Glasstatue, die bei dem Aufprall zersplittert seinmuss… Genau wie die Leichen, die wir gefunden haben!« Die junge Polizistin legte sich die Hände an die Schläfen. »Was passiert hier? Erst diese… diese Monster, und jetzt…«
    »Ich glaube nicht, dass es sich um einen Unfall handelt«, sagte Nicole. »Derjenige, der die Monster geschickt hat, hat sich auch um Ekman gekümmert.«
    »Aber warum?«, begehrte Pernilla auf.
    Zamorra schlug mit der Faust auf den Tisch »Genau das ist die Frage!«
    Allerdings ahnte er die Antwort darauf sehr wohl. Kelvo war es nicht um Ekman gegangen. Der Kommissar war nur aus einem einzigen Grund gestorben - damit der unheimliche Schattendämon Zamorra und Nicole ein weiteres Mal seine Überlegenheit demonstrieren konnte.
    Diese Gewissheit fraß in dem Meister des Übersinnlichen wie ein bösartiges Geschwür.
    Es klopfte.
    Pernilla drehte sich um und öffnete. »Sie sind es«, sagte sie, als sie den Besucher erkannte.
    Sid Amos trat ein.
    Zamorra war erleichtert, dass der ehemalige Höllenfürst nicht schwefelstinkend mitten im Raum aufgetaucht war und der ohnehin verstörten Polizistin damit noch ein weiteres Rätsel aufgegeben hatte.
    Amos wies auf den Meister des Übersinnlichen. »Ich bin erleichtert zu sehen, dass es dir offenbar gut geht.«
    »Nicole hat dem Shariden, der mich gepackt hielt, mit Merlins Stern den Garaus gemacht.«
    »Das weiß ich«, versicherte Amos. »Sonst wäre ich natürlich nicht diesem Schleimbolzen hinterher, sondern hätte dich höchstpersönlich gerettet.« Er grinste breit. »Wo wir gerade von dem Schleimbolzen reden - es handelt sich übrigens um eine Sie. Ich habe sie schachmatt gesetzt.«
    ***
    Es kostete eine Menge Überredungskunst, bis Pernilla einsah, dass es am besten war, wenn sie zurückblieb. Nicole versprach, dass sie sich möglichst rasch wieder melden würden.
    Zu dritt eilten sie aus dem Gebäude.
    Als sie sich sicher waren, dass sie nicht mehr beobachtet wurden, teleportierte Amos mit ihnen auf das Feld vor dem Dorf, wo seine Unterredung nút der Sharidin stattgefunden hatte.
    Die schleimige Kreatur stand erstarrt neben einem Baum, mitten in der Bewegung eingefroren.
    »Was hast du mit ihr gemacht?«, fragte Nicole.
    »Dhyarra-Magie«, erwiderte der ehemalige Höllenfürst. »War ein ganz schönes Kunststück.«
    Zamorra und Nicole wussten, dass Sid Amos einem Dhyarra-Kristall 9, Ordnung besaß. Die geheimnisvollen Sternensteine vermochten die präzisen Vorstellungen ihres Benutzers in die Tat umzusetzen, sofern dieser eine genaue bildliche Vorstellung des gewünschten Ergebnisses aufbrachte. Amos' Kristall war neunter Ordnung und gehörte damit zu den stärksten bekannten Dhyarras. Nicole hatte ihren Kristall 8. Ordnung ebenfalls dabei.
    »Und jetzt?«, fragte sie lässig.
    »Ich bin mir sicher, unsere Freundin hat uns einiges zu erzählen.« Amos löste die Sharidin aus der Starre.
    Die rot glühenden Augen
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