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0845 - In der Gewalt der Shariden

0845 - In der Gewalt der Shariden

Titel: 0845 - In der Gewalt der Shariden
Autoren: Christian Montillon
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Einzig und allein Kelvo ist dafür verantwortlich.«
    »Du lügst! Unser Herr…«
    »Er beging eine Verfehlung und unterlag in einem Duell mit seinem Widersacher! Er wurde dafür bestraft, und ihr, seine Dienerkreaturen, trugt diese Strafe ebenfalls.«
    Der Schleimdämon wechselte das Thema. »Warum mischst du dich heute wieder in unsere Belange ein? Was geht es dich an, was wir tun oder nicht tun? In der Polizeistation hast du zwei meiner Brüder vernichtet. Bist du jetzt endgültig zum Dämonenjäger geworden? Eine Marionette, die die Ansichten eines Professor Zamorra übernommen hat?«
    Erneut lachte Sid Amos dröhnend. »Du amüsierst mich. Du beobachtest das Geschehen offenbar sehr genau, aber du interpretierst die Pakten völlig falsch. Du hast nicht einmal die Spur einer Ahnung, warum ich so handele, wie ich es tue.«
    Der Sharide schwieg.
    »Wie lautet dein Name?«
    »Sharita.«
    »Du bist weiblich?«, vergewisserte sich Amos.
    »Ich bin eine der letzten.«
    »Sag mir, warum ihr es gewagt habt, mich anzugreifen.«
    »Wir haben nicht dich angegriffen, sondern deine Begleiter. Kelvo ist es völlig gleichgültig, was mit dir geschieht. Misch dich nicht in seine Belange, und er wird sich nicht mehr um dich kümmern.«
    »Du stellst Forderungen?«, fragte Amos ungläubig. »Ich wusste gar nicht, dass deinesgleichen zu Größenwahn neigen.«
    »Die Zeit, in der die Shariden der Dreck vor der Tür der Hölle waren, ist vorbei! Kelvo hat sich wieder auf uns besonnen, und wenn er erst Zamorra vernichtet hat, wird sein Ruhm die Runde machen, und auch wir werden…«
    »Ihr werdet gar nichts«, unterbrach Sid Amos kühl und zückte seinen Dhyarra-Kristall neunter Ordnung. »Weißt du, worum es sich dabei handelt, Sharita?«
    Ein Zittern wallte über die Oberfläche der Schleimigen. Offenbar wusste sie es nur allzu genau.
    ***
    Dolf Hellstrom - wenn es sich bei der Gestalt in der Zelle, die in seinem Körper hauste, noch um ihn handelte - saß reglos auf der Pritsche und starrte an die Wand.
    Kein Muskel in seinem Gesicht regte sich, Anne und Beine hingen schlaff wie tote Gliedmaßen herab. Ein Beobachter, der lange und sorgsam genug hinsah, hätte sich gefragt, ob der hellblonde Schwede jemals blinzelte.
    Eine Fliege landete auf dem Nasenrücken und krabbelte nach unten über die Oberlippe.
    Der Mund stand halb offen, und das Insekt verschwand für fast eine halbe Minute darin, ehe es über die Unterlippe wieder ins Freie huschte. Es trat seinen weiteren Weg an, über die Wange auf das Auge zu. Die winzigen Beine huschten über das Weiße, die Iris und die erstarrte Pupille, bis sie die Wimpern berührten.
    Da erst flog das Tier kurz hoch, ehe es auf der Stirn landete.
    Die Hellstrom-Kreatur wartete ungerührt.
    Ihre Zeit würde kommen.
    Bald schon.
    Bald…
    ***
    Zamorra und Nicole hatten beschlossen, in der Polizeistation noch einige Zeit abzuwarten, ob Amos sich bald meldete. Mit Hilfe der Dreifingerschau konnte er sie zwar auch an anderen Orten ausfindig machen - aber momentan gab es ohnehin nichts Besseres zu tun.
    Schließlich waren sie hierhergekommen, um mit Kommissar Ekman über die entdeckten Leichen zu sprechen; daran änderte auch das Intermezzo des Shariden-Angriff es nichts. Sie konnten nur hoffen, auf diese Weise eine Spur zu Kelvo zu finden, obwohl ihnen das von Augenblick zu Augenblick unwahrscheinlicher erschien.
    Nicoles neue Freundin Pernilla Endre hatte ihnen ihren Büroraum zur Verfügung gestellt und ihnen von Dolf Hellstrom, dem Einbrecher, der die Pulverleichen zuerst entdeckt hatte, berichtet. Auch ein Foto des Verhafteten hatte sie an Zamorra weitergereicht.
    Die Polizistin steckte immer wieder einmal kurz den Kopf herein, um nachzufragen, ob noch alles in Ordnung sei. Ansonsten führte sie Dutzende Gespräche mit Kollegen und Ärzten.
    Man konnte mit Fug und recht behaupten, dass in der kleinen Polizeistation mittelschweres Chaos ausgebrochen war So etwas hatte man hier noch nie zuvor erlebt.
    »Ich habe das verdammt ungute Gefühl, dass Kelvo uns einige Schritte voraus ist«, sagte Zamorra. Das Atmen verursachte kaum noch Schmerzen.
    »Der Angriff der Schleimdämonen war eindeutig eine Attacke auf uns«, stimmte Nicole zu. »Die Behauptung, Kelvo wolle uns strafen, indem er auf unserer Welt einige Opfer sucht, war eine Lüge. Er will mehr als das. Er will uns tot sehen. Und ich glaube nicht, dass das etwas damit zu tun hat, dass wir seine beiden Diener in Deutschland vernichtet haben. Er
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