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0845 - In der Gewalt der Shariden

0845 - In der Gewalt der Shariden

Titel: 0845 - In der Gewalt der Shariden
Autoren: Christian Montillon
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nur Teile der Werkstatt.
    Wenige Sekunden später klackte es mehrmals an der Decke, bis eine nackte Leuchtstoffröhre ansprang.
    Hellstrom deutete auf den Boden. Der Anblick verschlug ihm erneut die Sprache. Es handelte sich um genau dasselbe Phänomen wie bei den beiden Leichen im Obergeschoss.
    »Verdammt, was ist das?«, entfuhr es dem Hünen. Passendere Worte hätte er kaum wählen können, selbst wenn er lange danach gesucht hätte.
    Der Körper der Katze war in Hellstroms Händen in zwei Teile zerbrochen, woraufhin er sie hatte fallen lassen. Jetzt war der Boden übersät mit Scherben des Tierkadavers. Nirgends befand sich auch nur ein Tropfen Blut.
    »Was soll das, Mann?«, fragte die Polizistin. »Ist das eine zerbrochene Porzellanfigur oder was?«
    »Sehen Sie es sich genau an«, forderte Hellstrom. »Das sind echte«, er suchte das richtige Wort, »Körperteile. Petrén und Ann sind in genau demselben Zustand!«
    »Es gibt zwei Tote?«
    Dolf nickte. »Und Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich irgendetwas getan haben könnte, das die Toten in diesen Zustand versetzt.«
    »Das werden wir ja sehen«, stieß der Hüne dienstbeflissen hervor. Seine Stimme zitterte leicht. »Nehmen Sie die Hände auf den Rücken. Sie sind vorläufig verhaftet. Ich werde Ihnen Handschellen anlegen. Sie haben das Recht zu schweigen.«
    ***
    Flughafen Frankfurt
    Die Landung verlief problemlos, und ehe sie die Kontrollen durchschritten, zog Sid Amos es vor, sich schwefligen Gestank hinterlassend mithilfe seiner ganz speziellen Art der Teleportation zurückzuziehen.
    Der ehemalige Höllenfürst wartete bereits auf Zamorra und Nicole, als diese in den Abholer-Bereich traten. »Und nun?«
    »Der Autor des Artikels, der uns auf die Spur gebracht hat, versprach, uns hier abzuholen, nachdem ich ihm telefonisch eine großzügige Aufwandsentschädigung angeboten habe.« Nicole sah sich suchend um.
    Durch das Gewühl aus Fluggästen und deren Verwandten, Freunden und Ehepartnern bahnte sich ein kleiner schwarzhaariger Mann den Weg. »Ich habe Sie dank des Fotos, das Sie mir gemailt haben, sofort erkannt«, rief er.
    Eine erstaunliche Leistung , dachte Zamorra, verkniff sich die Bemerkung aber.
    »Andreas Manner.« Der Journalist streckte Nicole die Hand entgegen und konnte sich an ihrer schlanken Gestalt offenbar gar nicht satt sehen. »Wenn Sie mir die Bemerkung gestatten, Sie sehen noch besser aus als auf dem Foto.«
    Amos räusperte sich. »Dios mein Name«, sagte er, offenbar brüskiert darüber, nicht beachtet zu werden, »Sam Dios. Und der weiß gekleidete Herr an meiner Seite hört auf den Namen Professor Zamorra. Er ist derjenige, der die von Ihnen beschworene Schönheit der Dame beschwören darf.«
    Manner verstand offenbar kein Wort. »Ah ja«, erwiderte er, grinste schief und fügte dann hinzu: »Ihr Name klingt Spanisch, Signore.«
    »Kann schon sein«, sagte der ehemalige Höllenfürst, ohne sich näher zu erklären. Die Wahrheit hätte den Journalisten ohnehin überfordert.
    »Kommen wir zur Sache«, bat der Meister des Übersinnlichen. »Wie Mademoiselle Duval Ihnen bereits am Telefon mitgeteilt hat, liegt uns viel daran, ihre Informantin zu sprechen.«
    »Das ist nicht so einfach«, sagte Manner im Brustton der Überzeugung. »Meine Informantin vertraut mir. Sonst hätte sie all das nie der Öffentlichkeit mitteilen dürfen. Wie Ihnen wohl aufgefallen ist, taucht in meinem Bericht ihr Name nirgends auf. Sie legt Wert auf Anonymität und…«
    »Die Ginndregeln des Journalismus sind uns bekannt«, unterbrach Nicole und atmete tief ein, sodass der Ausschnitt ihrer Bluse noch etwas weiter auseinander klaffte. »Wir könnten natürlich über die Polizei Kontakt mit ihr aufnehmen, aber uns erscheint ein… sagen wir… inoffizieller Weg sinnvoller.«
    Andreas Manners Augen schienen aus den Höhlen springen und in Nicoles Ausschnitt schlüpfen zu wollen. »Schon klar«, murmelte er beiläufig.
    »Folgender Vorschlag«, rief Sid Amos, »um das Verfahren ein wenig abzukürzen. Sie bringen uns jetzt zu Ihrer Informantin.«
    »Aber Herr Dios, ich sagte doch gerade…«
    »Und ich sagte, Sie bringen uns jetzt zu Ihrer Informantin.«
    Der Journalist bekam plötzlich einen glasigen Gesichtsausdruck und nickte. »Folgen Sie mir. Mein Wagen steht in Parkhaus drei.« Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drehte er sich um und strebte dem Ausgang aus dieser Halle entgegen.
    Zamorra funkelte Amos an. »Es wäre auch ohne Magie gegangen! Es
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