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0845 - In der Gewalt der Shariden

0845 - In der Gewalt der Shariden

Titel: 0845 - In der Gewalt der Shariden
Autoren: Christian Montillon
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zugeschlagen.«
    »Das habe ich befürchtet.« Nicole schloss die Augen.
    Professor Zamorra warf dem ehemaligen Höllenfürsten einen nachdenklichen Blick zu. »Wird es unter diesen Umständen überhaupt etwas nutzen, mit der Zeugin in Deutschland zu sprechen?«
    »Ich befürchte nicht. Aber da ihr nun mal in diesem Flugzeug sitzt, wird uns nichts anderes übrig bleiben, als hierzubleiben, bis wir in Frankfurt landen.« Amos klappte sein Tischchen zurück. »Oder ihr schließt euch mir an und wir verschwinden von hier. Es kostet nichts als eine kleine Teleportation.«
    Zamorra dachte nach. »Es würde vermutlich für einige Aufregung sorgen, wenn wir in Frankfurt nicht auschecken. Man wird sich fragen, wo die Passagiere Zamorra und Duval geblieben sind.«
    Amos zuckte mit den Schultern. »Es kann nichts schaden, ein bisschen die Bürokratie aufzumischen.«
    In diesem Moment ertönte eine Lautsprecherdurchsage. »Wir gehen in Kürze in den Landeanflug über. Bitte nehmen Sie Ihre Plätze wieder ein und schließen Sie die Anschnallgurte.«
    Nicole grinste. »Na das nimmt uns wohl die Entscheidung ab. Wir sind ohnehin gleich am Ziel.«
    Der ehemalige Höllenfürst seufzte.
    ***
    Schweden: Ein einsames Landhaus in der Region Värmland
    Flieh!, schrie es in Dolf Hellstrom. Hau ab, ehe dich irgendjemand damit in Verbindung bringt!
    Gleichzeitig bot der Anblick eine grausige Faszination. Der Einbrecher hatte die Tür zum Schlafzimmer geöffnet.
    Mikael Petrén lag auf dem Bett, seitlich, sodass er den Beobachter anstarrte. Oder angestarrt; hätte, wenn er noch gelebt hätte. Sein rechter Arm lag auf dem Boden. Abgerissen… aber ohne dass auch nur ein Tropfen Blut aus der Wunde floss.
    Dolf knipste die Taschenlampe aus und ließ sie in der Jackentasche verschwinden. Der Kerzenschein schuf genügend Helligkeit.
    Jetzt wurde dem Eindringling klar, warum niemand auf den Lärm der zerbrechenden Scheibe oder das Quietschen der-Treppe reagiert ha tte. Er hätte ebenso gut mit einer Axt das Schloss der Eingangstür zertrümmern können.
    Tote schlafen fest, dachte Dolf, während er in das Schlafzimmer eintrat.
    Noch immer umklammerte er mit der Rechten die Pistole.
    Zwar war der Hausbesitzer tot - aber dadurch war die Gefahr um ein Vielfaches gestiegen! Irgendjemand hatte Petrén getötet. Wenn sich dieser Jemand noch in der Nähe aufhielt, oder gar hier im Zimmer…
    Es überlief Dolf eiskalt.
    Langsam drehte er sich um, erwartete fast, in einem dunklen Winkel den geheimnisvollen Mörder zu entdecken. Was er in Wirklichkeit sah, war noch schlimmer, obwohl es ihn zugleich unendlich erleichterte, weil ihm von dieser makabren Entdeckung keine Gefahr drohte.
    An der Wand und auf dem Boden lag eine zweite Leiche. Eine Frau, nur mit einem halb durchsichtigen Negligé bekleidet.
    Mikael Petrén machte seinem zwielichtigen Ruf alle Ehre. Dolf erkannte die Tote. Es handelte sich um Ann Persbrandt, eine flüchtige Bekannte seiner Frau, ebenfalls verheiratet und Mutter zweier Töchter.
    Hellstroms Knie begannen zu zittern. Was immer sich hier abgespielt hatte -es war dabei nicht mit rechten Dingen zugegangen! Wie sonst sollte er sich erklären, was er mit eigenen Augen sah?
    Auch Anns Körper war… war zerbrochen!
    Das linke Bein unterhalb des Knies stand in einem unmöglichen Winkel ab, aber es lag nicht daran, dass der Knochen gebrochen war.
    Dolf Hellstrom sah deutlich, dass das Bein nahezu abgerissen war. Und auch hier war kein Tropfen Blut geflossen.
    Hellstrom taumelte aus dem Zimmer.
    Er musste weg von hier, weg, ehe die Polizei auftauchte und ihn mit diesen entsetzlichen Morden in Zusammenhang brachte. Nachdenken konnte er später. Jetzt zählte nur, sich in Sicherheit zu bringen.
    Während er die Holztreppe nach unten eilte, fiel ihm ein, dass Flucht vor den Behörden völlig sinnlos war. Er hatte im Haus an Dutzenden Stellen Fingerabdrücke hinterlassen. Die zerbrochene Fensterscheibe würde jedem Ermittler ein genaues Bild liefern: Der Killer hatte sich an dieser Stelle Zugang ins Haus verschafft.
    Dolfs Fingerabdrücke würden gefunden und mit dem zentralen Register abgeglichen werden. Und auf dem Bildschirm der Polizeicomputer würde der Name Dolf Hellstrom erscheinen, vorbestraft wegen Drogenbesitzes und Körperverletzung in drei Fällen.
    Und wenn das noch nicht genügte, würden einige Fragen im Dorf völlig klarstellen, dass Hellstrom in Petréns Haus eingedrungen war, um denjenigen zu ermorden, mit dem ihn seine Frau
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