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0845 - Das Höllenhaus

0845 - Das Höllenhaus

Titel: 0845 - Das Höllenhaus
Autoren: Jason Dark
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schnappen, als ich ihn zurückzog. »Laß es sein!«
    »Aber Johnny…«
    »Dad! Dad!«
    Die kreischende Stimme jagte uns Schauer über den Rücken. Sie war nicht hier im Haus aufgeklungen, sondern draußen, wo sich auch die magische Zone befand.
    Bill Conolly startete wie ein Rennläufer. Er war nicht zu halten, er stürzte hinaus, und ich blieb ihm dicht auf den Fersen. Ich wollte ihn nicht in sein Elend oder den Tod rennen lassen.
    Wir sahen ihn.
    Er war nicht allein, denn bei ihm war die Person, die ein Tagebuch geschrieben hatte - Fanny Weldon…
    ***
    Sie stand neben Johnny und hielt ihn fest. Oder hielt er sie fest? So genau war es nicht zu unterscheiden, jedenfalls hatte sie Mühe, überhaupt auf den Beinen zu bleiben.
    Nichts war mehr geblieben von ihrer außergewöhnlichen Größe. Das Gesicht war, ebenso wie der Körper, auf die normale Größe zusammengeschrumpft, und Johnny ging es gut. Er konnte sogar lächeln, als er seinen Vater sah, aber Fanny hatte zu kämpfen.
    Sie kam gegen die Magie des Kreuzes nicht an. Seine Kraft hatte das Haus aus der tiefen Finsternis hervorgeholt, sie war stärker gewesen als die Nacht der dunklen Seelen, und Fannys Welt brach zusammen, ohne daß sie etwas dagegen unternehmen konnte.
    Sie mußte diesem Zusammenbruch ebenfalls Tribut zollen.
    Ihre Hand löste sich von Johnny.
    Fanny taumelte zur Seite.
    Bill rannte auf Johnny zu und zerrte ihn weg, während ich Fanny Weldon nicht aus den Augen ließ.
    Wer war sie? War sie ein Monstrum, oder war sie nur ein unglückliches Wesen, das im Tod keine Ruhe hatte finden können und nun von ihrer eigenen Welt wieder ausgespieen worden war!
    Ich wußte es nicht, ich griff sie auch nicht an, denn sie ging auf das Haus zu.
    Die drei anderen Freunde hatten es mittlerweile verlassen. Es war das beste, was sie hatten tun können. Johnny winkte ihnen zu, sie sahen es und liefen ihm entgegen.
    Nicht so Fanny Weldon.
    Sie wollte ins Haus, und ich ließ sie gehen. Ich folgte ihr auch nicht, da war dieses Gefühl, das mir sagte, es nicht zu tun. Meine »Arbeit« war bereits erledigt, als ich den magischen Bann durch die Hilfe meines Kreuzes gebrochen hatte.
    Der Gang fiel ihr nicht leicht. Vor jedem Schritt schien sich eine neue Last auf ihren Körper zu legen, die sie immer tiefer drückte. Nur mit großer Mühe hielt sich die Person auf den Beinen, und als sie die Tür endlich erreichte, da kroch sie über die Schwelle in das Haus hinein, wo sie sich auch weiterbewegte, weil sie unbedingt den Mittelpunkt erreichen wollte.
    Wir schauten zu, und wir sahen das Ende!
    Noch einmal versuchte Fanny, sich zu erheben. Sie sah zwar aus wie ein Mensch, ich aber stufte sie nicht mehr in diese Kategorie ein. Sie wirkte wie leergebrannt, wie eine Puppe mit grauer Haut und leeren Augen. Fanny Weldon schaffte es nicht mehr, auf die Beine zu kommen. Nur einen Arm streckte sie in die Höhe, ihre Finger bewegten sich zuckend, und dann griff noch einmal die Kraft ein, für die mein Kreuz gesorgt hatte. Es war noch eine Reserve vorhanden gewesen.
    Mit dem Kalten Feuer hatte Fanny ihre Macht erreicht.
    Das normale Feuer verbrannte sie.
    Was zuvor kalt gewesen war, loderte nun als normale Flammen in dem Haus auf. Zuerst klein und nur an den Seiten. Dann aber wuchsen und konzentrierten sie sich auf die Mitte.
    Dort befand sich Fanny Weldon.
    Sie streckte den Flammen die Arme entgegen, als wollte sie das Feuer umfangen.
    Diesmal zerstörte es.
    Und wir schauten zu, wie eine Person zum zweitenmal in den Flammen verbrannte.
    Diesmal für immer.
    Auch das Haus wurde nicht verschont. Aus sicherer Entfernung wurden wir Zeuge, wie das Haus förmlich explodierte, als hätte es nur darauf gewartet, endlich von den Flammen vernichtet zu werden.
    Der Widerschein huschte über unsere Gesichter. Er machte die Dunkelheit zu einem schaurigen Erlebnis. Sicher wurde der Brand auch in Wye gesehen, deren Bewohner vor diesem Höllenhaus keine Furcht mehr zu haben brauchten.
    Die vier Freunde standen dicht zusammen. Sie hielten sich umarmt und gratulierten sich gegenseitig, daß sie mit dem Leben davongekommen waren. Dabei lachten und weinten sie zugleich.
    Ich aber wandte mich an meinen Freund Bill. »Was willst du denn deiner lieben Gattin sagen?«
    Bill hob die Schultern. »Hast du keine Idee?«
    »Doch.«
    »Sag schon.«
    »Daß ich mich auf ihr Essen freue…«
    Bill fing laut an zu lachen. Nur ich wußte warum, die vier jungen Leute aber begriffen es nicht.
    Johnny aber schaute
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