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0845 - Das Höllenhaus

0845 - Das Höllenhaus

Titel: 0845 - Das Höllenhaus
Autoren: Jason Dark
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genug, darüber nachzudenken, denn wenn ich das tat, geriet ich leicht auf die falsche Bahn und konnte durchdrehen. Das alles wollte ich nicht und ließ die Dinge deshalb lieber auf mich zukommen, bevor ich mich verrückt machte.
    Wenn die Eintragungen stimmten, wäre es ein Fall für mich gewesen, und ich würde Bill auch den Gefallen tun und mit ihm zusammen diesem Haus einen Besuch abstatten.
    »Du kommst mit, John.«
    »Darf ich dich noch fragen, woher du diese Tagebuchseite hast?«
    »Ich habe sie gefunden.«
    Ein Auge kniff ich zu, als ich ihn anschaute. »Tatsächlich? Findet man das so einfach?«
    »Man muß schon suchen. Es ging da um einen Nachlaß einer Bekannten, der versteigert werden sollte. Ein ehemaliger Chefredakteur starb. Er hatte viel gesammelt, wollte Bücher schreiben, doch dazu ist es nie gekommen. Sein Nachlaß wurde versteigert, und ich war dabei, als man die Dinge sortierte. Der Kollege hatte vor seinem Tod noch schriftlich hinterlegt, daß ich ein Auge darauf haben sollte. Ich habe dann diese Seite entdeckt.«
    »Und an dich genommen?«
    »Richtig.«
    »Kannte der Verstorbene Fanny Weldon?«
    »Diese Frage, John, habe ich ihm leider nicht mehr stellen können. Ich gehe mal davon aus, daß er zumindest etwas von ihr gehört hat.«
    »Wo finden wir das Haus?«
    »Außerhalb von London, in Richtung Dover. Ich habe mich da schon kundig gemacht.«
    Ich drehte das Glas zwischen meinen Händen. »All right. Wann willst du dorthin?«
    »Was haben wir heute für einen Tag.«
    Ich streckte die Beine aus. »Freitag, der Tag der Woche. Vor mir liegt ein Wochenende, an dem ich so richtig ausspannen wollte, um alles zu vergessen.«
    »Vor dir lag ein Weekend.«
    »Ja, das befürchte ich auch. Wenn ich dich so höre, möchtest du so schnell wie möglich hin.«
    »Morgen schon.«
    Ich zog einen Flunsch. Große Lust hatte ich nicht. Trotzdem wußte ich, daß ich zustimmen würde.
    »Du brauchst auch nicht selbst zu fahren. Wir nehmen meinen Flitzer, dann geht das schon klar.«
    »Wann morgen?«
    »Das liegt an dir.«
    Ich wiegte den Kopf. »Je früher wir losfahren, um so früher sind wir auch zurück.«
    »Das stimmt.«
    »Am Vormittag.«
    »Einverstanden.«
    Ich schaute auf die Uhr. Viel Zeit hatten wir nicht mehr, bis zur Tageswende. Knapp eine Stunde.
    Ich hatte nicht vor, bei meinem Freund zu übernachten, deshalb stand ich beinahe abrupt auf und ging schon zur Tür.
    »He, was ist denn los?«
    »Wenn wir morgen relativ früh losgondeln, möchte ich zuvor eine Mütze voll Schlaf nehmen.«
    »Das sei dir gestattet.« Bill brachte mich zur Haustür, wo meine Jacke an der Garderobe hing.
    »Bestelle Sheila einen Gruß von mir. Ach ja, weiß Sie Bescheid?«
    »Nicht so richtig.«
    »Dann verklickere es ihr mal.«
    »Das werde ich auch, John.«
    Ich ging zu meinem Wagen, stieg ein und fuhr an. Bill blieb noch vor der Haustür stehen und winkte mir nach. Wenn ich ehrlich sein sollte, hielt ich nicht viel von dieser Fahrt ins Ungewisse. Aber ich hatte meinen alten Freund Bill Conolly nicht enttäuschen wollen. Ansehen konnten wir uns das Haus ja. Ob sich daraus ein Fall entwickelte, stand in den Sternen. Ich zumindest glaube nicht daran.
    Aber wie heißt es denn noch? Irren ist menschlich, und auch ich bin nur ein Mensch…
    ***
    Sie waren zu viert, sie waren eine Clique von jungen Leuten, die gern mal die Nacht zum Tag machten, und irgendwo hatten sie auch ein Recht darauf, auf den Putz zu hauen, vorausgesetzt, es blieb alles im Rahmen und endete nicht bei irgendwelchen Rauschgift-Orgien oder in Mord und Totschlag.
    Das war noch nie passiert, denn die vier wußten, wie weit sie zu gehen hatten. Außerdem war nur einer unter ihnen volljährig, Allan Slater nämlich. Corinna Blake, Lizzy Dorman - und Johnny Conolly mußten noch warten.
    Einen Vorteil hatte Allan Slaters Volljährigkeit. Er hatte sich ein kleines Auto kaufen können, dessen Unterhalt zwar von den Eltern finanziert wurde, ihm jedoch eine gewisse Freizügigkeit garantierte, und zwangsläufig auch der Clique, denn es war etwas anderes, ob sie mit dem Wagen fahren konnten oder laufen müßten.
    An diesem Abend war es spät, aber nicht allzu früh geworden. Okay, der neue Tag war schon angebrochen, aber er war noch sehr jung, als Allan vor dem Haus der Conollys den kleinen Polo so abrupt abbremste, daß die drei Mitfahrer durchgeschüttelt wurden.
    »He!« protestierten die beiden Girls, »geht das nicht sanfter?«
    »Ich kann euch gleich mal
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