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0845 - Das Höllenhaus

0845 - Das Höllenhaus

Titel: 0845 - Das Höllenhaus
Autoren: Jason Dark
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zeigen, was es heißt, sanft zu sein.«
    »Angeber!« rief die blonde Lizzy.
    Johnny hatte schon die Tür geöffnet. Er mußte noch den Vorgarten durchwandern, was ihm guttun würde. Wenn er ehrlich war, dann war die Luft in der Disco verdammt mies gewesen, und die Techno-Musik hatte ihm die Ohren vollgehämmert.
    Lizzy winkte mit beiden Armen, als Johnny ausstieg. »He, wir haben noch nicht darüber gesprochen, was wir morgen unternehmen. Los, ihr Herren der Schöpfung, ihr Supermänner vom Planeten Öde, was liegt morgen an? Sagt nicht, eure Ohren, das stimmt nämlich nicht.«
    »Keine Ahnung«, meinte Johnny. »Was ist mit dir, Allan?«
    »Mal sehen.«
    »Ihr Schwächlinge!« moserte Lizzy.
    »Wir können es uns überlegen.« Corinna kam mit einem Vorschlag. Sie war ruhiger als ihre Freundin Lizzy. »Jeder überlegt sich etwas, und dann telefonieren wir. Sagt nicht jetzt schon, daß euch nichts einfallen wird. Das glaube ich nicht.«
    Johnny nickte.
    Lizzy war nicht so ganz einverstanden. Sie ging zwar gern mit, war überall dabei, aber selbst kreativ zu sein, fiel ihr doch schwer. Allerdings wollte sie auch nicht die Spielverderberin sein und stimmte deshalb zu.
    »Nicht wieder Disco«, meinte Johnny.
    »Kino?« fragte Allan.
    »Zur Not.« Johnny Conolly streckte noch mal seinen Kopf in den Wagen. »Was ist mit euch beiden?«
    »Öde«, sagte Lizzy.
    Johnny lachte. »Bis morgen dann. So gegen Mittag können wir telefonieren.« Er schlug die Tür zu, und Allan gab Gas. Der kleine Polo röhrte davon.
    In der stillen Wohnstraße hörte es sich an, als wäre ein Ungeheuer aus dem Boden gestiegen.
    Der etwas schlaksig wirkende Johnny wartete, bis er die Heckleuchten des Autos nicht mehr sah, dann öffnete er die Tür und lief durch den Vorgarten auf das Haus zu.
    Es war eine dunkle und stille Märznacht und auch entsprechend kühl. In der Disco war es überhitzt gewesen. Dort hatte man sein eigenes Wort nicht mehr verstanden, und man kam auch kaum dazu, an irgend etwas richtig zu denken. Es gab zu viele Ablenkungen, sei es durch die Freunde, die Musik oder durch den allgemeinen Lärm.
    Johnnys Gedanken beschäftigten sich mit sich selbst. Er würde bald seinen Führerschein machen, das hatte er seinen Eltern versprochen. Sie wollten ihm den »Lappen« auch finanzieren, aber einen Wagen würden sie ihm nicht kaufen. Vater und Mutter waren der Ansicht, daß zwei Autos in der Familie reichten. Die Strecken, die Johnny zurücklegen mußte - vor allen Dingen bis zur Schule -, dafür konnte er auch sein Rad nehmen.
    Er wußte, daß sein Patenonkel John zu Besuch gewesen war, aber er hatte sich schon wieder verdrückt. Sein Rover jedenfalls stand nicht auf dem Parkplatz vor der Doppelgarage. Dafür der Golf der Mutter, und Johnny mußte lächeln, als er daran dachte, daß er mal wieder als letzter kam, was seiner Mutter überhaupt nicht paßte, denn an derartigen Abenden oder Nächten lag sie im Bett, ohne einschlafen zu können. Sicherlich würde sie ihm entgegenkommen und ihn fragen, wie es gewesen war. Dieses Ritual kannte er.
    Johnny schloß die Haustür auf, machte Licht und zog seine gefütterte Jacke aus. Er hatte in der Disco nicht viel- getrunken, sein Mund war vom vielen Reden trocken geworden, und der Durst drückte praktisch in seinen Hals hinein. Deshalb ging er in die Küche und holte eine Flasche Mineralwasser aus dem hohen Kühlschrank. Er kippte ein Glas beinahe bis zum Rand voll, und noch während er trank, hörte er die leisen Schritte. Seine Mutter kam.
    Sie hatte sich den Bademantel übergezogen und lehnte an der Küchentür. »Na, auch schon da?«
    Johnny setzte das Glas ab. »Ja, es ist doch nicht zu spät, Mum.«
    »Das habe ich nicht gesagt. Wie war's denn?«
    »Laut. Nichts für dich.«
    »Kann ich mir denken. Dann habt ihr euch in einer dieser modernen Discos amüsiert.«
    »Stimmt.«
    »Wie bist du nach Hause gekommen?«
    »Allan hat mich gebracht.«
    »Aha.«
    Johnny wischte über seine Augen. »Irgendwie bin ich müde«, sagte er und verließ die Küche, ging aber nicht zu seinem Zimmer, sondern betrat den Wohnraum. »Wie war es denn bei dir, Mum?«
    »Schön.«
    »Hast du gewonnen?«
    »Nur an Erfahrung.«
    Johnny war stehengeblieben, weil er auf dem Tisch ein Blatt hatte liegen sehen. Er bückte sich etwas und versuchte, den Text zu entziffern, was ihm leichtfiel. Es war zudem nur eine Seite, herausgerissen aus einem Tagebuch.
    Sheila schaute ihrem Sohn zu, der, als er den Text gelesen hatte,
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