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084 - Stoßtrupp ins Niemandsland

084 - Stoßtrupp ins Niemandsland

Titel: 084 - Stoßtrupp ins Niemandsland
Autoren: Michael J. Parrish
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Honeybutt, als wäre dies das erste Wort, das sie verstand. »Wir müssen essen.«
    »Ja, verdammt.« Pieroo nickte. »Daran sin nur die Würmer schuld. Die ganze Senke is mit ihnen verseucht. Ich hab versucht, Honeybutt rauszutragen, aber sie ham uns nich entkommen lassen…«
    Er unterbrach sich, als er in ihre ausdruckslosen Gesichter sah, die nur zu deutlich verrieten, dass sie nicht ein einziges Wort von dem verstanden, was er sagte.
    »Sie wern euch alle töten!«, rief er deshalb laut. »Sie wern euch langsam aussaugen, un am Schluss werdet ihr so enden wie der alte Vrago. Wollt ihr das?«
    »Essen«, sagte Honeybutt erneut und erhob sich von ihrem Platz, um nach dem Fleisch zu suchen, das Pieroo weggeworfen hatte.
    »Aiko!«, wandte sich Pieroo an den Cyborg. »Du verstehs doch, was ich sage, oder nich? Du musst das Dingi reparieren! Wenn wir erst ausm Lager raus sin…«
    Es hatte keinen Sinn. Honeybutt kehrte mit einem blutigen Brocken Fleisch zurück. Dass es voller Dreck war, störte sie nicht - gedankenlos biss sie hinein.
    »Essen«, intonierten auch die anderen, und ohne Pieroo weiter zu beachten, erhoben sie sich, um sich auf die Suche nach Essbarem zu machen. Das Gespräch - wenn man es überhaupt so nennen mochte - war beendet.
    Noch einen Augenblick stand Pieroo im Eingang der Hütte.
    Sein Brustkorb hob und senkte sich unter mächtigen Atemzügen, sein Pulsschlag raste. Er fühlte sich müde und ausgelaugt, spürte nackte Verzweiflung.
    Aber es nutzte nichts.
    Er hatte alles versucht, hatte einen letzten verzweifelten Appell gestartet - nun ruhte seine letzte Hoffnung auf dem Plan, den er entwickelt hatte.
    Es war die letzte Möglichkeit, Aiko und die anderen zu retten. Wenn er scheiterte, würden sie sterben.
    Das Einzige, was Pieroo tröstete, war, dass auch er dann nicht mehr am Leben sein würde…
    ***
    In aller Eile rüstete Pieroo sich aus.
    Er nahm nur das Notwendigste mit - außer seinem Jagdmesser und dem Speer eine Flasche mit Trinkwasser sowie eine Notration für alle Fälle. Schließlich wusste er nicht, wann er finden würde, wonach er suchte.
    Dann verließ er das Lager.
    Als er sich auf die Grenze des Camps zu bewegte, die von den Radzin-Fallen markiert wurde, kamen ihm für einen Augenblick Zweifel. Was, wenn ihn die Würmer diesmal nicht passieren ließen?
    Doch seine Sorge war unbegründet. Offensichtlich verschmähte ihn Orguudoos Brut. Er ließ das Lager hinter sich und wandte sich in die Richtung, aus der das Dingi gekommen war. Obwohl ihre Ankunft erst ein paar Tage zurück lag, erschien es Pieroo, als wären sie bereits seit einer Ewigkeit in diesem Tal gestrandet.
    So war es wohl auch dem alten Vrago vorgekommen…
    An manchen Stellen waren die Abdrücke der Plastiflex-Reifen noch immer im weichen Boden zu sehen. Pieroo folgte ihnen durch die Senke und dann den steilen Hügel hinauf, den sie in vollem Tempo herab gekommen waren.
    Sein Atem ging dabei heftig, und seine Muskeln schmerzten.
    Der Schmerz wütete in seinen Eingeweiden, obwohl er sich kurz vor dem Aufbruch noch eine Spritze gesetzt hatte. Es kostete ihn Überwindung, einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    Nicht mehr lange, und Pieroo würde nur noch ein Schatten seiner selbst sein. Er musste dringend in einem Bunker behandelt werden - ein weiterer Grund, diese Gegend so bald als möglich zu verlassen.
    Aber noch konnte er sich auf den Beinen halten, und er hoffte, dass es reichen würde, um diese Sache zu erledigen…
    Er erklomm die Hügelkuppe, richtete sich auf und blickte sich um. Vor ihm erhoben sich weitere Hügel, zwischen denen gelbes Gras wucherte. Jenseits davon erstreckte sich das flache Sumpfland, über das sie gekommen waren.
    Irgendwo hier musste sich der Taikepir verstecken.
    Vorausgesetzt, er war nicht weiter gezogen, um woanders nach Beute zu suchen…
    Pieroo stieg in die nächste Mulde und untersuchte den Boden. Die Spuren, die er fand, waren die des Dingi. Aber er sah auch die schweren, massigen Abdrücke, die die Pranken des Taikepir hinterlassen hatten.
    Pieroo folgte der Senke bis zur anderen Seite und bestieg den nächsten Hügel. Hier fand er etwas, das ihm Hoffnung machte.
    Es waren Kotballen des Taikepir, noch ziemlich frisch, höchstens ein paar Stunden alt.
    Pieroo richtete sich auf.
    Wie ein Raubtier, das Witterung aufnimmt, steckte er seine Nase in den Wind und schnupperte. Er konzentrierte sich auf seine vom Leben in der Wildnis geschulten Sinne - und glaubte plötzlich ein leises
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