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0838 - Welt ohne Himmel

0838 - Welt ohne Himmel

Titel: 0838 - Welt ohne Himmel
Autoren: Volker Krämer
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Inneren der Station stand. Dennoch waren die drei nach wie vor durch den Schirm geschützt.
    Allerdings änderte das nichts an der Tatsache, dass sie sich außerhalb des Spiders extern mit Atemluft versorgen mussten - die EWIGEN-Raumanzüge erledigten das perfekt wie immer. Dennoch fühlte sich Zamorra in diesen Dingern nie richtig wohl. Sie waren weit entfernt von den klobigen Anzügen, die einst von der NASA verwendet wurden. Das Material war dünn, schmiegte sich den Körperformen an, war ausgesprochen leicht. Das änderte nichts an dem Unwohlsein, dass der Parapsychologe empfand, wenn er sich dieser lebensnotwendigen Hilfen bediente.
    Wie sehr sich die Anzüge an die Körper anschmiegten, war überdeutlich bei Artimus van Zant zu sehen. Jede einzelne Speckrolle zeichnete sich ab. Unübersehbar!
    Auch Nicole war das nicht entgangen. »Artimus, du bist zu fett.« Van Zant ließ sich durch solche Bemerkungen nicht aus der Fassung bringen. Intensiv beschäftigte er sich mit den Analysegeräten, die zwar der Meegh-Technik entsprangen, von denen er jedoch die meisten getunt hatte, wie er es selbst nannte.
    Die Werte, die er von der Wand erhielt, waren allerdings nicht dazu angetan, ihn schlauer zu machen. An diesem Material war nichts, wie es gefälligst zu sein hatte. Kein Metall, kein Kunststoff. Doch gleichzeitig von beidem etwas… und wieder doch nichts.
    »Ich bin fett, okay. Aber ich kann abnehmen, liebste Nicole. Das klappt eher, als du dein waffenscheinpflichtiges Lästermaul loswirst. Einigen wir uns darauf?«
    Nicole lachte. Der Funk in den in die Anzüge integrierten Helmen übertrug auch das störungsfrei und ohne jedes Kratzen oder Rauschen. »Artimus, du bist trotzdem zu fett. Fleisch ist vorerst gestrichen - vor allem die leckeren Beilagen und Soßen.«
    Zamorra beteiligte sich nicht an dem Geplänkel. In seinem Kopf liefen die Erinnerungen ab - Erinnerungen an seinen Tod. In der weißen Stadt Armakath, mitten in den Schwefelklüften, war er einem Attentat auf seine Person erlegen. Eine junge Frau, die magisch absolut neutral war, hatten Kräfte der Schwarzen Familie gezwungen, Zamorra zu töten. Es war gelungen, ja, nicht einmal Merlin hätte ihm wohl noch helfen können. Doch es gab eine Rettung.
    Die Wurzel, der Ursprung jeder weißen Stadt, von denen doch kaum etwas bekannt war - weder ihre wahre Anzahl, noch die Orte, an denen es sie gab - sie hatte Zamorras sterbenden Körper in sich aufgenommen. Und die Wurzel hatte schließlich entschieden, dass der Parapsychologe leben sollte. Ein Sterben seiner Person in der weißen Stadt wurde von der Wurzel nicht akzeptiert.
    Welche Macht steckte in diesen Städten, in ihren Wurzeln?
    Doch da war noch mehr gewesen. Die Wurzel schien in einer Form von Traum gefangen zu sein. Dem Traum von den Bewohnern der weißen Städte. Zamorra und Laertes hatten es bereits geahnt -gewaltige Städte, Gebilde, die immer größer wurden, jeden Raum beanspruchten… perfekte Orte, denen nur das eine fehlte: Leben!
    Es widersprach doch jeder Logik, solche Moloche aus Stein aus dem Nichts zu stampfen, die dann leer standen und irgendwann verfielen, bis der Wind ihre Reste davon trug.
    Es gab die Bewohner der weißen Städte.
    Zamorra erinnerte sich des stummen Dialogs, den es zwischen ihm und der Wurzel Armakaths gegeben hatte:
    »Ich brauche all meine Kraft für die reine Stadt. Und für meine Träume von den Bewohnern, den Urbanen. Kannst du sie denn nicht auch sehen?«
    Nein, das kann ich nicht. Erzähle mir von ihnen.
    »Du musst es nur wollen - dich voll und ganz konzentrieren. Dann kannst du sehen, wie sie suchen und suchen. Silber,; da ist so viel Silber und Gold, eingebettet im dunklen Vlies. Doch Silber ist nicht die Farbe, der sie entgegenstreben. Sie suchen das Weiß. Mein Weiß. Du siehst sie nicht, oder?«
    Silber und Gold, eingebettet im dunklen Vlies.
    Als der Professor die beiden starken Leuchten, die links und rechts am Helm angebracht waren, direkt auf diese-Trennwand richtete, da konnte er das feine Schimmern des Materials zum ersten Mal deutlich sehen. Gold, keine Frage.
    Hatte er sie gefunden, die Bewohner, die Urbanen?
    Waren sie auf dem Weg zu den weißen Städten hier mitten zwischen den Galaxien aufgehalten worden? Noch behielt er diesen Verdacht für sich. Silber im dunklen Vlies - genau so konnte man die Station beschreiben, wenn man sie zum ersten Mal sah.
    Zamorra wurde aus seinen Gedanken gerissen.
    Artimus wurde langsam ungeduldig. »Also wenn ich
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