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0830 - Das Vampirloch

0830 - Das Vampirloch

Titel: 0830 - Das Vampirloch
Autoren: Jason Dark
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Schloß gefallen war. Erst innerhalb dieses Komplexes war ihm klargeworden, wohin für ihn der Weg führte, und er hatte dermaßen stark durchgedreht, daß es für uns keine andere Möglichkeit gegeben hatte, als ihm Handschellen anzulegen.
    Natürlich waren wir erstaunt und auch entsetzt von den hier unten Dienst tuenden Kollegen angeschaut worden, als wir unseren Chef einsperrten. Wir hatten nur kurze Erklärungen abgeben können, aber der Zustand an sich sprach für unsere Theorie, und so waren wir zuversichtlich, daß die Kollegen Sir James nicht rauslassen würden.
    Im Lift waren meine Hände noch immer nicht trocken geworden. Auch die Gänsehaut wollte nicht weichen, denn diese Situation war einfach zu jung, um sich damit schon jetzt abfinden zu können.
    Erst im Büro brachen wir das Schweigen. »Haben wir richtig gehandelt?« fragte Suko.
    »Ich bin davon überzeugt.«
    »Okay, John. Kannst du dir auch vorstellen, wie es weitergeht oder wie es überhaupt dazu kommen konnte?«
    »Noch nicht.«
    Suko lächelte schief. »Wir beide wissen, daß nichts ohne Grund geschieht. Es hat Glenda zuerst erwischt. Sir James haben wir soeben noch aus dem Verkehr ziehen können. Jetzt würde mich interessieren, wer noch in diesen Bann hineingeraten ist und was eigentlich dahintersteckt.«
    »Mir will die Theorie einer Verschwörung nicht aus dem Kopf.«
    »Hm.« Suko überlegte. »Denkst du an eine Blut-Verschwörung?«
    »So ähnlich. Du kannst das Wort Blut auch durch den Begriff Vampir ersetzen.«
    »Aha.«
    »Was heißt das?«
    »Damit kämen wir der Sache schon näher.« Suko flüsterte. »Da bleibt doch nur eine Möglichkeit offen. Mallmann und seine Vampirwelt. Hat er wieder zugeschlagen? Es wäre immerhin eine Erklärung, denn bisher sind nach unserem Kenntnisstand nur Personen aus unserem unmittelbaren Dunstkreis betroffen, und dies ist schon bezeichnend.«
    »Das meine ich auch.«
    »Und ich denke, John, daß unser Chef, Sir James, dort hinwollte, wo Glenda möglicherweise bereits ist.«
    »Zum Vampirloch.«
    »Genau.«
    Ich runzelte die Stirn. »Lassen wir Glenda und Sir James mal beiseite, uns sollte es jetzt allein darum gehen, daß wir dieses Vampirloch finden. Fragt sich nur, wo wir anfangen sollen, danach zu suchen.«
    »Was ist es überhaupt?«
    »Eben?«
    »Ist es irgendein Loch, eine Höhle, die wir in einem einsamen Gebiet finden?«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Nenn mir den Grund.«
    »Ganz einfach. Wäre es tatsächlich so etwas, hätte kein Grund bestanden, es auf einen mit Blut eingefärbten Reklamezettel zu drucken. Wenn du genauer überlegst, wird dir klar sein, daß nicht alle Zeitungen diese Beilage bekommen haben. Man hat sich also auf bestimmte Abonnenten konzentriert. Dazu gehörten Glenda Perkins und Sir James. Ich könnte mir denken, daß dieses Vampirloch irgendein Lokal ist, eine Disco oder etwas in dieser Richtung.«
    »Einverstanden. Wen können wir fragen?«
    »Den Kollegen Percy Quade.«
    »Bingo.«
    Ich griff bereits zum Hörer und dachte dabei auch über den Kollegen Quade nach. Er war so etwas wie ein Mann aus der Szene und gleichzeitig ein »Under-Cover-Agent«, ein verdeckter Ermittler also, der die Szene genau beobachtete. Er wußte, wo das reinste Kokain verkauft wurde, wer auf den Strich ging, wer ein neues Lokal eröffnete und wer gerade versuchte, die Szene aufzumischen, um anschließend groß abzusahnen. Quade war informiert, aber er vermied es immer, direkt mit uns zusammenzuarbeiten. Wer ihn erreichen wollte, konnte das unter einer Geheimnummer und mußte auf Quades Rückruf warten.
    Er hieß auch nicht nur Quade. In der Szene hatte er viele Namen und er genoß das Vertrauen bestimmter Unterweltsgrößen, allerdings nicht das der Mafia. Ihr kam er nicht ins Gehege.
    Ich bekam die Nummer von einem Kollegen der Fahndung. »Sie hält nur noch diese Woche«, sagte man mir.
    »Ich brauche Quade nur einmal.«
    »Das ist gut.«
    Suko schaute mir zu, wie ich abermals wählte. Der Anschluß »gehörte« einem Anrufbeantworter.
    Eine neutrale Stimme bat mich, mein Problem zu erklären.
    Ich sagte nicht viel. Der Mann von der Fahndung hatte mir noch ein Codewort gegeben, wenn Quade dies hörte, würde er so bald wie möglich zurückrufen.
    Für Suko und mich begann mal wieder das Warten. Es war kein stumpfes Dahinstarren, wir sprachen und diskutierten miteinander und versuchten selbst, auf die Lösung zu kommen.
    Wir schauten auch in den entsprechenden Telefonbüchern nach, das
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