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0830 - Das Vampirloch

0830 - Das Vampirloch

Titel: 0830 - Das Vampirloch
Autoren: Jason Dark
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schon überlegt und habe noch einmal von vorn angefangen. Ich habe daran gedacht, daß dieses Blut in einem Papierkorb lag, der fugendicht schloß und in unserem Fall eine Zeitung aufgenommen hat. Es lag also eine Zeitung darin. Was ich aus dem Korb geholt hatte, ist auch ein Stück Papier gewesen. Ob es nun dünnes Zeitungspapier gewesen ist oder etwas anderes, das kann ich nicht sagen, aber für mich steht fest, daß es mit der Zeitung zu tun hat.«
    »Weiter.«
    Suko lächelte. »Ich möchte mal sagen, daß es nicht nur eine Zeitung gibt.«
    »Klar, das weiß ich auch.«
    »Zahlreiche Menschen hier in London bekommen am Morgen ihre Zeitung gebracht.«
    »Okay, dann brauchen wir nur zum nächsten Stand zu gehen und uns das Blatt besorgen.«
    »Das meine ich. Vorausgesetzt, du möchtest nicht lieber ins Büro fahren, dort liegt das Blatt auch.«
    »Nein, nein, laß uns so schnell wie möglich die Zeitung kaufen.« Ich hatte die nicht gerade erfreuliche Nachricht des Anrufs mittlerweile verdaut und dachte nur daran, Glendas Aufenthaltsort so schnell wie möglich ausfindig zu machen.
    Wir verließen die Wohnung wieder und schlossen auch ab. Ziemlich betreten blieben wir vor der Haustür stehen. Glenda wohnte in einer Siedlung, in der die Häuser nicht zu hoch und die Mieten noch bezahlbar waren. Wir hatten unseren Wagen auf einem kleinen Parkplatz abgestellt und fanden ihn so vor, wie wir ihn verlassen hatten.
    Ich klemmte mich hinter das Lenkrad und wollte von Suko wissen, ob er einen Zeitungsstand oder einen Kiosk auf der Hinfahrt gesehen hatte.
    »Nein, darauf habe ich nicht geachtet.«
    Es war nicht weiter tragisch, denn Verkaufsstellen gab es mehr als genug in der Stadt.
    Wir hatten auch sehr bald eine gefunden. Nur konnte ich dort nicht parken. Ich parkte den Wagen dicht neben einer Verkehrsinsel, und es war Suko, der sich auf den Weg machte, er hetzte auf den Kiosk zu, kaufte die Zeitung und stürmte wieder zurück.
    »So, die hätten wir«, sagte er und schlug damit auf seine Oberschenkel.
    Wegen des Verkehrs konnte ich noch nicht fahren. »Das hätten wir auch in der Wohnung haben können, denn lesbar war sie noch.«
    »Egal.«
    Ich fuhr an und überließ es meinem Freund, die Zeitung durchzublättern. Er ließ sich Zeit damit, schaute sich jede Seite genau an, doch trotz dieser intensiven Kontrolle konnte er nur mit dem Kopf schütteln, was ich auch mitbekam.
    »Es sieht schlecht aus, wie?«
    »Leider.«
    Als wir das Yard Building erreicht hatten, mußten wir uns eingestehen, das Geld grundlos ausgegeben zu haben. Keinen Hinweis hatten wir auf Glendas Versteck gefunden.
    Ziemlich sauer stellte ich den Wagen ab, und ebenso sauer fuhren wir hoch in unser Büro.
    Wenig später saßen wir uns ziemlich deprimiert gegenüber. Auch die Zeitungen des Tages befanden sich noch in einer gewissen Reichweite. Wütend schlug ich mit der flachen Hand darauf.
    »Wir sollten Sir James informieren, John.«
    »Ja, später.«
    »Eine Fahndung wäre nicht schlecht. Je früher, desto besser. Das kann nur der Alte einläuten.«
    Ich wollte ihm schon zustimmen, als wir aus dem Vorzimmer Schrittgeräusche vernahmen. Sie klangen anders, irgendwie nicht normal, als wäre jemand dabei, nach jedem Schritt eine Pause einzulegen.
    Gemeinsam schnellten wir hoch.
    Es reichte nicht mehr, denn nicht wir stießen die Tür auf, sie wurde aufgestoßen.
    Ein Mann wankte über die Schwelle. Ein Mann, der seine Hände zusammengelegt hatte, die so wirkten, als wollte er zwischen ihnen einen Blutklumpen zerdrücken.
    Der Mann war Sir James!
    ***
    Es war für uns beide wie ein Treffer mitten ins Herz. Ich zumindest kam mir vor, als stünde vor mir jemand, den es zwar gab, der aber so nicht mehr aussah, wie er eigentlich hätte aussehen müssen, denn ausgerechnet Sir James bot in diesem speziellen Fall ein Zerrbild seiner selbst. Er war nicht mehr derjenige, der sich als überlegen gab, der für alles eine Antwort hatte, er stand vor uns, hielt den Kopf leicht angehoben, und im Gesicht war er weiß, wobei sich die Lippen kaum abhoben.
    Aber sie bewegten sich, und er war dabei, ein Wort zu flüstern, das er ständig wiederholte.
    »Blut… Blut… Blut…«
    Suko und ich waren natürlich nicht auf den Plätzen geblieben. Wir standen vor ihm, schauten ihn von zwei verschiedenen Seiten an, waren allerdings kaum in der Lage, einen Kommentar abzugeben oder eine Frage zu stellen.
    Ich konnte eigentlich nur auf seine blutverschmierten Hände schauen, die sich
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