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0830 - Das Vampirloch

0830 - Das Vampirloch

Titel: 0830 - Das Vampirloch
Autoren: Jason Dark
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werde dir sagen, daß wir an deiner Spur bleiben werden. Ob du willst oder nicht.«
    »Bist du denn lebensmüde?«
    »Auf keinen Fall.«
    »Dann versuche nicht, mich zu finden. Das gleiche gilt auch für Suko und Sir James. Laßt eure Finger aus diesem Fall. Ich werde anders sein, ich werde…«
    »Wo bist du?«
    Die Frage hatte sie nicht überraschen können. Glenda schickte mir nur ein spöttisches Lachen ins Ohr. »Wo ich bin? Das wirst du nie erfahren, John. Jedenfalls fühle ich mich in meinem neuen Leben wohl, sehr wohl sogar.«
    »Aber du hältst dich in London auf - oder?«
    »Kein Kommentar, John. Suche nicht nach mir, auf keinen Fall, hörst du? Such nicht mehr, es könnte dein Tod sein und natürlich auch der deines Freundes, Suko. Adieu, John Sinclair…«
    Es waren tatsächlich ihre letzten Worte gewesen, obwohl ich es nicht glauben konnte. Glenda hatte eingehängt, und ich hörte den langen Ton der leeren Leitung.
    Aus, vorbei…
    Ich stand noch da mit dem Hörer in der Hand und fühlte mich nicht nur schlecht, sondern sauschlecht. Wie vor den Kopf geschlagen war ich, als hätte man mir mehrmals mit einem Brett gegen die Stirn geschlagen. Erst als mir eine andere Hand den Hörer wegnahm und ihn auflegte, erwachte ich aus meiner Erstarrung.
    Suko stand neben mir. »Es war Glenda - oder?«
    »Ja.«
    »Was ist passiert?«
    Ich betrachtete Sukos Hände. Sie waren wieder normal. Es klebte kein Blut mehr an ihnen. »Was soll ich dazu sagen?« murmelte ich. »Glenda hat uns praktisch verboten, nach ihr zu suchen.«
    »Dann weißt du auch nicht, wo sie steckt?«
    »Eben.«
    »Warum hat sie nichts gesagt?«
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung. Meiner Ansicht nach schien sie unter einem ungeheuren Druck zu stehen, wobei sie sich persönlich gleichzeitig frei fühlte wie ein Vogel.«
    »Woher weißt du das denn?«
    »Ich hörte es an ihrer Stimme. Sie klang so verändert. Sie war irgendwie seidenweich, als würde sie, bevor sie mein Ohr erreichte, durch einen weiten Raum schweben. Das ist seltsam, aber es trifft den Kern. Glenda ist verändert worden.«
    »Wodurch?« Suko gab sich selbst die Antwort. »Es kann nur mit dem Blut zusammenhängen.«
    »Stimmt.«
    »Aber es ist nicht ihr Blut.«
    Ich runzelte die Stirn. »Leider war das Gespräch zu kurz. Ich bin nicht mehr dazu gekommen, sie danach zu fragen. Wobei ich mir vorstellen kann, daß es so gewesen ist.«
    »Das denke ich auch.«
    Suko war im Gegensatz zu mir nicht so befangen. Deshalb schaute ich ihn auch fragend an. »Weißt du mehr?«
    »Nicht direkt, aber komm mal mit.«
    Er ging vor, ich folgte ihm schulterzuckend wieder in die Küche, wo Suko neben der Spüle stehengeblieben war und auf das deutete, was auf der Ablage lag.
    Es schimmerte nicht mehr so rot wie sonst, und es war das Stück Papier, das er aus dem Korb geholt hatte. Es war ihm sogar gelungen, es zu säubern, allerdings hatte er es nicht so hinbekommen, wie es einmal gewesen war. Der rote Untergrund war geblieben, nur eben blasser. Und ich sah noch etwas: schwarze Buchstaben, die zunächst vor meinen Augen tanzten, weil ich mich etwas irritiert fühlte, mich durch Konzentration allerdings dazu zwingen konnte, noch genauer hinzuschauen.
    »Was liest du?«
    »Ein Wort.«
    »Welches?«
    »Loch.«
    »Genau.«
    Ich hob den Kopf. »Soll das eine Spur sein?«
    »Das ist eine Spur.«
    Da mußte ich zunächst einmal schlucken. »Loch… Loch… was hat man damit gemeint?«
    »Das bleibt unserer Phantasie überlassen. Leider ist das andere Papier zusammengeklumpt und hat sich in dieses Blut aufgelöst, aber dieser Name ist noch zu lesen gewesen. Jetzt bleibt es unserem Denken und unserer Phantasie überlassen, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Was würdest du sagen? Welches Wort oder welchen Begriff würdest du davor setzen? Ich kann mir nicht vorstellen, daß dieses Wort Loch für sich allein steht.«
    »Ich auch nicht.«
    »Also?«
    Meine Gedanken purzelten durcheinander. Ich versuchte, Begriffe zu finden, die in einem Zusammenhang mit dem gefundenen Wort standen und auch nicht zu unrealistisch waren. »Höllenloch… Teufelsloch… Vulkanloch… großes Loch… kleines Loch…«
    »Ist alles möglich«, stimmte Suko zu. »Aber du glaubst nicht so recht daran?«
    »Nein.«
    »Was ist der Grund?«
    »Ich kann ihn dir nicht nennen. Ich will auch nicht von meinem Gefühl sprechen, aber wir sind möglicherweise auf dem falschen Dampfer.«
    »Was wäre denn das richtige Deck?«
    »Da habe ich auch
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