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0830 - Das Vampirloch

0830 - Das Vampirloch

Titel: 0830 - Das Vampirloch
Autoren: Jason Dark
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vor.
    Mit der Zungenspitze leckte sie über die linke Halsseite des Mannes, und dabei stöhnte sie wohlig auf. Auch Sir James genoß die Nähe. Er zitterte innerlich, weil er es kaum erwarten konnte, den Biß zu erhalten. Er war der erste, andere würden folgen.
    »Jetzt!« zischte Evana und biß zu!
    ***
    Im selben Augenblick zerplatzte ihr Kopf!
    Suko und ich wußten nicht, ob wir noch rechtzeitig genug gekommen waren. Wir hatten nur gesehen, wie Evana über dem Opfer, Sir James, stand und hatten auch ihren Befehl gehört, mit dem sie sich selbst zu dieser Untat antrieb.
    Zugleich hatten wir geschossen, und zugleich hatten wir auch ihren Kopf getroffen.
    Zwei geweihte Silberkugeln jagte ihn auseinander. Wir hatten einfach auf Nummer Sicher gehen müssen, denn keiner von uns wollte, daß sie in einer letzten Zuckung noch einmal zubiß.
    Die Gestalt mit dem zertrümmerten Kopf wurde von Sir James weggefegt wie ein großes Blatt Papier. Sie sah fürchterlich aus, als sie auf dem Boden landete, denn eine weißlichrote Flüssigkeit vermischte sich mit den Knochentrümmern und dem Fleisch ihres Schädels. Zum Glück blieb sie außerhalb des Lichtscheins liegen, und wir konnten uns endlich um Sir James kümmern.
    Ich strahlte mit der Lampe seinen Hals an. Was ich dort sah, gab mir Hoffnung.
    Keine Bißwunden, kein durch Zähne herausgezerrtes Stück Haut, nur eine speichelnasse Stelle, die von der Zunge der Untoten geschaffen worden war. Sir James schaute mir in die Augen, ich blickte ihn an, und ich wußte nicht, ob er mich erkannte.
    Jedenfalls war er außer Gefahr. Ich ließ ihn allein sitzen und ging dorthin, wo Glenda Perkins ihren Platz gefunden hatte. Suko stand bereits neben ihr. Er hielt ihre Hand fest, Glendas Arm war halb erhoben, aber er sah sehr schlaff aus.
    »Und?« fragte ich.
    »Keine Reaktion.«
    Ich war enttäuscht, denn ich hatte damit gerechnet, daß der Bann nach der Vernichtung der Blutsaugerin gebrochen war. Bei keinem der Gäste war es der Fall gewesen, und uns blieb nur eine Möglichkeit. Wir würden Ärzte kommen lassen, die sich um die Menschen kümmerten und sie mit Hilfe eines Gegenmittels aus diesem Suchtzustand hervorholten. Selbst Sir James, der den Drink nicht zu sich genommen hatte, spürte noch die Kraft des anderen Blutes in sich.
    »Ich werde mal nach einem Arzt telefonieren, nach einem Spezialisten«, sagte Suko.
    »Ja, tu das. Auch nach einem Schlosser, damit der Percy Quade von seiner Kette befreit.« Ich fühlte mich müde, überhaupt nicht gut. Und ich konnte nur hoffen, daß die Mediziner herausfanden, was den Menschen eingeflößt worden war, um entsprechende Gegenmittel einzusetzen.
    ***
    Sie hatten es, meine Furcht war unbegründet. Noch am späten Abend war wieder alles in Ordnung, und sie konnten aus der stationären Behandlung entlassen werden.
    Ich wollte nicht wissen, was den Gästen eingeflößt worden war, wichtig war nur, daß zwei Menschen wieder voll auf dem Damm waren.
    Glenda Perkins und Sir James.
    Etwas blaß um die Nasen verließen wir gemeinsam das Krankenhaus. Nach Hause wollte niemand fahren, weil es noch viel zu bereden gab. Wir entschieden uns, in meine Wohnung zu gehen. Dort konnten wir uns ungestört unterhalten.
    Sir James hatte besonders unter den Vorgängen zu leiden, auch deshalb, weil er sich kaum noch an etwas erinnern konnte. Er blühte erst wieder auf, als wir ihm erklärten, daß er sich auch außerhalb seiner eigenen Kontrolle wie ein Gentleman benommen hatte…
    ENDE
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