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0830 - Das Vampirloch

0830 - Das Vampirloch

Titel: 0830 - Das Vampirloch
Autoren: Jason Dark
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Vampirloch fanden wir nicht.
    Weder unter dem Sammelbegriff Szene-Kneipe noch Disco.
    Und doch war es da. Wir hofften natürlich auch, daß Quade mehr darüber wußte, deshalb war der Anruf auch so wichtig.
    Die Veränderung unseres Chefs tat uns natürlich sehr leid. Wir konnten beide nur hoffen, daß dieser Rausch so rasch wie möglich vorbeiging und Sir James wieder normal wurde.
    Dann meldete sich der Apparat. Es war eine knappe halbe Stunde vergangen. Ich hob ab und versuchte mir dabei Percy Quade vorzustellen. Ich kam zu keinem Bild. Er war da, aber er war nicht so genau zu erkennen. Er arbeitete »verdeckt«, selbst wir kannten sein Gesicht nicht. Die Stimme zumindest klang sympathisch.
    »Der Geisterjäger John Sinclair. Es freut mich, daß wir uns mal unterhalten. Ich habe einiges von Ihnen gehört.«
    »Ich von Ihnen weniger, Mr. Quade.«
    »Das liegt in der Natur der Sache, und darüber bin ich auch froh, ehrlich gesagt. Wo liegt Ihr Problem? Soll ich jetzt für Sie verdeckt Dämonen und Geister jagen?«
    »Nein, nein, das überlassen Sie lieber uns. Es geht nur um eine Information. Ich glaube, Sie können uns da weiterhelfen. Bei uns ist ein Begriff aufgetaucht, mit dem wir momentan noch nichts anfangen können. Dieser Begriff heißt Vampirloch.«
    Mehr sagte ich nicht und wartete auf die Antwort. Wahrscheinlich hatte ich Quade damit überrascht, denn er ließ sich zunächst Zeit. »Das ist eine Überraschung, John.«
    »Es könnte ein Lokal sein.«
    »Ja, ja…« murmelte er, »lassen Sie mich bitte nachdenken. Ich denke schon, daß es da so etwas gibt.« Er räusperte sich. »Jedenfalls habe ich davon gehört. Bleiben Sie mal dran, ich werde von der anderen Leitung jemand anrufen.«
    »Okay.«
    Suko hatte mitgehört. »Scheint nicht gerade das Wahre zu sein, findest du nicht?«
    »Wir warten ab.«
    Das dauerte einige Minuten. Ich zählte die Flecken auf dem Fußboden, ich hörte dort Geräusche, wo Quade sich befand, und schließlich sagte mir sein Lachen, daß er einen Erfolg errungen hatte. »Sie können sich beglückwünschen, John, ich habe es herausgefunden.«
    »Und?«
    »Das Vampirloch ist eine Disco. Sie liegt in Soho, unweit des Soho Square, südlich davon. Versteckt in einem Hinterhof, mehr weiß ich im Moment auch nicht.«
    »Existiert sie schon lange?«
    »Nein, erst seit einigen Tagen.«
    »Und Sie haben nichts Negatives über dieses Lokal mit dem ungewohnten Namen gehört?«
    »John.« Er lachte, als er meinen Namen aussprach. »Denken Sie daran, wie sehr sich die Szene in Soho verändert hat und wie sie noch immer dabei ist, sich zu verändern. Nichts ist mehr normal, mein Freund. Soho wird umgekrempelt, das düstere Viertel ist passe. Jetzt triumphieren die originellen Lokale. Dabei brauchen Sie nur an die zahlreichen Freßtempel zu denken, die dort entstanden. Auch Szene-Treffs wie das Vampirloch kommen und verschwinden wieder. Viele sind berufen, nur wenige sind auserwählt.«
    »Danke für die biblische Information, Percy.«
    »Sonst noch was?«
    »Nein.«
    »Das war alles?«
    »Nicht ganz.«
    »Aha, ich wußte doch, daß die Sache einen Haken hat.«
    »Wenn überhaupt, dann nur einen sehr kleinen. Wissen Sie eigentlich, welche Gäste dort verkehren, oder können Sie sich vorstellen, wer das Vampirloch betritt?«
    »Das ist schwer.«
    »Nichts gehört?«
    »Überhaupt nicht, und der Grund ist simpel. Ich hatte beruflich mit diesem Lokal noch nichts zu tun. Es gab keine Spuren oder Hinweise, die mich hingeführt hätten.«
    »Dann werden wir uns umschauen.«
    »Hätten Sie etwas dagegen, wenn auch ich dort erscheine? Ich meine, es interessiert mich immer, wie es in meinem Revier aussieht und was sich dort entwickelt.«
    »Wir können es Ihnen nicht verbieten, Percy. Gehen Sie nur davon aus, daß es Ärger geben kann.«
    »Richtig Putz?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Putz mit Vampiren, John. Der Name deutet darauf hin. Mal sehen, ob ich mich dort blicken lassen kann. Ich könnte mir ja einen Kranz Knoblauch um den Hals hängen.«
    »Das bleibt Ihnen überlassen.«
    »Na, denn viel Glück.«
    »Danke.«
    Unser Gespräch war beendet, und Suko moserte ein wenig. »Das hätten wir auch allein herausfinden können.«
    »Stimmt. Ich habe ja damit gerechnet, daß Quade mehr über das komische Ding weiß.«
    »Dann müssen wir nur noch herausfinden, wem es gehört.«
    »Genau das wollte ich in die Wege leiten.«
    Wer ein Lokal eröffnet, muß vorher bei den Behörden eine Lizenz beantragen, das
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