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083 - Der Mann aus der Retorte

083 - Der Mann aus der Retorte

Titel: 083 - Der Mann aus der Retorte
Autoren: Dämonenkiller
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geschah!" sagte Coco drängend. „Erinnern Sie sich?"
    Der Reporter atmete stärker. Schweiß perlte über seine Stirn und fing sich in den buschigen Brauen. „Erinnern Sie sich, Armand!"
    Dorian trat einen Schritt zurück. Coco ließ Armands Gesicht los und preßte statt dessen die gnostische Gemme an seine Stirn. Armands Blick änderte sich. Ein Zittern durchlief seinen Körper, dann sackte er zusammen.
    „Ich glaube, daß ich die Sperre durchbrochen habe", sagte Coco und hing sich die Gemme wieder um den Hals. „Die Sperre war nicht sehr stark, was mich wundert."
    „Du meinst, daß derjenige, der die magische Falle errichtet hatte, Armand stärker hätte beeinflussen können?"
    Coco nickte. „Jemand, der eine magische Zeitfalle errichten kann, verfügt über bessere Möglichkeiten, Erinnerungen auszulöschen."
    „Warten wir einmal ab, was uns Armand erzählen wird. Willst du ihn nicht aufwecken?"
    „Ich warte lieber noch einige Minuten", sagte Coco.
    Sie setzte sich und trank eine Tasse Kaffee. Schweigend sah sie Armand an, der zu schlafen schien. Nachdem sie eine Zigarette geraucht hatte, stand Coco ohne Hast auf und blieb vor Armand stehen. „Sie werden mir jetzt alles erzählen, was im Tempel geschehen ist, Armand! Erzählen Sie!"
    Armand richtete sich halb auf. Die Augen hatte er noch immer geschlossen. Seine Lippen bewegten sich leicht.
    „Ich betrat den Tempel", sagte er tonlos. „Alle Räume waren verwüstet. Als ich in den Vorhof zurückkehrte, sah ich eine Gestalt, einen Mann, der mich aber nicht beachtete."
    „Wer war dieser Mann, Armand?"
    „Ich sah ihn nur einen kurzen Augenblick. Vielleicht habe ich mich getäuscht, doch ich glaube es nicht. Es war Magnus Gunnarsson."
    „Magnus Gunnarsson?" fragte Coco überrascht.
    Seit einigen Tagen hatte sie Trevor Sullivan förmlich mit Hinweisen auf Magnus Gunnarsson bombardiert.
    „Erzählen Sie weiter, Armand!"
    „Gunnarsson betrat eine Alchimistenküche, dann verschwand er spurlos. Ich wunderte mich, da der Raum fensterlos war und nur eine Tür hatte. Als ich mich bückte, raste eine blaue Kugel auf mich zu. Blaue Flammen hüllten mich ein, und eine eisige Kälte sprang auf meinen Körper über. Ich konnte nicht mehr denken. Dann sah ich plötzlich Dorian Hunter vor mir."
    „Sie schlafen jetzt weiter, Armand, und wachen erst wieder auf, wenn ich es Ihnen befehle."
    Armand fiel augenblicklich in einen tiefen Schlaf.
    „Magnus Gunnarsson", sagte Dorian nachdenklich. „Sullivan hat uns erst gestern ein Fernschreiben gesandt, in dem er mich aufforderte, daß ich nach Paris fahren sollte, um mit Gunnarsson zu sprechen. Er soll ein ungewöhnlicher Mann sein. Wecke bitte Armand auf! Vielleicht kann er uns sagen, wo wir Gunnarsson erreichen können."
    „Wachen Sie auf, Armand!" befahl Coco.
    Armand öffnete die Augen und blickte sich müde um.
    „Ich kann mich plötzlich wieder erinnern", stellte er fest. „Ich habe Magnus Gunnarsson im Tempel gesehen."
    „Das haben Sie uns schon erzählt, Armand. Wo haben Sie Gunnarsson kennengelernt?"
    „Hier in Paris", antwortete Armand. „Vor zwei Tagen bei einer Pressekonferenz. Fällt eigentlich nicht in mein Gebiet, aber ich bekam von Trevor Sullivan ein Fernschreiben, in dem er mich bat, daß ich Gunnarsson interviewen sollte. Er gilt als einer der besten Astrologen der Welt. Seine Voraussagen sollen sich immer erfüllen. Ein faszinierender Mann."
    „Was hat er im Tempel zu suchen gehabt?" fragte Dorian. „Hat er die magische Falle errichtet?" Armand hob die Schultern. „Da fragen Sie mich zuviel, Dorian. Fragen Sie lieber Gunnarsson selbst!"
    „Das werde ich auch tun", versprach der Dämonenkiller. „Jetzt beginnt er mich zu interessieren. Wo kann ich ihn erreichen?"
    „Er wohnt im ,Crillon'."
    Dorian rief im Hotel an. Gunnarsson sei heute abgereist, wurde ihm ausgerichtet. Er wollte nach Hause fliegen.
    „Pech gehabt", brummte Dorian und legte den Hörer auf. „Er ist nach Reykjavik geflogen. Was wissen Sie über Gunnarsson, Armand?"
    „Recht wenig", antwortete der Reporter. „Es wird behauptet, daß er der Astrologe mancher bekannten Persönlichkeit sein soll. Man sagt, er verfüge über ungewöhnliche Fähigkeiten. Er soll ein Hellseher sein. Gelegentlich verschwindet er tage-, ja wochenlang mit einem seiner Klienten. Es wird viel über ihn erzählt. Er hat mächtige Freunde - bekannte Politiker, Wissenschaftler und einflußreiche Wirtschaftskapitäne. Was Gunnarsson auch anfaßt - es
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