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0827 - Der Rosenfluch

0827 - Der Rosenfluch

Titel: 0827 - Der Rosenfluch
Autoren: Jason Dark
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deshalb auf. Die beiden waren es tatsächlich, und ich freute mich aufrichtig, denn ich hatte sie einige Zeit nicht mehr gesehen.
    »Das ist ein Hammer«, sagte ich und fiel Sheila um den Hals.
    Sie gab mir ebenfalls einen Kuss, dann einen zweiten und setzte noch einen dritten hinzu.
    »Oje, oje«, rief Bill. »Ist das eine heiße Begrüßung.«
    »Die kannst du auch von mir haben«, sagte Glenda und setzte ihr Versprechen in die Tat um.
    Wenig später saßen die beiden Conollys bei uns am Tisch. Essen wollten sie nichts, aber eine Flasche Wein bestellte Bill schon. Sheila hatte versprochen, an diesem Abend zu fahren, und Bill ging davon aus, dass ich mit ihm zusammen die Flasche leerte. Da auch Glenda sich bereit erklärte, das Steuer des Rovers zu übernehmen, stimmte ich natürlich gern zu.
    Sie schaute nach einem Nachtisch und entschied sich für eine frische Ananas mit Himbeermark.
    Als Sheila das hörte, bestellte sie ebenfalls eine Portion. Auch der Rotwein wurde serviert. Der Ober öffnete die Flasche sehr behutsam, roch am Korken, war zufrieden und schenkte ein.
    Bill hatte nicht die preiswerteste Flasche bestellt. Es war ein guter Bordeaux, der samtig und trotzdem frech über die Zunge glitt, wie Bill mir erklärte.
    »Frech?« fragte ich.
    »Richtig.«
    »Wie kann ein Wein frech schmecken?«
    »Weiß ich auch nicht. Habe ich mal gelesen und gefunden, dass es sich gut anhört.«
    Wir lachten zu viert, wir stießen an, und eigentlich hätte der Abend so richtig gemütlich weitergeführt werden können. Doch damit hatte ich zumindest meine Probleme, denn ich kannte die beiden Conollys gut genug.
    So entspannt sie sich auch gaben, so locker sie in der Runde saßen, hin und wieder tauschten sie Blicke aus, die ich einfach nicht übersehen konnte.
    Nach dem dritten Schluck Rotwein stellte ich dann auch die entsprechende Frage: »Jetzt mal raus mit euren Problemen. Weshalb seid ihr hier erschienen? Ich freue mich ja darüber. Wir haben zu wenig voneinander, wir feiern auch nicht oft genug, aber diese Überraschungen eurerseits haben oft genug bestimmte Gründe.«
    Sheila legte mir ihre Hand auf den Arm. »So darfst du das nicht sehen, John. Es geht auch nicht um uns.«
    »Einverstanden. Um wen dann?«
    »Um eine Bekannte.«
    »Die sicherlich in Schwierigkeiten steckt.«
    »In sehr tiefen sogar«, bestätigte Bill nickend und mit einem ernsten Gesicht, das nicht aufgesetzt wirkte.
    »Wie heißt die Frau?«
    »Bea Quentin.«
    Ich runzelte die Stirn. »Ist es schlimm, wenn ich sage, dass ich sie nicht kenne?«
    »Nein, das haben wir erwartet.«
    »Okay, Bill, und was ist mir ihr?«
    »Erzählen wir dir nach dem Dessert. So viel Zeit muss einfach sein.« Der Ober schob die beiden Teller auf den Tisch, und wir Männer kriegten große Augen. Leider war mein Essen so üppig gewesen, dass ich den Nachtisch nicht mehr schaffte.
    Den Frauen aber schmeckte es, und sie überschütteten das Dessert abwechselnd mit Komplimenten, als wollten sie uns ärgern, weil wir nichts bestellt hatten.
    Bill sah es gelassen, ich ebenfalls, und wir hielten uns an den guten Roten.
    Der Reporter hielt sein Versprechen und begann das Problem darzulegen, als ich mir eine Verdauungszigarette angezündet hatte und Bill ebenfalls eine rauchte.
    Er und Sheila wechselten sich ab. Beide sprachen sehr langsam, auch versonnen. Wir anderen merkten ihnen an, dass sie mit ihren Gedanken noch immer beim Besuch der Bea Quentin waren und sich einfach davon nicht lösen konnten.
    Ich vergaß meinen Wein, lauschte, hörte zu; und ich sah auch, wie der mir gegenüber sitzenden Glenda ein Schauer über den Rücken lief. Sie schüttelte sich, als würde Eis über ihren Rücken rutschen. »Himmel, das ist doch – das ist doch nicht wahr!«
    »Es stimmt aber.« Sheila nickte und nippte hastig am Glas ihres Mannes.
    Ich hatte mich zurückgelehnt, pustete den Atem gegen meine Stirn und schaute auf die hölzernen Quadrate unter der Decke, in die Lampen integriert waren. Was Bill uns da berichtet hatte, klang einfach so furchtbar, dass es schon wieder nicht wahr sein konnte, aber die Conollys logen nicht, und ich stellte meine erste Frage, die natürlich der kleinen Iris galt.
    »Was ist jetzt mit ihr geschehen, Bill?«
    »Sie liegt in der Klinik und befindet sich inzwischen in den besten Händen.«
    »Das ist gut.«
    »Wir haben gedacht, John«, sagte Sheila, »dass nun du an der Reihe bist. Ein anderer kann nicht helfen. Und zieh kein skeptisches Gesicht. Ich weiß
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