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0827 - Der Rosenfluch

0827 - Der Rosenfluch

Titel: 0827 - Der Rosenfluch
Autoren: Jason Dark
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Gedanken gerissen. Als er seine Frau anblickte, deutete sie mit dem Kopf zur Tür.
    Bill nickte. Er hatte verstanden. Beide verließen auf leisen Sohlen das Zimmer. Sie wollten Mutter und Tochter nicht stören, denn es war sehr persönlich geworden.
    Sheila drückte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Sie presste ihre Hand gegen die Stirn. »Mein Gott«, flüsterte sie. »Mein Gott, was ist passiert?«
    Bill stand ihr gegenüber und wusste die Antwort nicht, obwohl Sheila ihn bittend anschaute. »Es gibt wohl keine Erklärung, denke ich mir. Es ist alles so schrecklich.«
    Sheila hatte sich wieder zusammengerissen. »Wir müssen etwas tun, Bill. Wir müssen Mutter und Tochter aus ihrer verzweifelten Lage herausholen. Wir müssen denjenigen finden, der für die Verwandlung die Verantwortung trägt.«
    »Stimmt.«
    »Magie«, sagte Sheila leise. »Es muss eine schreckliche Magie gewesen sein. Ich – ich – bin nicht die Person, die alles darauf zurückschiebt, aber für mich gibt es keine andere Lösung. Das Kind muss damit in Berührung gekommen sein. Da war eine dämonische Kraft, die es hat altern lassen.«
    Bill gab ihr durch sein Nicken Recht. Er sagte nur: »Das schaffen wir aus eigener Kraft nicht.«
    »Nein…?«
    »Wir werden John holen müssen.«
    »Das versteht sich, und…« An der Tür erschien Bea Quentin. Sheila sprach nicht mehr weiter. Leise drückte Bea die Tür zu. Dann holte sie ein Taschentuch hervor und putzte ihre Nase. Sie steckte es weg, schaute Sheila bittend und zugleich zögernd an, bevor sie in die Arme der blondhaarigen Frau fiel, die auch keinen Trost wusste, denn jedes Wort kam ihr irgendwie überflüssig vor…
    ***
    Die drei Personen saßen wieder unten in der Halle zusammen. Das Hausmädchen hatte für Bill einen Whisky gebracht und den Frauen Sherry serviert. Einen Schluck konnten sie vertragen, und sie tranken den ersten schweigend, ohne dass sie auf das Wohl der anderen anstießen.
    Bea Quentin übernahm das Wort. »Ich denke, dass es Iris besser überstanden hat als ich.«
    »Sind Sie sicher?« fragte Bill.
    »Was heißt sicher? Sie schafft es sogar, sich den Tatsachen zu stellen. Zumindest äußerlich. Ich bin ja oft bei ihr. Dann versuche ich, so normal mit ihr zu reden wie möglich.« Sie tupfte Tränen aus den Augenwinkeln und schaute zu Boden.
    Bill starrte in sein Glas, als könnte er dort die Lösung aller Probleme finden. »Sie sind also davon ausgegangen, dass wir Ihnen möglicherweise helfen können?«
    »Ich habe es gehofft.«
    »Und Sie haben uns geschockt, Mrs. Quentin.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Ich möchte mich dafür entschuldigen. Aber was hätte ich tun sollen? Ich habe nachgedacht und dabei herausgefunden, dass eine Schocktherapie wohl die beste sein wird. Hätte ich Ihnen zuvor etwas gesagt, mein Gott, Sie hätten mich sicherlich für verrückt gehalten.«
    »Das nicht gerade, aber es ist so besser gewesen«, gab der Reporter zu.
    »Darf ich Sie etwas fragen, Bill?«
    »Immer.«
    Bea schaute ihn und Sheila an. »Haben Sie beide schon so etwas wie einen Plan?« Sie winkte mit beiden Händen ab, bevor sie eine Antwort erhalten hatte. »Ich weiß sehr genau, dass es vermessen ist, aber ich möchte und ich muss Sie das einfach fragen, Bill. Wissen Sie, ich fühle mich wie jemand, der im Wasser treibt und über sich den Schatten eines Balkens sieht, an dem er sich festklammern kann. Sie beide sind der Balken in meinem Leben.«
    »Nicht Ihr Mann?« fragte Sheila.
    »Er ist nicht da.«
    Sheila wollte nicht weiterfragen, denn der Ton der Antwort hatte ihr gesagt, dass etwas nicht in Ordnung war. Möglicherweise hatten die beiden Probleme. Sie wusste nur, dass Harold Quentin ein erfolgreicher Unternehmer war, mehr hatte Bea in der Kur nicht erzählt.
    Bill nahm den Faden wieder auf. »Was da passiert ist, kommt ja nicht von ungefähr«, sagte er. »Das muss irgendeinen Grund gehabt haben. Wie ist Iris denn gealtert? Ging das sehr plötzlich? War sie auf einmal alt? Fiel ihre Haut zusammen und…«
    »Nein, über Nacht.«
    »So lange dauerte es?«
    »Ja, sie ging normal ins Bett. Dann aber wurde sie plötzlich alt, und ich kann mir nicht erklären, wie das geschehen konnte. Es ist unbegreiflich.«
    »Es muss trotzdem einen Grund geben«, sagte Sheila.
    »Der Meinung bin ich auch. Nur kenne ich ihn nicht. Vielleicht kenne ich ihn auch, ohne es zu wissen. Es ist ja alles so schlimm gewesen, es kam so plötzlich, auch wenn es über Nacht geschah. Ich höre jetzt
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