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0827 - Der Rosenfluch

0827 - Der Rosenfluch

Titel: 0827 - Der Rosenfluch
Autoren: Jason Dark
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meine Tochter.«
    »Oh.«
    »Ja, sie ist noch ein Kind, sie ist elf Jahre alt, und sie hat es erwischt.«
    »Ist sie krank?«
    »Das kann man so nicht sagen.« Die Stimme der Frau wurde brüchig.
    »Aber bitte, man kann es schon als eine Art von Krankheit bezeichnen, wenn Sie so wollen.«
    »Was ist denn mit ihr?« wollte Sheila wissen.
    »Das werde ich Ihnen jetzt nicht sagen. Sie sollten sich Iris selbst anschauen.«
    »Sie ist hier?«
    »Natürlich, warum fragen Sie?«
    Sheila lächelte. »Weil sie eigentlich in der Schule sein müsste, denke ich mir.«
    »Nein, nicht mehr.«
    Bill wunderte sich über die Antwort. Sie hatte ziemlich hart geklungen.
    Er überlegte schon die ganze Zeit über, wie er diese Person einschätzen sollte, und gelangte zu der Überzeugung, dass Bea Quentin im Laufe des Gesprächs immer stiller geworden war und sich selbst tief in ihre Probleme hineinversenkte.
    Sie stand mit einem Ruck auf und strich ihren rehbraunen Pullover glatt, zu dem sie einen weichgrünen Cordrock trug. Auch die Conollys erhoben sich.
    »Ich darf vorgehen?«
    »Gern«, sagte Bill und warf seiner Frau einen fragenden Blick zu. Doch Sheila hob nur die Schultern, mehr konnte sie nicht tun.
    Bea Quentin schritt auf die Doppeltür zu, durch die sie gekommen war.
    Sie drückte nur die rechte Seite auf, hielt sie für die Conollys offen.
    Dahinter lag ein Zwischenraum, ausstaffiert mit sehr wertvollen Möbeln aus der Zeit des Barock. Bea Quentin öffnete eine Tür an der rechten Seite.
    Dahinter lag ein normaler Flur, von dem eine Treppe abzweigte, die nach oben führte. Bill stellte fest, dass dieses Haus im Innern verschachtelt gebaut worden war. Sie wandten sich der Treppe zu und ließen Bea Quentin vorangehen. Auf dem dunklen Holz der Stufen lag ein heller Teppich, der sie in der Mitte wie ein breiter Pfad bedeckte.
    Müde stieg Bea Quentin die Treppe hoch. Sie musste sich am Handlauf festhalten. Jeder Schritt schien ihr Qualen zu bereiten.
    Am Ende der Treppe wandte sie sich nach links in einen Flur. Seine Wände waren mit einer hellen Blümchentapete bedeckt, ein Zeichen, dass hier die jüngere Generation zu Hause war. An der Wand lehnte ein Fahrrad, auf dessen Gepäckträger eine Puppe hockte. Vor einer hellrot lackierten Tür blieb Bea Quentin stehen.
    Sheila lächelte, als sie die Farbe sah. »Sieht hübsch aus, Bea, wirklich.«
    »Iris wolle es so.«
    An der Tür war ein Spruch befestigt. Das Papier befand sich in einer Klarsichthülle, und Sheila las die Worte halblaut vor. »Eintritt nur für nette Menschen. Verboten für…« Es folgten die Namen einiger Personen, die Sheila nicht kannte.
    »Iris war immer ein sehr phantasiebegabtes und fröhliches Kind«, erklärte Bea.
    Bill Conolly hatte genau zugehört und erfasst, dass Bea Quentin in der Vergangenheit gesprochen hatte, als wäre ihre Tochter nicht mehr am Leben. Ein leichtes Prickeln erfasste den Reporter, und auch Sheila hatte die Stirn gerunzelt. Sicherlich dachte sie ebenfalls über die Worte nach.
    Bea Quentin öffnete noch nicht. Sie rang nach Atem und suchte wohl nach den richtigen Worten. »Was Sie gleich sehen, habe ich bisher keinem fremden Menschen gezeigt, aber ich hielt den Druck nicht mehr aus. Als er zu stark wurde, erinnerte ich mich an Sie, Sheila, und daran, was Sie mir über Ihr Leben erzählt haben. Dass auch Sie mit sehr ungewöhnlichen und manchmal unerklärlichen Dingen konfrontiert worden sind.« Die Frau hob die Schultern. »Damals habe ich darüber lächeln und spötteln können, heute nicht mehr, da betrifft es mich selbst.«
    Sie schaute hoch zur Leuchte, die als lächelnder Halbmond unter der Decke hing. »Plötzlich ist alles anders geworden.« Sie gab sich einen Ruck und stieß die Tür auf.
    Sie hatte es sehr spannend gemacht und die Conollys auf die Folter gespannt. Weder Bill noch Sheila hatten eine Vorstellung von dem, was sie erwartete, und als sie über die Schwelle traten, sahen sie zunächst kaum etwas, weil das geräumige Zimmer trotz seiner beiden Fenster im Halbdunkel lag. Vor die Scheiben waren dunkle, bis zum Boden reichende Vorhänge gezogen worden.
    Nur langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Umgebung. Bea Quentin bat sie, noch für einen Moment zu warten. Auf leisen Schritten ging sie zu einem der Fenster.
    Bill und Sheila hörten sehr wohl das Atmen einer weiteren Person. Es erklang von der linken Seite her, wo sie den Umriss eines Betts erkannten.
    Dort befand sich eines der Fenster, vor dessen Gardinen
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